Wir Kinder vom Bahnhof Zoo - als Serie für euch interessant?
Ich erinnere mich daran, dass wir damals in der Schule das Buch "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" gelesen haben. Ich habe es gehasst, in der Schule Bücher zu lesen, weil die Klassenarbeiten sich oftmals darum gedreht haben, aber gut. Ich habe gelesen, dass das Buch jetzt verfilmt werden soll und Constantin Film daraus eine achtteilige Serie machen möchte.
Würdet ihr euch diese Serie ansehen wollen? Wird diese Serie ein Erfolg werden oder zweifelt ihr eher daran? Haltet ihr es für eine gute Idee, das Buch zu verfilmen oder sollte man sich eher auf andere Bücher konzentrieren, die vielleicht sogar mehr Stoff für eine Serie hergeben würden?
Das Buch wurde doch als Spielfilm schon lange verfilmt und ist schon im Jahre 1981 erschienen. Als Serie würde mich das schon interessieren, weil es dann bestimmt ausführlicher erzählt werden wird. Denn wenn 8 Teile nur über 30 Minuten laufen ist es immerhin mehr als was der Film brachte. Diesen Film habe ich mehrmals gesehen und meine Kinder sogar in der Schule.
Ich denke, dass dieser Film ganz gut ankommen wird. Zur damaligen Zeit, also in den 1980er Jahren war es ein Film, der ein Thema angesprochen hat, vor dem viele Eltern Angst hatten. Wir haben damals an der holländischen Grenze gewohnt und man kam sehr leicht an Drogen ran. Der Film war, als er in den Kinos angelaufen ist, immer gut besucht. Die Serie würde ich mir definitiv anschauen.
Bei uns war das Buch meines Wissens als Schullektüre verboten, aber das ist lange her. Ich habe das Buch als Erwachsene gelesen und konnte nicht allzu viel damit anfangen. Wahre Geschichte hin oder her, mir erschien das Ganze einfach zu klischeebeladen und plump. Man hat ja wirklich nichts ausgelassen, vom prügelnden Vater über den Babystrich bis hin zu den stümperhaften Entzugsversuchen mit Vodka und Valium im heimischen Kinderzimmer. Irgendwann waren mir die von Blut, Erbrochenem und was sonst noch so rumfliegt geschwängerten Szenen schon richtig langweilig. Und das aufgesetzte "vielleicht wird doch noch alles gut". Das Ende fand ich auch nicht überzeugend.
In der Zwischenzeit habe ich auch mitbekommen, dass die gute Frau ihr Leben auch dann, soweit ich mich entsinne, nicht auf die Reihe bekommen hat, als sie von den Buch- und Filmtantiemen die dicke Kohle kassiert hat, und bis heute mit verschiedenen mehr oder minder illegalen Substanzen vor sich hin stümpert. Ganz toll.
Zudem müsste man sich hier die Frage stellen, ob man quasi eine "historische" Originalversion der Handlung vom Anfang der Achtziger verfilmt oder quasi eine modernisierte Ausgabe. Mittlerweile haben sich nicht nur Klamotten, Frisuren und der Slang (ich sage nur "urisch") ganz gewaltig verändert, sondern auch die Art der Drogen und ihrer Beschaffung hat mit Heroin und Babystrich nicht mehr viel zu tun. Ich könnte mir daher vorstellen, wenn man das Lokalkolorit aus der damaligen Zeit eins zu eins übernimmt, erzeugt man eher einen pädophil angehauchten Softporno mit unfreiwillig komischen Einsprengseln, wenn die Figuren mit grellem 80er-Make-up, Stirnband, Leggings und toupierten Haaren in der Kaufhaustoilette intravenös Drogen konsumieren. In dieser Form hätte eine Serie also in meinen Augen nur noch historischen Wert, auch deswegen, weil die 13jährigen von heute wahrscheinlich nicht mehr von Heroin abhängig werden, sondern eher von Sachen, die man sich nicht spritzen muss.
Ich selber wäre daher einer Original-Verfilmung von den "Kindern vom Bahnhof Zoo" eher abgeneigt, da ich die 1980er schon beim ersten Mal eher peinlich gefunden habe und ich auch nicht mehr zu der Zielgruppe gehöre, die man mit erhobenem Zeigefinger davor warnen muss, Rauschgift zu essen und das dafür nötige Kleingeld durch Prostitution zu verdienen. Und in meinen Augen gibt die Handlung und die Botschaft ja eigentlich nichts anderes her als: Mit 14 heroinabhängig zu sein ist schon bisschen eklig, und die Erwachsenen schauen entweder hilflos zu oder nehmen dich im Auto mit ins Stundenhotel. Das ist mir für eine Serie eindeutig zu dünn.
Gerbera hat geschrieben:In der Zwischenzeit habe ich auch mitbekommen, dass die gute Frau ihr Leben auch dann, soweit ich mich entsinne, nicht auf die Reihe bekommen hat, als sie von den Buch- und Filmtantiemen die dicke Kohle kassiert hat, und bis heute mit verschiedenen mehr oder minder illegalen Substanzen vor sich hin stümpert. Ganz toll .
Damit würde ich vorsichtig sein, wenn du dafür keine Quelle hast. Erst vor wenigen Wochen war ein Bericht darüber im Fernsehen. Sie war live in einer Sendung und hat von der Zeit berichtet und auch von der Zeit danach. Hier ist ein Bericht von 2013. Ist zwar schon was älter, aber der Bericht im Fernsehen war frisch und sie ist mittlerweile Mitte 50 und die Drogen haben sie zwar gesundheitlich schon in Mitleidenschaft gezogen, aber Christiane F. ist auf jeden Fall nicht mehr drogensüchtig.
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