Winterzeit Erkältungszeit - Chemiekeule oder Hausmittel?
Bei uns sind derzeit alle erkältet und diesmal scheint es richtig hartnäckig zu sein. Der Kleine hat angefangen und wenn es einer hat, zieht der Rest der Familien meistens hinterher.
Ich bin absolut kein Verfechter von der Chemiekeule aber unsere altbewährten Hausmittel scheinen nicht mehr ausreichend zu sein. Gegen den Husten gibt es bei uns immer Zwiebelsaft und gegen die Schnupfnase wird inhaliert. Jeden Morgen und Abend mit der Oberkörper mit pflanzlicher Salbe eingerieben. Die ätherischen Öle halfen immer sehr gut. Das hat bisher immer sehr gut funktioniert, aber wie bereits gesagt, scheint es dieses Mal hartnäckiger zu sein.
Wie bekämpft ihr eure Erkältungen? Greift ihr zur Chemiekeule oder versucht ihr erst die alt bewährten Hausmittel?
Zwiebelsaft ist natürlich immer gut, generell viel trinken. Wir handhaben es dann so, dass wir auch viel Obst versuchen zu essen und den Kindern wird dann schon eher mal Lieblingsessen gemacht, weil die dann gar nicht mehr essen wollen. Ansonsten viel viel Ruhe, für die Erwachsenen kann es dann auch mal ein Erkältungsbad sein und auch den Kindern tut ein warmes Bad mal ganz gut. Inhalieren ist auch super. Generell versuche ich dann eher, dass die Kinder mehr Ruhe finden, nicht ganz so wild toben. Generell versuche ich es aber immer mit Hausmitteln und wenn dann gar nichts hilft oder Fieber dazu kommt, muss dann die Medizin helfen.
Ich greife nur in äußersten Notfällen zur Chemiekeule! Mein Sohn hatte im Kindergarten gröbere Probleme vor allem mit der Haut. Es war ein Teufelskreislauf. Er bekam durch aufgrund seiner Hauterkrankung immer wieder Medikamente mit Cortison verschrieben. Eine Zeit lang wusste ich nicht mehr weiter. Er hat so gelitten, dass ich es ihm dann gegeben habe. Es folgte ein Horrorkreislauf! Das Cortison hat sein Immunsystem beeinträchtigt, der Haut ging es kurz ein klein wenig besser, dafür bekam er dann einen Infekt nach dem anderen, bekam dann eine Lungenentzündung, daraufhin Antibiotika, daraufhin wurde das Immunsystem noch schwächer, daraufhin die nächsten zwei weiteren Lungenentzündungen. Kurz: es war furchtbar! Ein chemischer Teufelskreislauf!
Mir hat es dann gereicht und ich folgte meinem Instinkt. Ich habe mit dem Cortison aufgehört und generell so wenig Medikamente wie nur irgendwie notwendig verwendet. Wobei für mich Cortison dann komplett gestrichen war.
Schritt für Schritt wurde es besser! Inzwischen ist es so, dass mein Sohn seit Jahren maximal einen harmlosen Schnupfen oder ein wenig Husten hat. Mehr nicht. Er hat die gesamte Volksschulzeit mit keinem einzigen Krankenstandstag durchgezogen. Und dabei schont er sich nicht einmal. Auch jetzt im Gymnasium haben in der Nachbarklasse 17 Kinder wegen der echten Grippe gefehlt. Die Nachbarstochter hat es auch erwischt, mit der er sogar gespielt hat. Einen Tag später waren wir zu Besuch bei einer Freundin, wo das Kind gerade krank mit einer Angina im Bett lag (das wussten wir vorher nicht) und er hat weiterhin nicht einmal eine leichte Erkältung.
Er hat aber eine sehr gute und gesunde Ernährung. Bei den ersten Anzeichen einer Erkältung trinken wir Kurkuma-Tee mit Honig und dergleichen und das klappt alles ganz prima.
Das heißt nicht, dass ich prinzipiell gegen chemische Medikamente bin. Es ist gut, dass es sie gibt und oft sind sie auch notwendig. Allerdings finde ich es oft verrückt, was da manche Leute alles zu sich nehmen und das nur bei den ersten Anzeichen. Traurig und wie gesagt oft ein Teufelskreislauf.
Definiert doch mal bitte was genau diese "Chemiekeule" überhaupt sein soll. Hier wird mit solchen Sachen wie Cortison argumentiert, was ein körpereigenes Hormon ist, bzw. ein Medikament, das ein Hormon nachahmt. Oder Antibiotika, also Stoffe, die in der Natur vorkommen und zufällig die Eigenschaft haben Bakterien zu töten.
Was ist daran jetzt mehr "Chemiekeule" als zum Beispiel an Nahrungsergänzungsmitteln, bei denen die Vitamine in chemischen Prozessen hergestellt werden? Oder pflanzliche Salben, bei denen chemische Prozesse nötig sind um die Inhaltsstoffe der Pflanzen zu extrahieren und die natürlich chemische Konservierungsmittel benötigen um eine gewisse Zeit haltbar zu bleiben?
Ich kenne meinen Körper gut genug um zu wissen wann die Erkältung mit Tee, Ruhe und Salzwasser behandelt werden kann und wann ich etwas stärkeres brauche. Aber wenn ich mal einen Brummschädel habe von der Erkältung nehme ich natürlich eine Tablette. Ich habe keine Lust unnötig zu leiden für den Glauben an "Chemiekeulen".
Ich verfolge bei Erkältungen auch einen eher pragmatischen Kurs. Beispielsweise halte ich nichts davon, sich in die Arbeit zu schleppen und links und rechts die Leute anzustecken, auch wenn es sich "nur" um die nervige Triefnase handelt. Statt dessen mache ich das, worum mein Körper mit den ganzen Symptomen ja förmlich bettelt, und lege mich lang, trinke Tee und lasse das Immunsystem seine Arbeit machen.
Aber da ich auch keine Lust habe, mehr zu "leiden" als unbedingt nötig, greife ich durchaus auch zu der einen oder anderen Schmerztablette, Nasenspray oder ähnlichen symptomlindernden Mittelchen, um zumindest nachts gut schlafen zu können. Ich glaube sowieso nicht an eine strikte Trennung von "Chemiekeulen" und "natürlichen" Mitteln. Quecksilber ist auch natürlich.
Zudem habe ich glücklicherweise keine nennenswerten Vorerkrankungen, sodass ich mir keine größeren Sorgen wegen Wechselwirkungen machen muss oder darüber, dass meine Leber nicht glücklich ist. Und natürlich achte ich auf die richtige Dosierung. Wenn es mich also mal wieder ereilt hat, pfusche ich nicht lang mit Hausmittelchen herum, sondern pfeife mir ein bisschen Ibu rein und warte auf bessere Zeiten.
Wenn es mal unangenehm wird, verwende ich schon ein Nasenspray. Ich brauchte aber schon seit Jahren keines mehr. Desweiteren inhaliere ich dann regelmäßig um die Verstopfung meiner Nebenhöhlen zu vermeiden. Bei Halsschmerzen lutsche ich Tabletten, die die Schmerzen für kurze Zeit betäuben. Ich hatte aber auch schon lange keine Halsschmerzen mehr. Bei Husten nahm ich ein paar mal ACC Akut, bevor ich merkte, dass diese bei mir keinerlei Wirkung haben.
Sinupret hilft bei mir auch nicht. Als ich einmal ganz schön heftig an einem Infekt erkrankt war, riet mir die Ärztin zu zwei bis drei Aspirin + C am Tag. Die bauten mich dann immer für einige Stunden auf. Damals musste ich für meine kleine Tochter sorgen, da kann man nicht stundenlang im Bett liegen. Sonst trinke ich eben viel Wasser, nicht zu kalt und halte Bettruhe. So oder so dauert die Rekonvaleszenz doch auch nur eine Woche bis zehn Tage.
Im allgemeinen nehme ich bei Erkältungen keine besonderen Mittel, weder "Chemiekeulen", noch andere Medikamente oder Hausmittel. Denn meiner Erfahrung nach klingt eine Erkältung mit und ohne Einnahme von Mitteln nach einigen Tagen ab und sie lässt sich nur gering durch Hilfsmittel beeinflussen.
Allerdings bekämpfe ich nächtlichen Husten als Symptom mit hustendämpfenden Medikamenten, da zu starker Husten oft weitere Folgeprobleme nach sich ziehen kann. Jedenfalls habe ich festgestellt, dass ich insgesamt schneller wieder gesund werde, wenn ich den Husten nachts möglichst dämpfe, um gut durchschlafen zu können.
Was den Begriff "Chemiekeule" betrifft, kann ich im übrigen gar nicht so viel damit anfangen. Unter einer Chemiekeule würde ich am ehesten starke Antibiotika oder Zytostatika verstehen, die man aber bei Erkältungen normalerweise sowieso nicht einnimmt.
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