Will man jetzt schon blonde Kinder verbieten?
Die Apothekenzeitschrift "Baby&Familie" hat vor ein paar Monaten einen Artikel rausgebracht, in dem behauptet hat, daß man Rechte Eltern daran erkenne, dass ihre Kinder blond und nett sind und lange Zöpfe, aber keine T-Shirts mit amerikanischen Schriftzügen tragen würden. Die Presse hat das zum Glück aufgegriffen: Artikel
Berührt das erst die Grenze zum Rassismus gegen Blonde oder ist diese Grenze damit bereits überschritten? Ich könnte echt wütend werden, bei so was. Blonde Kinder sind so süß und unschuldig und ausgerechnet sie wollen nun einige böse Menschen verdächtigen, "rechts" zu sein bzw. auf ein "rechtes Elternhaus" zu deuten. Welchen Wahnsinn müssen wir uns noch gefallen lassen?
Rothaarige und dunkelhaarige Kinder sind auch so süß und unschuldig, das sollte man keineswegs nur auf blonde Kinder eichen. Kinder sind allgemein oftmals das Opfer, egal welcher Haut- und Haarfarbe sie sind. Ich kenne den Artikel nun nicht, aber ich habe mittlerweile das Gefühl, als müssten manche Schreiberlinge sich irgendwie projizieren und hauen dann solche Artikel raus.
Was ist dann mit blonden Erwachsenen? Sind die dann auch grundsätzlich rechts geeicht? Ich war ein blondes Kind, bin eine blonde Erwachsene und noch nicht einmal Deutsche, das wäre für den Schreiberling doch schon ein absoluter Skandal. Also auf solchen Schwachsinn gebe ich nicht viel, ich lese auch glücklicherweise solche Apothekenblättchen nicht, weil teilweise echt gefährliche Tipps enthalten sind.
Es gibt eben Menschen, die offenbar durch die Haare bereits erkennen wollen, wer wirklich rechtsradikal ist und wer nicht. Auch das nicht tragen von amerikanischen Schriftzügen als Indiz für einen möglichen Rechtsradikalismus zu sehen, grenzt eigentlich an blanken Hohn und Spott für jeden "Rechten", der auch nur im Ansatz sich von NPD-Dasein, Springerstiefel und Bomberjacken Image abhebt und mehr eine moderne Art des "Neonazis" ist.
Ich tue mich im Allgemeinen schwer, jeden Punk als linken Fundamentalisten zu sehen. Nicht jeder Moslem ist auch gleich ein IS-Anhänger oder ein verbohrter Mittelaltertyp. Für mich ist aber auch nicht jeder Rechte ein Grund, die Straßenseite zu wechseln, sie zu verspotten, verachten usw.
Jeder Mensch genießt solange, bis ich von ihm etwas negatives für meine Empfinden erfahren habe, jeglichen Respekt, jegliche Rechte wie Menschenrechte eben nun einmal sind. Auch das Recht auf Meinungsfreiheit gebe ich jedem solange es keine strafrechtliche Relevanz hat.
Es ist auch immer wieder eines super interessant zu sehen. Bei jedem Menschen verlangt man Toleranz und die Einhaltung der freien Wahlen oder Meinungsfreiheit. Aber wenn es dann darum geht, denselben Rassismus gegen Rechtsradikale ohne deren Beweggründe, Argumente & Co zu hören wird das als "gut" empfunden, aber ist dasselbe, was viele Rechte eben auch gegen Ausländer machen. Das nenne ich dann auf einer Stufe!
Man muss auch langsam mal die Kirche in Dorf lassen. Wer "Wir sind das Volk" schreit ist nicht automatisiert ein asozialer Rechter, sondern womöglich eine Mutter von zweier Kinder, die einfach sagen möchte, hier leben wir und erst kommen wir, dann ihr! Darf man sagen, ist nicht verboten.
Auch muss man mal differenzieren, dass es Anwälte, Richter, Polizisten, Ärzte & Co gibt, die rechts denken, aber eben nicht so, dass gleich jeder "Ausländer" scheiße ist. Es gibt also auch dort ein Umdenken, ein differenziertes Denken, was man mal berücksichtigen sollte.
Viele Leute gibt es auch, wie oftmals in den Hochburgen von Jamel also Niedersachsen, Sachsen oder Sachsen-Anhalt, die irgendwie wirklich noch 1939 und 1945 wünschen. Da hilft das Argument dann auch nicht, damals wärst du auch nicht mehr am Leben gewesen. Solche Leute sind natürlich nicht gut, aber das dürfte klar sein.
Doch ich finde es eben immer wieder wunderschön mit anzusehen, wie doppelmoralisch Menschen sein können.Einem Rechten ungehört schon ins Wort springen, weil da kann ja sowieso nichts mehr rumkommen ( sind ja auch alle doof ), ist schon ein Vorurteil, welches mich stört. Dann wiederum einen Rechten verteufeln, sie denunzieren usw. sprich auch hier alle in einen Topf werfen und das dann als "okay" empfinden zeigt, wie surreal manch einer denkt. Denn für mich ist das ebenso Rassismus.
Doch heutzutage ist ja sowieso alles Rassismus. Das Wort wird inflationär benutzt. Das viele hier lebenden Ausländer hochgradige Antisemiten sind, das juckt niemanden. Das viele Sunniten sowie Schiiten sich hier innerreligös rassistisch begegnen, ist egal. Das die Kriege im Orient von Moslems begonnen werden untereinander, die offenbar eine andere Art zu leben aufweisen und damit eben auch "rechtsradikal" sind, weil sie andere Glaubensanhänger ohne harten Kern töten wollen, dass ist auch egal.
Hauptsache jeder Deutscher, der etwas sagt ist rechtsradikal. Immerhin haben wir 1939 bis 1945 einen Background, den wir ja heute büßen müssen. Jeder, der nicht dabei war, soll Buße tun usw.
Was ist Armenien gewesen? Völkermord also für mich ein Genozid und somit Rassismus. Sind jetzt alle Türken die gegen unsere Resolution sind, einen Aufstand gemacht haben samt Erdogan "Rassisten"? Oder der Völkermord an die syrischen Christen? Burundi, Ruanda oder Srebrenica sind alles für mich Völkermorde des blanken Rassismuses.
Da bekommt nur niemand bis heute die böse "Nazi-Keule" geschwungen. Denn jeder der eine Völkergruppe aufgrund von Religion usw. ausrottet oder verhasst, der ist nach meinem rein persönlichen Empfinden ein Rassist. Rassist ist somit ein sehr weitreichender Begriff, der auch das durchgehende diskriminieren von Minderheiten ansieht. Auch sexuelle Diskriminierungen empfinde ich als Rassismus.
Dieses Apothekenblatt ist für mich der letzte Witz. Natürlich darf man seine Meinung haben, aber man schadet damit bei so vielen dummen Menschen in DE damit womöglich noch blonden Kindern. Nicht das die Gruppe, die sich rassistisch beleidigt fühlt den Spieß bald umdreht und deutsche blonde Mädels verprügelt, weil die Rundschau ihnen zu verstehen gab, das sind Nazi-Kinder. Das war jetzt bewusst überspitzt.
Viele Osteuropäerinnen sind "blond". Alles wahrscheinlich Kinder von Nazis. Vor allem weil wir ja auch einen Einfluss darauf haben, welche Haarfarbe und Augenfarbe unser Kind haben wird. Das man Kinder in der Erziehung beeinflussen kann, das streite ich nicht ab. Man siehe die Familie Ritter aus Köthen, aber hier ist ja das Staatsversagen auch noch gegeben, um nicht schon in vierter Generation den Nachwuchs des harten Rechten weiter anzukurbeln.
Kinder sind beeinflussbar. Ich kenne Ausländer, die ihren Kindern nichts einimpfen. Ich kenne aber auch Ausländer, die in der Pubertät beginnen, ihre Schwester zu maßregeln, sie nicht oder nur selten alleine raus darf usw.
Ich kenne aber auch "Rechte", weil Nazis gibt es für mich heute eigentlich nicht mehr. Ich kenne Rechtsradikale, die ganz normal gut arbeiten, nicht jeden über einen Kam scheren, vieles von damals nicht gut finden, aber trotzdem eben eine klare Meinung haben, finde ich Okay, weil sie nicht blankem Rassismus a la NPD gleicht.
Doch ich kenne auch mehr oder weniger aus der Nachbarschaft zwei Familien, die optisch keinen "Nazi-Image" entsprechen. Der Papa hat seinen Kindern "Scheiß Kanacken" und "Heil-Hitler" im Alter von puh glaube 4-6 Jahre beigebracht. Hat selber Nazisymbole wie die Schwarze Sonne usw. tätowiert. Das habe ich sofort meiner Arbeitskollegin gemeldet, weil so was nicht geht.
Trotzdem betrachte ich jeden einer Gruppe erst einmal differenziert. Wobei ich mich jetzt nicht mit einem IS-Anhänger unterhalten würde, das gebe ich zu. Mit Salafisten ja, aber keinen NS-Typen, keinen RAF Mitglied usw. Alles was mit Terror zu tun hat, lehne ich ab und da gilt für mich keine Argumentation als "Begründung" für Taten, sondern gehören die weggesperrt.
Doch ansonsten hat jeder das Recht seine Meinung zu sagen, natürlich auch das Apothekenblatt, aber hier ist eben auch eine Form von Rassismus beziehungsweise gleichwertigen Zügen zu sehen. Gegen "Rechts" wettern, weil sie alles diskriminieren, aber im Gegenzug selber jedes Kind oder jeden Rechten diskriminieren? Merkst du selber, wie doof das eigentlich ist oder?
In Deutschland wird nicht mehr rational gedacht. Jeder der auch sehr gut argumentieren kann und ein Grund dafür hat zu sagen, "abschieben" oder möglicherweise "Asylflut stoppen" wird als rechts tituliert. Es wird hier nicht mehr unterschieden. Für mich befinden wir uns bereits in einer gespaltenen Bevölkerung, die offenbar auch immer grotesker wird.
Ich finde es schon sehr verwunderlich, dass überhaupt jemand auf die Idee kommt, so etwas zu schreiben. Die Haarfarbe wird schließlich von den Genen bestimmt und nicht davon, ob die Eltern eventuell rechts orientiert sind.
Zu der Zopffrisur kann man sicherlich sagen, dass sie nicht zeitgemäß ist. Ich kenne eigentlich auch kein Kind, das so etwas trägt. Aber dass die Eltern Nazis sein müssen, weil sie ihrem Kind Zöpfe flechten, ist natürlich Quatsch. Eventuell gehören sie auch einer konservativen Religionsgemeinschaft an, wo die Haare gerne etwas altmodisch frisiert werden, oder sie finden es schlicht und einfach nur schön.
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