Wieso nutzen viele ältere Menschen keine neuen Technologien?
Ich habe mir fest vorgenommen, auch im Alter am Puls der Zeit zu bleiben. Damit meine ich, dass ich auch im Alter neue technische Produkte kaufe und ausprobieren bzw. nutzen werde. Ich merke nämlich, dass viele ältere Menschen der heutigen Zeit nicht mehr am Puls der Zeit sind, was die Technologien betrifft. Kaum jemand über 60 oder 70 nutzt beispielsweise Whatsapp oder generell Kurznachrichten.
Je älter die Menschen werden desto weniger werden technische Neuerungen genutzt. Das Ganze ist verwunderlich, weil ja auch die Lebenserwartung steigt und die Menschen älter werden. Warum also nutzen ältere Menschen keine neuen Technologien? Was denkt ihr?
Im Alter lässt die Lernfähigkeit nach. Das bedeutet, dass man immer schwerer mit neuen Technologien klar kommt. Damit sinkt meistens das Interesse, sich mit neuen Dingen zu beschäftigen. Das hängt natürlich immer etwas von der eigenen Persönlichkeit ab. Ich kenne auch Leute, die sich bis über das Rentenalter hinaus mit neuen Dingen beschäftigen. Bei den meisten Leuten ist das aber eben nicht der Fall.
Mit 60 oder 70 Jahren wollen die Finger schon nicht mehr ganz so wie früher, das Sehen ist auch schlechter, da machen Kurznachrichten keinen Spaß mehr. Und WhatsApp erscheint dann vollkommen unsinnig. Es ist eben so eine Sache, wenn man noch andere Zeiten kennt.
Ich nutze ein Smartphone auch völlig anders als jüngere Leute. Denn ganz viele Dinge stören mich mehr als alles andere. Ich kenne noch die Zeit, als man nur das Festnetz hatte und keinen Anrufbeantworter. Da erreichte man jemanden oder eben nicht. Wissen hat man sich besser gemerkt, denn die nächste Bibliothek war weit.
Ich behaupte nicht, dass das alles so viel besser war. Aber es hat eben auch seinen Charme, nicht erreichbar zu sein und niemand geht davon aus, dass etwas Schlimmes passiert ist. Heute verursacht so etwas gleich Bauchschmerzen bei Freunden und Familie. Aber wenn ich zum Beispiel auf dem Pferd sitze oder mit den Hunden unterwegs bin, dann möchte ich nicht gestört werden.
Auch bei anderen muss ich nicht mehr unbedingt mit. Ich lebe vom Internet, also ist die Ausstattung in dem Bereich gut. Aber mein Fernseher hat noch eine Röhre. Der war sauteuer, funktioniert gut und für andere Angebote kann ich auf die Rechner ausweichen. Ein Blackberry ist für mich praktischer als ein iPhone. Ich muss nicht alles haben und auch nicht jeden Trend und jede neue Entwicklung mitgehen. Ich weiß schließlich, dass mein Leben auch ohne viele Neuerungen sehr gut funktioniert. Andere sind dagegen wieder sinnvoll.
Von körperlichen Einschränkungen im Alter mal abgesehen haben die Menschen, die heutzutage in diesem Alter sind, nun mal ihr ganzes Leben ohne diesen ganzen technischen Kram verbracht und sehen deshalb einfach keinen Grund dafür, sich so etwas nun zuzulegen, auch wenn es natürlich auch Ausnahmen gibt.
Bei uns ist das was ganz anderes, weil wir schon in jungen Jahren daran gewöhnt waren bzw. die Kindern von heute schon mehr oder weniger damit aufwachsen. Ich wüsste für mich deshalb auch keinen Grund, warum ich nicht mehr ins Internet gehen und kein Smartphone (oder was auch immer die Entwicklung noch bringt) mehr besitzen sollte, wenn ich mal über 60 bin.
Am Puls der Zeit zu bleiben ist nun mal einfacher, als einen gewissen Rückstand aufzuholen. Viele ältere Menschen von heute hatten niemals etwas mit Computern zu tun und müssten daher beim Null anfangen, während Leute in meinem Alter gewisse PC-Grundkenntnisse schon in der Schule vermittelt bekommen haben, auch wenn vielleicht noch nicht jeder einen zu Hause hatte.
Ich denke auch, dass es einfach eine Mischung aus verschiedenen Faktoren ist, die aber ganz normal sind. Wenn man in einem gewissen Alter ist fällt es einem einfach schwerer, sich an neue Dinge zu gewöhnen. Man lernt es nicht mehr so schnell, mit diesen neuen technischen Errungenschaften umzugehen, wie es bei jüngeren Menschen der Fall ist.
Außerdem könnte ich mir auch vorstellen, dass die Leute sich dann fragen, wofür sie solche Dinge eigentlich brauchen, wenn sie doch bislang ohne sie gut zurecht gekommen sind. Aber natürlich ist es auch allgemein eine Frage des Interesses. Jemand, der sich für Technik interessiert, wird auch mit Neuerungen leichter zurechtkommen als jemand, der gar kein Interesse an diesen Dingen hat.
Wenn man jung ist, wächst man in bestimmte technische Entwicklungen einfach rein. Das geht fast automatisch und fliegt einem quasi zu. Wenn man später ein wenig technikaffin ist, kann das lange Zeit so bleiben. Mir fällt heute noch vieles leicht, weil ich mich bis vor einigen Jahren auch gern mit Technik und neuen Dingen beschäftigt habe. Ich merke aber langsam, dass ich an einem Punkt bin, wo ich sage, dass es mir zu viel wird. Ich möchte heute Geräte einfach einschalten und nutzen. Ich möchte nicht mehr einrichten und anpassen.
Ferner beginne ich ich zu fragen, was ich mit bestimmten Dingen überhaupt soll. Wenn man sich früher Musik besorgen wollte, hat man sich eine CD gekauft, sich etwas aus dem Radio auf eine Cassette aufgenommen und den Datenträger in ein Abspielgerät gesteckt. Heute soll ich mir Musik herunterladen. Ok, das ist schön, dann ist sie auf dem Rechner und setzt da Moos an, weil ich eigentlich keine Lust habe, mich mit der Organisation solcher Dateien zu beschäftigen oder mir CDs fürs Auto zu brennen oder mir zu überlegen, wie ich diese Musik für mich zugänglich mache. Man steigt da halt einfach aus würde ich sagen.
Ich finde nicht, dass man das pauschalisieren kann. Mir fallen spontan ein halbes Dutzend ältere Menschen ein, die tatsächlich ein Smartphone besitzen und auch regelmäßig das Internet benutzen. Meine Oma ist 69 und die nutzt auch WhatsApp. Was ist daran so verwunderlich?
Viele ältere Menschen nutzen WhatsApp, damit sie eben auf diese Weise Fotos von den Enkelkindern zugeschickt bekommen können, wenn diese eben nicht gerade um die Ecke wohnen, sondern weiter weg sind. Wenn man die Motivation dazu hat, sich mit dieser Technik auseinanderzusetzen, dann will man das auch lernen und sich damit zurechtfinden.
GoroVI hat geschrieben:Je älter die Menschen werden desto weniger werden technische Neuerungen genutzt. Das Ganze ist verwunderlich, weil ja auch die Lebenserwartung steigt und die Menschen älter werden. Warum also nutzen ältere Menschen keine neuen Technologien? Was denkt ihr?
Ich kann das auch an mir selbst beobachten, dass ich nicht mehr alle technischen Neuerungen mitmache, obwohl ich erst Anfang 50 bin. Aber mir geht es so, dass ich beispielsweise gar nicht immer Bedarf an allen Neuerungen habe. Das "Internet der Dinge" beispielsweise erscheint mir bisher weitgehend überflüssig für mein Leben, weil ich schon zu lange ohne diese Erfindung ausgekommen bin. Also verzichte ich bis auf weiteres darauf. Früher oder später kann es sowieso sein, dass ich indirekt zur Nutzung gezwungen werden könnte, wenn es kaum noch andere Gegenstände ohne Netzanbindung zu kaufen geben wird.
Es ist wirklich so, dass man einfach viel selektiert. Ich mag Musik, also sind hier sehr früh Systeme wie Alexa eingezogen. Es ist halt bequem, auf Zuruf die Wunschtitel zu hören. Und weil die Lichtschalter hier doof angeordnet sind, reagiert hier auch das Licht. Aber das Smartphone ist immer noch nur Mittel zum Zweck und nervig.
Viele sehr alte Menschen nutzen die neuen Technologien mehr als junge Leute, wie zum Beispiel intelligente Hausnotrufsysteme, Hörgeräte nach neuester Technologie oder technische Assistenzsysteme, die das Leben in den eigenen vier Wänden länger ermöglichen. Ich frage keinen jungen Menschen, warum er nicht das neueste Hausnotrufsystem besitzt. Er braucht es einfach nicht. Genauso geht es mir mit den neuesten iPhones. Ich brauche sie einfach nicht, weil ich mit meinem zwei Jahre alten Android Handy voll und ganz zufrieden bin
Aber wenn du mit neuer Technologie nur Smartphone und WhatsApp meinst und mit alten Leuten alle über 60, dann muss ich dazu sagen, dass zumindest in meinem Bekanntenkreis von älteren Leute niemand ist, der kein Smartphone hat und nicht WhatsApp oder telegram benutzt. Über den Sinn von Twitter kann man unterschiedlicher Meinung sein. Ich halte nicht viel davon, Kurznachrichten zu verschicken.
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