Wieso ist es so schlimm, wählerisch bei Partnerwahl zu sein?

vom 20.11.2020, 12:19 Uhr

Früher hatte ich mir oft gedacht, dass Freunde von mir einfach zu wählerisch bei der Partnerwahl seien. Einige Freunde waren über Jahre Single und lernten zwar jede Menge potenzieller Partner kennen, wobei ihnen aber keiner davon gut genug war. Das hatte ich nie so ganz nachvollziehen können und war der Meinung, sie sollten doch ihre Ansprüche herunterschrauben.

Mittlerweile sehe ich das anders und finde, dass es absolut nicht schlimm ist, sehr wählerisch bei der Partnerwahl zu sein und hohe Ansprüche zu haben. Immerhin sucht man ja nicht nach einem Partner für Joggen oder Tennis spielen, sondern nach einem Partner fürs Leben, neben dem man jeden Tag aufwachen will, mit dem man unter Umständen Kinder haben und ein Haus bauen will und heiraten möchte.

Natürlich sollte man da anspruchsvoll sein, wenn man nicht mit dem Gedanken an eine Beziehung geht, sich ohnehin in ein paar Jahren wieder zu trennen, sondern wenn man wirklich nach Möglichkeit ein Leben lang mit dem Partner zusammenbleiben will. Und solange man diesen Partner noch nicht gefunden hat, dann sollte man tatsächlich lieber Single bleiben, als halbherzig eine Beziehung einzugehen oder eine Menge Kompromisse zu schließen. Wie seht ihr das? Kann man eurer Meinung nach überhaupt zu wählerisch bei der Partnerwahl sein?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Naja, was heißt schlimm? Das beurteilt doch jeder anders, denke ich. Ich würde sagen, es hängt davon ab, welche Prioritäten man selbst hat, und welche Art von Lebensentwurf bzw. Partnerschaftsgestaltung man anstrebt. Je wählerischer man ist, umso geringer sind vermutlich die Chancen, jemand passenden zu finden, und es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, längerfristig Single zu sein. Wenn man das für sich selbst okay findet und gut damit klar kommt, spricht nichts dagegen.

Wenn man andererseits gern in einer Partnerschaft leben möchte und außerdem kompromissbereit ist, kann man die Auswahlkriterien bei der Partnerwahl auch entsprechend justieren und sich ggf. auch jemanden auswählen, der nicht ganz perfekt zu den eigenen Vorstellungen passt. Insbesondere wenn man bedenkt, dass der ideale Partner möglicherweise nur sehr selten oder nur als Wunschvorstellung existiert, ist es vielleicht sinnvoll, sich zu überlegen, welche Kriterien echte "Muss-Kriterien" sind, und was man vielleicht eher der Kategorie "Nice-to-have" zuordnen würde.

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich finde es nicht schlimm, wenn man genau weiß, was man will und das dann auch abwartet. Ich meine, wenn man wenige oder kein Kompromisse eingehen will, dann wird man lange suchen oder lange warten müssen oder auch intensiver suchen. Wenn das allerdings kein Ding ist und es einen nicht stört, dann ist das doch okay und man darf sicherlich seine Ansprüche haben.

An sich bin ich heute der Meinung, dass ein Partner, mit dem man einen Haufen Kompromisse eingehen muss einfach nicht der passende Partner an der Seite ist und man daher auch einfach Schluss machen kann und sich damit viel Ärger erspart. Sagen wir mal jemand will Kinder, der Partner hingegen nicht, das sind solche Dinge, die nur zu Stress führen, wenn man zusammenbleibt.

Das würde ich nicht wollen und denke, dass man bestmöglich zusammenpassen sollte und ähnliche Vorstellungen vom Leben braucht, damit es nicht anstrengend wird und eine anstrengende Beziehung sollte man meiner Meinung nach nicht führen müssen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Den Anspruch, dass man einen Partner fürs Leben sucht, den finde ich zu hoch gegriffen. Das ist ja im wahren Leben nicht so, dass Beziehungen das ganze Leben halten, sondern man ist eine Weile zusammen und dann kommt der Nächste. Wenn man natürlich denkt, man sucht nun den Partner für den gesamten Rest des Lebens, dann ist es sinnvoll, genau zu wählen. Ich halte das aber inzwischen einfach für unrealistisch.

Es ist doch nicht schlimm, sich wieder zu trennen und irgendwie erscheint es mir auch normal, dass man am Anfang, wenn man sich verliebt, vielleicht manche Dinge noch anders sieht und dann vielleicht merkt, dass das alles nicht so ist, wie man es wollte. Man kann sich auch in jemanden verlieben, der ganz anders ist als man selbst und wo man diese Andersartigkeit vielleicht gut findet. Und wenn man es dann halt irgendwann nicht mehr gut findet, ist es doch nicht verwerflich, zu gehen.

Auch mal Beziehungen mit Menschen auszuprobieren, die nicht so dem eigenen Schema entsprechen, kann auch bereichernd sein Man lernt sich dadurch besser kennen und merkt vielleicht, dass man vorher den Fokus zu eng gelegt hat oder man ist sich dann sicherer, was man wirklich nicht will. Das Wichtigste ist meiner Meinung nach, dass man auf sich und sie eigenen Bedürfnisse achtet und die sollten nicht zu kurz kommen.

Und dann sollte man, wenn man merkt, dass man unzufrieden ist, einen unangenehmen Zustand nicht aushalten, nur weil man sich halt darauf eingelassen hat. Aber wenn man diesen Gedanken befolgt, dann kann man auch mal offen für Partner sein, die anders sind als das eigentliche Partnerbild.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



So lange mir niemand die Ohren damit volljammert, sind mir die Standards anderer Leute für die Partnerwahl ziemlich egal. Ich finde es also weder "schlimm", die Mindeststandards von "atmet und spricht mit mir" anzuwenden noch einen Adonis mit fettem Geldbeutel zu erwarten, obwohl man selber nicht viel in eine Beziehung einbringen kann. Maximal finde ich es lächerlich, aber war sowieso nie der Typ, mit dem man Liebesdramen bespricht, weil ich unter Garantie immer das Falsche sage.

Keine/r will schließlich hören: "Du bist eindeutig nicht sexy genug, dass dich irgendein reicher Typ zum Angeben aushält!" bzw. "Die 18jährigen Yoga-Influencerinnen werden wohl kaum Interesse an jemandem haben, dem Mama noch die Socken wäscht!" Zumindest habe ich den Eindruck, dass viele Leute eher "wählerisch" sind, was Äußerlichkeiten angeht und charaktermäßig potenziellen Partnern das Allermeiste durchgehen lassen, solange sie schön und/oder goldig sind.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich glaube es kommt darauf an, um was für eine Art von Single es sich handelt. Es gibt ja die Leute, die diesen Zustand möglichst schnell beenden wollen und die Leute, die mit ihrem Status völlig zufrieden sind und nicht unbedingt aktiv auf der Suche nach einer Partnerschaft sind.

Wenn jemand in die erste Kategorie fällt und mir ständig die Ohren voll jammert dann würde ich irgendwann wohl schon sagen, dass die Person ihre Ansprüche mal ein bisschen runter schrauben soll und sich einfach mal auf jemanden einlassen muss, auch wenn das nicht der perfekte Mann für Heirat, Bausparvertrag, Reihenhäuschen und zwei Kinder zu sein scheint.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Grundsätzlich finde ich es nicht schlimm, wenn man bestimmte Vorstellungen und Wünsche bzgl. seines Traumpartners hat. Je nachdem wie viele Punkte die Liste des "perfekten Partners" enthält ist es allerdings sehr unwahrscheinlich, dass man diesen letztendlich finden wird.

Ich habe aktuell schon zwei / drei Freundinnen die in meinen Augen sehr hohe Ansprüche und Wünsche an ihren Partner haben, die ich teilweise auch nicht so ganz nachvollziehen kann. Wenn ich den Erzählungen meiner Freundinnen folge, dann hätte ich diesen Männern zumindest eine Chance gegeben sie noch besser kennen zu lernen und hätte wohl auch über die ein oder andere kleine Macke großzügig hinweggesehen.

Bei zwei meiner Freundinnen tickt auch mit 34 bzw. 35 Jahren so langsam die biologische Uhr, was die Familienplanung angeht. Natürlich müssen sie deswegen jetzt nicht den Nächstbesten als Vater ihrer Kinder akzeptieren, aber ihre Ansprüche könnten sie schon ein wenig herunterschrauben. Für eine war z.B. vor Kurzem ein angebliches Ausschlusskriterium, dass er ihr zu schnell und zu Hochdeutsch redet, war er einfach nur mega nervös und aufgeregt. Meine Meinung habe ich beiden auch schon einmal so gesagt, weil sie so langsam selbst "Panik" bekommen was ihre Familienplanung angeht, aber bisher können sie nicht aus ihrer Haut.

Ich finde es einfach besonders schade, wenn man Personen wegen "Kleinigkeiten" keine Chance für ein intensiveres Kennenlernen gibt oder keine zweite Chance gibt bzw. einfach zu oberflächlich denkt. Aber das ist auch Ansichtssache und letztendlich jedem selbst überlassen. Am Ende ist man seines eigenen Glückes Schmied.

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Generell ist nichts daran schlimm, dass man in gewisser Weise wählerisch ist. Man sollte natürlich mit wählerisch nicht abgehoben und geradezu realitätsfremd meinen. Das ist leider bei vielen in meinem Umfeld allerdings der Fall. Da muss der Mann der Mann des Jahrhunderts sein, gut aussehen, intelligent sein und Frau auf Händen tragen. Während Frau eine arrogante Ziege ist, die mit 40 in der Midlife-Krise steckt, jede Wochenende Party macht usw.

Ich finde es keineswegs schlimm, wenn Frau oder Mann gewisse Vorstellungen von einem möglichen Partner haben. Ganz im Gegenteil. Hiermit möchten einige einige Zeit im Leben verbringen und da muss man zwar Kompromisse eingehen, aber nicht in allen Belangen. Über vieles kann man vielleicht später lachen, aber wenn darf man sich auch aussuchen, mit wem man seine Zeit teilen möchte.

Wir reden hier immerhin von Zeit des Lebens, die man nicht zurückbekommt. Wenn wählerisch jetzt aber bedeutet, dass man Optik vor Charakter setzt und selbst aussieht, als sei die Botoxbehandlung schief gelaufen, dann ist das natürlich eine verzerrte Wahrnehmung. Doch selbst die wollen viele nicht wahr haben.

Ich nehme mal ein Beispiel aus meinem engeren Bekanntenkreis bzw. Familienkreis. Cousine sieht „okay“ aus, aber wahrlich nicht wie die Schönheit. Gibt sich jedoch als sei sie ein Supermodel und steht auf Typen, welche tätowiert und muskulös sind. Charakter muss der Kerl haben in Form von, sie auf Händen tragen, jeden Wunsch von den Augen ablesen, ehrlich, treu, loyal und alles für sie, wenn sie ruft stehen lassen.

Umgekehrt ist Cousine jedoch ständig, und wirklich ständig, Wochenende auf Sauftour. Ruft betrunken an und will abgeholt werden. Geht mit ihrer gerade 18-jährigen Tochter ständig Party machen und feiern, die auch nonstop um die neuen Partner herum ist. Ihre Partner dürfen nicht andere Frauen anschauen, hübsch finden usw., sie hingegen kommentiert bei heißen Typen entsprechend zweideutig und mehr. Sowas geht nicht.

Doch wählerisch sein, das ist nicht das Problem. Man sollte halt nur die Kirche im Dorf lassen, sich selbst gut reflektieren können und es jedem zugestehen, ebenso zu denken, wie man selbst. Dann kommt man sicherlich auch eher zum Erfolg, würde ich vermuten.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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