Wiederaufbau in umweltgefährdeten Gebieten unterlassen?

vom 11.02.2022, 20:08 Uhr

Das Jahr 2021 war neben Corona vor allem von einigen Umweltkatastrophen in Europa wie der Überflutung im Ahrtal und dem Vulkanausbruch auf La Palma bestimmt gewesen. Nun soll es vor allem hierzulande an den Wiederaufbau gehen, damit die Menschen aus ihren Notbehausungen in einen dauerhaften Wohnsitz umsiedeln können.

Kritische und besorgte Stimmen fordern, dass bedeutend mehr Gebiete als zu risikobehaftet für eine erneute Bebauung ausgewiesen werden sollten, als dass dies bislang der Fall gewesen ist. Demgegenüber stehen die Menschen, die ihr gesamtes Vermögen in Baugrundstücke investiert hatten, laufende Kredite zahlen müssen oder über Eigentum aus langjährigem Familienbesitz verfügen.

Sollte der Wiederaufbau in umweltgefährdeten Gebieten wie im Ahrtal in Flussnähe oder auch auf La Palma im Umkreis des Vulkans in der Zukunft aufgegeben werden? Fühlen die Menschen sich zu sicher und liegen zu viele Baugrundstücke an tendenziell gefährlichen Stellen?

» Verbena » Beiträge: 4937 » Talkpoints: 5,13 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich denke - wie immer eigentlich - dass man hier abwägen und das Risiko einschätzen muss. Beispielsweise werden Sturm und Starkregen hierzulande durch den Klimawandel begünstigt und wir werden noch zu unseren Lebzeiten noch eine Menge Spaß damit haben. Andere Naturkatastrophen lassen sich von unserem Tun und Handeln nicht beeindrucken, sprich, die Gefahr für Vulkanausbrüche lässt sich mit Überschwemmungen in deutschen Flusstälern mal so gar nicht vergleichen.

Die Menschen haben bekanntlich schon immer auch dort gesiedelt, wo auch mal die Erde bebt, der Hang abrutscht oder der Vulkan ausbricht. Auch Überschwemmungen hatten nicht immer nur Nachteile - siehe das antike Ägypten. Aber letzten Endes interessiert es Mutter Natur einen Dreck, ob ich ein Grundstück am Fluss geerbt habe, wo die Gefahr von Jahr zu Jahr wächst, dass der Fluss durch mein Wohnzimmer fließt. Oder dass ich sonst irgendwie viel Geld ausgegeben habe, um irgendwo zu wohnen.

Wenn dir das Risiko, davongeschwemmt zu werden, mit dem Hang abzurutschen oder was auch immer egal ist, und auch die Tatsache, dass dann keine Versicherung mehr zahlt, keine Rolle spielt, dann ist es ja einwandfrei in Ordnung, in gefährdeten Gebieten zu bauen und sich niederzulassen. Mir sind die klugen und weniger klugen Entscheidungen irgendwelcher Häuslebauer eigentlich egal. Ist ja nicht Wasser in meinem Keller.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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