Wieder ein Absturz - traut ihr euch noch in ein Flugzeug?

vom 25.03.2015, 09:52 Uhr

Gestern Vormittag ist in den französischen Alpen eine Maschine von Germanwings abgestürzt. Höchstwahrscheinlich sind dabei alle 150 Menschen ums Leben gekommen und wieder mal weiß keiner so genau, wie es zu so einem tragischen Unglück kommen konnte, da die Maschine angeblich in einem technisch einwandfreien Zustand war, obwohl sie nachweislich am Montag noch mehrere Stunden am Boden bleiben musste, da es wohl doch ein technisches Problem gab.

Habt ihr auch das Gefühl, dass sich die Flugzeugunglücke in der letzten Zeit wieder häufen? Erst im Dezember ist eine Maschine der AirAsia in die Javasee gestürzt und nun verunglückt die Maschine von Germanwings in den französischen Alpen.

Traut ihr euch noch in ein Flugzeug, wenn ihr von solchen Unglücken hört? Ich habe generell Flugangst und freue mich immer erst dann auf einen Urlaub, wenn ich auch tatsächlich wohlbehalten dort angekommen bin. Je mehr dieser Unglücke passieren, desto weniger Lust habe ich, in einen Flieger zu steigen, auch wenn mir natürlich klar ist, dass das Flugzeug rein statistisch gesehen immer noch das sicherste Transportmittel ist.

Wie geht es euch, wenn ihr von solchen Unglücksmeldungen hört? Abgesehen davon, dass man geschockt und betroffen ist und mit den Opfern und Angehörigen fühlt. Habt ihr auch mit jeder Unglücksmeldung mehr Angst vor dem Fliegen oder seht ihr das eher objektiv und nach dem Motto, dass euch schon nichts passieren wird, weil es einfach statistisch sehr unwahrscheinlich ist, mit einem Flugzeug zu verunglücken?

» Sandra980 » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 12,41 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Genau, es ist statistisch sehr unwahrscheinlich. Wenn ein Flugzeug verunglückt sind halt meistens sehr viele Menschen auf einmal betroffen und die Medien stürzen sich natürlich darauf, weil sie von Katastrophen leben. Aber wenn man die ganze Hysterie ignoriert merkt man, dass das Flugzeug das sicherste Verkehrsmittel ist.

Oder anders gefragt, würdest du ein "Wieder ein tödlicher Autounfall - traut ihr euch noch auf die Autobahn?" Thema aufmachen, wenn irgendwo mal wieder jemand in seinem Auto ums Leben gekommen ist? Wahrscheinlich nicht, weil das zu einem völlig alltäglichen Ereignis geworden ist.

Ich fliege häufiger und sehe das ganz pragmatisch. Wenn ich abstürze stürze ich eben ab, es gibt eine ganze Menge Todesarten, die wesentlich schlimmer und qualvoller sind. Ganz ehrlich, ich würde lieber "Flugzeugabsturz" als "Alzheimer" auf meinem Totenschein stehen haben. Aber ich hatte trotzdem ein leicht mulmiges Gefühl, als ich meinen Partner gestern Abend vom Flughafen abgeholt habe.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich fliege viel umher. Ich habe mir neben meinem Standbein als Streetworkerin auch im Tierschutz in den USA viel aufgebaut und arbeite auch örtlich teilweise noch mit. Zudem habe ich in der Immobilienbranche zu tun, was ebenfalls mit Reisen verbunden war/ist. Doch das ändert nichts daran, dass meine Angst seit Jahren ungebrochen ist, wenn ich in einem Flugzeug einsteige.

Mir sind die Sicherheiten des Flugverkehrs bekannt, aber das Problem ist halt immer, dass es kaum Überlebenschancen gibt, wenn zu solch einem Unglück kommt. Genau das macht mir einfach zu viel Angst. Die riesigen Passagiermaschinen sind kaum in der Lage sanft aufzukommen, es gibt Ausnahmen. Alles andere ist eine reine Explosion, welche mit harten Folgen für die Menschen, die Umgebung & Flugfahrt verbunden ist.

Es ist sicherlich sehr unwahrscheinlich, dass es öfters passiert. Doch meist sind es menschliche Versagen oder die Maschinen selber. Ich gebe sehr ungern anderen mein Leben in die Hand, weil ich keinerlei Einfluss auf diese Szenarien habe, wie Ihr eben auch. Das macht es für uns wohl auch immer etwas schwieriger mit solchen Situationen umzugehen.

Ich werde weiterhin fliegen, weil es kaum Alternativen gibt. Mit einem Schiff nach Asien oder in die USA reisen, dann komme ich dann an, wenn meine Freunde mit dem Urlaub fertig sind. Das ist natürlich nicht der Sinn der Sache.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Den Vergleich mit dem Auto hatte ich auch als ersten Gedanken. Überlege doch einfach mal wie viele schwere Verkehrsunfälle allein in deiner Region sind. Traust du dich da überhaupt noch auf die Straße? Sicher ist so eine Meldung erst mal sehr schockierend. Zumal da eben auch bei einem Unfall sehr viele Menschen sterben, was bei einem Autounfall nicht so viele Opfer bringt.

Aber wenn ein Schiff untergeht, dann sind noch wesentlich mehr Menschen betroffen. Von daher müsste man Schiffsreisen auch in Frage stellen. Schlimm finde ich bei solchen Unglücken halt auch die Medien. Es bringt niemanden etwas, wenn alle halbe Stunde die selben Meldungen im Fernsehen auf mehreren Sendern laufen. Und nur durch diesen Medienhype wird man auch emotional so extrem berührt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich bin noch nie geflogen und hatte immer schon eher Angst, wenn ich daran gedacht habe, dass wir vielleicht doch mal irgendwann in den Urlaub fliegen würden. Nun hat der Flugzeugabsturz diese Angst sicherlich nicht besser gemacht. Auch wenn man nun weiß, dass im Fall der Germanwings Maschine der Copilot den Absturz eingeleitet hat und es kein technisches Versagen war, muss man nun auch Angst haben, wieder so einen geistig kranken Piloten im Cockpit zu haben.

Mich beruhigt es da dann auch eher nicht, dass von 4 Millionen Flügen einer abstürzt. So sagt es wohl die Statistik. Trotzdem kann es doch dann die Maschine treffen in der man eben gerade reist. Ich kann die Menschen verstehen, die nun ihre Flüge absagen oder eben umbuchen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich denke das Problem ist bei den Leuten weniger die Statistik, sondern, dass man im Flugzeug jemandem ausgeliefert ist, dem man vertrauen muss. Im Auto hat man eben das Gefühl, dass man am Steuer noch eine Katastrophe theoretisch verhindern kann. Auch wenn das sicher auch oft eine Wunschvorstellung sein dürfte.

Ich hatte eigentlich nie Flugangst. Erst als ich mal einen Langstreckenflug in einer total abgewirtschafteten Aeroflot Maschine flog, die innen total defekt war, hatte ich das erste Mal in meinem Leben im Flugzeug Angst. Wer weiß, wie die Sicherheitstechnik gewartet wurde, wenn der ganze Innenraum auseinander fällt? Ich war unendlich froh, als wir sicher gelandet waren. Und seit dem bin ich auch nicht mehr geflogen, hatte keine Lust mehr darauf. Man hat vorher so wenig Einfluss darauf, wo man letztlich drin sitzt.

Ich frage mich eher, ob der allzu große Konkurrenzdruck mit Billigflügen nicht doch irgendwann auf die Qualität drückt. Klar, der letzte Absturz lag anscheinend eher nicht am Flugzeug. Aber trotzdem ist das für mich eine Überlegung wert, warum möglicherweise an der Ausbildungsqualität gespart wurde und ein möglicherweise labiler Bewerber trotzdem Pilot werden konnte.

Da ich beruflich nicht aufs Fliegen angewiesen bin, rede ich mich sicherlich leicht, dass man lieber nicht um jeden Cent feilschen sollte und statt dessen besser Qualität sicher stellen sollte. Aber mir ist ja auch durchaus bewusst, dass die Airlines da auf den Markt und die Nachfrage reagieren.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich persönlich habe absolut keine Angst deswegen in ein Flugzeug zu steigen. Die Gefahr bei einem Flugzeugunfall ums Leben zu kommen, ist nach wie vor deutlich geringer als bei einem Autounfall zu sterben. Bei einem Flugzeug Unglück kommen meistens sehr viele Menschen ums Leben, weswegen dies viel in den Medien ist und besonders viel Angst macht.

An Autounfälle im Gegensatz haben wir uns mittlerweile einfach gewöhnt, weswegen sie für die Medien auch nicht mehr wirklich interessant sind, wenn es nicht besonders große sind oder etwas anderes besonders ist, deswegen hört man davon mittlerweile ziemlich selten. Wenn man anfängt etwas zu suchen danach, hat man schnell das Gefühl dass jeden Tag in Deutschland Leute bei einem Autounfall sterben. Genaue Statistiken dazu weiß ich gerade nicht deswegen kann ich nur von meinem Gefühl sprechen. Allerdings mache ich mir auch keine Gedanken wenn ich in ein Auto steige, ob ich an meinem Ziel ankomme, warum sollte ich es dann bei einem Flugzeug machen, wo die Gefahr um ein vielfaches geringer ist.

Angst habe ich erst wenn etwas ist, ich also bei jemanden mitfahre, der sich nicht an die Verkehrsregeln hält und zum Beispiel viel zu schnell fährt und es beim Fliegen zum Beispiel Turbulenzen gibt. Im Allgemeinen bin ich schon eher ein Angsthase, also sobald das Flugzeug wackelt oder jemand zu schnell fährt, kralle ich mich an meinem Sitz fest und bin froh wenn ich angekommen bin.

Natürlich fliege ich auch nur mit vertrauenswürdigen Airlines. Ich würde zum Beispiel im Ausland auch nie in eine Maschine von einer Airline steigen, welche in Europa nicht fliegen darf. Da ist mir mein Leben dann doch zu wichtig und möchte dort nichts unnötig riskieren. Wobei ich auch in kein Auto steigen würde, welches keinen TÜV hat und ich das weiß.

Man sollte sich immer bewusst sein, dass jeder Tag der letzte sein könnte, aber man sollte auch nicht mit der ständigen Angst Leben das etwas passiert. Gerade wenn man selber sowieso keinen Einfluss darauf hat, wie es eben bei diesem Flugzeugabsturz war oder zum Teil auch bei Autounfällen ist. Ich denke wenn man wegen diesen Geschehnissen Angst vor dem Fliegen hat, dann sollte man auch Angst vorm Autofahren und vielen anderen Sachen haben. Das Leben ist nun einmal gefährlich und irgendwann müssen wir alle sterben, manche früher und manche später. Man sollte daher sein Leben bewusst aber nicht in Angst Leben.

» llohv » Beiträge: 250 » Talkpoints: 0,39 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Verstehe deine Flugangst sehr gut. Mein bester Kumpel hat das auch. Aber trotz den Unglücken in letzter Zeit, ich trau mich seit jeher ins Flugzeug und ich liebe das Fliegen. Aber ich verstehe die Angst gut, immerhin ist es ja so, dass die Unglücke in letzter Zeit meist nicht der Technik zu Schulden kamen sondern meist Menschen die Verursacher waren.

Denn statistisch gesehen ist das Flugzeug das sicherste Verkehrsmittel überhaupt. Stimmt ja auch wenn man das mit den deutschen Autobahnen vergleicht. Aber der Mensch ist eben unberechenbar. Es gibt ja Piloten die gerade jetzt sehr einfühlsam sind, siehe der eine Pilot der eine Rede vor dem Abflug hielt.

» Len3001 » Beiträge: 2 » Talkpoints: 0,40 »


Ganz ehrlich, ich werde nie fliegen, man vertraut hier sein Leben 2 Personen an und im Ernstfall kann man nichts machen, z.B. bei der Bahn kann man die Türen selber öffnen, Notbremse ziehen, flüchten etc, hier im Flugzeug bist du gefangen. Ich reise auch lieber mit der Fähre, da sieht man was und wenn es nicht die billigste Fähre ist, gibt es da gute Unterhaltung.

Aber wie gesagt, das sind eigentlich nie technische Probleme, hier war der Pilot schuld, das andere wurde abgeschossen und das dritte wurde ja in einen Sturm gelenkt,da der Pilot keine Lust hatte, das Unwetter zu umfliegen, sind jetzt zwar nicht aktuelle Fälle, aber die kennt ihr sicher. Ich glaube, wenn die Flugzeuge eines Tages selber fliegen, dann würde ich sicherlich mehr Vertrauen haben. :D

» Bascolo » Beiträge: 3586 » Talkpoints: 0,29 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich finde, dass jedem heutzutage was passieren kann, egal wo und egal wann. Ob man mit dem Auto oder dem Fahrrad fährt, man muss immer mit der Dummheit anderer rechnen und kann verunglücken, dass bezieht sich nicht nur auf Flugzeuge.

Der Unfall ist tragisch und nicht nachvollziehbar, aber wie oft fliegen am Tag, im Jahr Flugzeuge auf der Welt umher und im Verhältnis dazu wie oft passiert etwas? Ich denke zu sagen, man traut einem Flugzeug nicht mehr aufgrund der Abstürze ist falsch.

» timbo007 » Beiträge: 950 » Talkpoints: 1,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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