Wie würdet ihr jemandem die Flugangst nehmen?
Wir planten im nächsten Jahr eine Fern- und Flugreise mit einem befreundeten Ehepaar und nun offerierte die Ehefrau, dass sie wie auch immer nachreisen würde, aber aus Flugangst auf keinen Fall fliegen würde. Nun sind wir am überlegen, wie man ihr die Flugreise doch noch irgendwie schmackhaft machen könnte. Was würdet ihr denn in solchen Fällen unternehmen? Fällt euch dazu etwas ein, wie man jemandem die Flugangst nehmen könnte oder würdet ihr dann eher die Reise komplett umplanen?
Ich setze da knallhart auf Konfrontationstherapie. Mein Onkel hatte massive Flugangst, wobei er einen Direktflug gebucht hat in den Urlaub und der Flieger leider außerplanmäßig mehrere Male zwischenlanden musste. Seitdem ist mein Onkel geheilt von der Flugangst und es macht ihm gar nichts mehr aus. Man darf eben solche Situationen nicht konsequent meiden, die einem Angst machen und muss lernen damit umzugehen, auch wenn es schwer ist so bei Angst zu reagieren.
Ich habe durchaus Verständnis für Ängste und halte nichts von dem lieb gemeinten und einfühlsam vorgetragenen "Reiß dich halt zusammen!", den jeder schon mal gehört und der niemandem etwas gebracht hat. Es macht einen Unterschied, ob dir etwas zuwider ist und Überwindung kostet oder ob die Angst davor jede Logik und jede Selbstüberwindung überschreibt.
Und das gibt es durchaus - wie viele Leute leiden beispielsweise lieber massive Schmerzen als zum (Zahn-)Arzt zu gehen oder trauen sich generell nicht unter Menschen, weil die Angst einfach stärker ist. Da kann man "konfrontieren", so viel man will - die Person kotzt dir vielleicht vor die Füße, kann vor Weinen nicht mehr sprechen, muss mit Herzrasen in die Notaufnahme und spricht hinterher kein Wort mehr mit dir. Aber ist das Problem dadurch gelöst?
Von daher maße ich mir nicht an, jemandem Ängste nehmen zu wollen, da ich keine ausgebildete Therapeutin bin. Wenn jemand einfach nur Schiss hat, kann ich natürlich gut zureden und ablenken und versprechen, dass es gleich vorbei ist. Aber es gibt ja nicht nur diese Art Angst, die zwar scheußlich ist, aber die man aus eigener Kraft zumindest in den Griff bekommen kann.
Wahrscheinlich würde ich damit argumentieren, dass im Fall der Fälle ihr Mann dann abstürzt und sie nicht bei ihm ist. Das ist natürlich hart, aber es gibt ja wirklich viele Beruhigungsmittel und wenn man sich erstmal überwunden hat, kann man ja sehen, dass es gut geht. Ich habe selber Flugangst und ich habe mich auch einfach wieder in ein Flugzeug gesetzt und bin geflogen, nicht während Corona, aber davor. Ich finde man muss sich einfach überwinden und wenn man das nicht schafft, dann ist die Angst so groß, dass man sie auch nicht dazu zwingen sollte.
Es ist schwer, jemandem Ängste egal welcher Art zu nehmen, wenn diese Ängste irrational sind. Mir kann auch niemand die Angst vor Spinnen nehmen, obwohl sie natürlich völlig unbegründet ist. Man kann höchsten rationale Gründe nennen, wie etwa Statistiken zu Flugzeugabstürzen und Statistiken zu Autounfällen, aber wahrscheinlich nützt das nur dann was, wenn die Flugangst nicht allzu stark ausgeprägt ist. Starke Flugangst mit Panikattacken beim Einstieg in ein Flugzeug kann wahrscheinlich nur ein Psychologe mildern oder beheben.
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