Wie wohl fühlt ihr euch bei eurem Frauenarzt?

vom 21.05.2015, 08:58 Uhr

Ich habe mich ehrlich gesagt noch nie richtig beim Frauenarzt untersuchen lassen, da ich einfach panische Angst davor habe. Mir wird schon schlecht, wenn ich nur daran denke, weshalb ich das immer vor mir hergeschoben habe. Von daher haben mir viele Freunde von mir empfohlen, den Frauenarzt zu wechseln, bis ich einen finden würde, bei dem ich mich wohler fühle. Sie empfehlen mir dabei auch, eine Frauenärztin anstatt einem Mann zu wählen, im Gegensatz zu jetzt.

Ehrlich gesagt bezweifle ich jedoch stark, dass ich mich bei überhaupt einem Frauenarzt wohl fühlen würde, egal ob männlich oder weiblich. Ich kann es mir nicht vorstellen, mich bei so einem Arzt wohl zu fühlen, weshalb es mir eigentlich im Endeffekt auch egal ist, bei welchem Arzt ich denn nun bin.

Wie wohl fühlt ihr euch bei eurem Frauenarzt? Merkt ihr tatsächlich Unterschiede zwischen verschiedenen Frauenärzten, was eure Angst und Unsicherheit angeht? Oder seid ihr da ohnehin immer ganz locker?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich habe keine Angst beim Frauenarzt, aber ich habe auch kein gesteigertes Interesse, einem Fremden meinen Intimbereich ins Gesicht zu halten und mir die Brüste quetschen zu lassen. Wobei ich lieber zum Frauenarzt als zum Zahnarzt gehe. :D

Da ich schon etwas älter bin und Kinder habe, habe ich logischerweise schon einige Frauenärzte durch. Ich persönlich bevorzuge männliche Exemplare. Die meisten Frauen, die mit bisher untergekommen sind, waren wenig einfühlsam und eher so nach dem Motto: Stellen Sie sich nicht, sie haben nichts, was ich nicht auch habe.

Das war nur bei einer anders und erstaunlicherweise bei Hebammen. Männer habe ich nie als so distanzlos und "trampelig" empfunden. Daher ist mein Frauenarzt ein Mann. Und da gibt es große Unterschiede. Bisher waren zwei echt gruselig, die meisten ok und zwei sind super.

Der erste, der wirklich klasse ist, hat einen Ablauf, der so eigentlich nicht sein sollte. Er arbeitet nämlich ohne Helferin bei der Untersuchung. Was mir bei anderen wirklich unangenehm wäre, ist bei ihm ein echter Pluspunkt. Das Sprechzimmer geht offen in den Untersuchungsbereich über. Man unterhält sich erst in Ruhe und während man sich dann frei macht, bereitet er die Utensilien vor.

Er hat schön sanftes Licht, man fühlt sich nicht so präsentiert. Dazu erklärt er alles und hat eine leichte Hand. Man merkt deutlich, dass er trotz Erfahrung aus Jahrzehnten professionell und respektvoll handelt. Er erklärt gut und man bekommt inner das Gefühl, dass er sich auf die zu untersuchende Stelle konzentriert und nicht "die Gesamtkomposition" anstarrt. Also, da ist echt alles bestens, man fühlt sich sehr gut aufgehoben. Der andere, sehr gute arbeitet anders, hat aber eine ähnliche Ausstrahlung.

Mein erster Frauenarzt war an sich ok, aber die Organisation der Praxis war gruselig. Nach stundenlangem Warten trotz Termin kam man in einen der Untersuchungsräume und saß dann nackt ewig auf dem Stuhl. Die Helferin ließ einem etwas Papier da, dass man sich vor Brust und Intimbereich halten konnte. In der Wartezeit kam ständig jemand herein und holte etwas, man saß also nackt auf dem Bahnhof. :uebel:

Dann rauschte der Doktor rein, sagte Tag und legte los. Ok, er war vorsichtig und schnell, aber angenehm ist anders. Nach einer weiteren Wartezeit ging es dann erst ins Sprechzimmer. Da muss man schon gute Nerven haben.

Das Ekelhafteste war bisher eine Vertretung als ich noch knapp unter 20 war. Der rauschte rein, blieb mit den Augen an meinen (zugegeben riesigen) Brüsten hängen und sagte dann selig grinsend mit osteuropäischem Akzent: "Huch, die sind aber groß. Wollen wir machen kleiner?" :wall: Auf das Abtasten habe ich dankend verzichtet, diesen glücklich-verschleierten Blick und dann seine Hände an mir - nie im Leben!

» cooper75 » Beiträge: 13432 » Talkpoints: 519,92 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Prinzessin_90 hat geschrieben:Ich habe mich ehrlich gesagt noch nie richtig beim Frauenarzt untersuchen lassen, da ich einfach panische Angst davor habe.

Ich kann deine Ängste sehr gut nachvollziehen, denn ich kriege auch jedes Mal eine Panikattacke, wenn ich zur Untersuchung muss. Dabei bringt die so genannte "Konfrontationstherapie" überhaupt nichts und die Panik wird auch nicht weniger, auch wenn ich die Untersuchung schon mehrmals habe machen lassen und auch wenn ich bei einer Frau bin.

Eine Sache verstehe ich jedoch nicht. Du hattest in einem anderen Thread geschrieben, dass du seit etwa 7 Jahren die Pille nimmst. Muss man da nicht zwangsläufig zur Untersuchung? Denn bei meiner Ärztin ist es so, dass ich ein weiteres Pillen-Rezept nur dann bekomme, wenn ich mich habe untersuchen lassen. Daher habe ich gar keine andere Wahl und muss auf den Stuhl. Ich frage mich nur, wie du es geschafft hast, dieser Prozedur 7 Jahre lang aus dem Weg zu gehen. Ist dein Arzt nicht so konsequent?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Wohl fühlen kann man sich in einer so nackten Situation kaum. Es ist völlig verständlich, dass man sich unwohl fühlt, weil man jemandem seine intimsten Stellen offenbart und dem Arzt ausgeliefert ist. Ich gehe inzwischen lieber zu einer Frau, da man dort nicht noch mehr Personal hat. Bei einem männlichen Arzt muss ja immer eine Frau über die Schulter schauen, damit man als Patient nicht behaupten kann, unsittlich angefasst worden zu sein.

Mit der Behandlung selbst war ich bisher immer zufrieden, wenn sich auch der Ultraschall unangenehm anfühlt und das Besteck meist trotz Vorwärmen zu kalt und metallisch ist.

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» Teelicht55 » Beiträge: 688 » Talkpoints: 17,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich fühle mich eigentlich sehr wohl bei meinem Frauenarzt. Ich war vorher immer bei Frauen und da habe ich mich eher unwohl gefühlt und zu meinem Arzt habe ich eigentlich viel Vertrauen. Er ist nett, macht auch mal einen Spaß und natürlich ist die Untersuchung an sich nicht so klasse, weil es ja doch sehr intim ist, aber bei ihm ist das schon in Ordnung, weil er dann auch keinen großen Akt draus macht.

Man hat irgendwie nicht das Gefühl, dass es einem peinlich sein muss und wenn es einem unangenehm ist, kann man auch darüber reden, aber wie gesagt er macht auch mal einen Scherz und lockert die Situation auch auf. Ich gehe da eigentlich ganz gerne hin und in der Schwangerschaft musste ich das ja auch oft.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich kann Coopers Aussage voll und ganz unterschreiben. :D Ich fühle mich bei keinem Arzt “wohl“, es ist halt ein notwendiges Übel, auch wenn wir eigentlich froh und glücklich über unsere medizinische Versorgung sein können. Bei mir ist es der Zahnarzt, der Panikattacken induziert. Aber auch beim Frauenarzt breche ich nicht in Lustschreie aus, wenn er an meiner entblößten Person herumdrückt.

Auch mir sind übrigens Männer in diesem Business mittlerweile lieber. Meine bisherigen weiblichen Frauenärzte waren mir entweder zu distanzlos oder zu kalt und arrogant. Sprich, sie wollten sich entweder so ganz mütterlich von Vagina zu Vagina mit mir unterhalten, oder sie haben mir mit abweisender Miene ihre kleinen, kalten, knochigen Hände sonstwohin gebohrt.

Mein aktueller Gynäkologe ist ein ganz ruhiger, professioneller Typ, der weder Witze reißt noch versucht, die peinliche Prozedur irgendwie schön zu reden. Bei ihm komme ich mir eher vor wie ein Auto beim TÜV, was natürlich auch nicht jedermanns Sache ist.

Der langen Rede kurzer Sinn: Manchmal muss man lange suchen, bis man einen passablen Frauenarzt findet. Frauen sind nicht unbedingt besser in dem Job, und ich halte es generell für unrealistisch, sich bei einer medizinischen Prozedur “wohl fühlen“ zu wollen.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Mir geht es ganz anders wie anderen Frauen hier. Ich habe auch einige Frauenärzte durch, denn ich bin oft umgezogen und musste daher auch oft wechseln, aber bei Männern habe ich mich nie richtig gut aufgehoben gefühlt und habe da eher die Erfahrung gemacht, dass diese grob sind und wenig Einfühlsamkeitsvermögen an den Tag legen.

Meine schlimmste Erfahrung war dabei bei einem Mann, auch erst stundenlanges Warten im Wartezimmer trotz Termin, dann wurde man einmal aufgerufen und ich sollte auf den Stuhl. Dort nochmals eine halbe Stunde nackt auf dem Stuhl gewartet und dann kam der Frauenarzt im Schlepptau mit zwei Medizinstudenten an und einer Arzthelferin. Ich wurde nicht beachtet, er sprach nur mit seinen Studenten, dass jeder mal darf. Er war fest der Meinung, dass jeder bei mir mal Untersuchen darf, da auch die Studenten etwas lernen müssen. Das ich so etwas wie ein Mitspracherecht habe, daran wurde nicht gedacht. So etwas muss generell vorher abgesprochen werden und ich kam mir einfach nur wie ein Stück Vieh vor, welches zu Präsentationszwecken dort war.

Seither bin ich nur noch bei Frauen und mir ist es ehrlich gesagt lieber, wenn es eine ist die kühl ist und Distanz zu ihrem Job hat. Ich brauche niemanden der mich bei der Untersuchung voll quatscht und auf beste Freundin macht.

Meine jetzige Frauenärztin ist super, zum einen ist es die Praxis von unserem Notarzt, deswegen kennt man sich auch ein wenig "Privat" vom Kaffeetrinken auf der Rettungswache. Noch dazu bekomme ich immer schnell einen Termin wenn ich etwas habe, auch bei Rezepten fragt sie nicht nach und ich spare mir oft den Weg zu anderen Ärzten anderer Fachrichtungen wenn meine Tabletten leer sind. Zum anderen ist sie wirklich kühl aber professionell, redet nichts schön aber verharmlost es auch nicht. Der Humor ist manchmal etwas eigen, aber ich bin auch nicht da um mir Witze anzuhören sondern um eine professionelle Meinung zu bekommen. Zudem nimmt sie ihren Job ernst, und man konnte sie auch außerhalb der Geschäftszeiten in Notfällen erreichen.

Und das beste die Sprechstundenhilfen haben in dem Untersuchungszimmer auch nichts verloren, kommen diese unangemeldet herein dann hagelt es direkt ein Donnerwetter, dass das nicht noch einmal passiert. Gleiches gilt auch wenn sie eine Patientin auf dem Stuhl hat und ihr Telefon klingelt, dann macht sie erst die Patientin fertig und telefoniert dann. Nicht wie bei anderen schon erlebt beides zeitgleich oder die Frau auf dem Stuhl sitzen gelassen und lieber telefoniert. Solche Konsequenz finde ich gut auch wenn es mich ein wenig nervt, dass man mit Termin dort trotzdem mindestens eine Stunde warten muss da sich viele andere Damen immer als "Notfall" vordrängeln.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich habe bisher auch schon einige Ärzte durch. Mein erster Frauenarzt war ein Mann, dann bin ich zu einer Frau gewechselt, dann wieder zu einem Mann und möchte jetzt wieder zu einer Frau gehen, weil ich einen männlichen Frauenarzt nicht mehr ertrage.

Mein erster Frauenarzt war, wie gesagt, ein Mann. Ich bin zu diesem Frauenarzt gegangen, weil ich aus einem kleinen Ort komme und es hier nur diesen einen Frauenarzt gibt. Ich war damals 14 oder 15 Jahre alt und wollte lediglich die Pille haben.

Als ich dann einen Führerschein und ein Auto hatte, bin ich in den Nachbarort zu einer Frau gegangen, mit dem Mann kam ich nicht mehr klar. Die Ärztin war gerade frisch fertig und voller Elan dabei. Sie war nett, erklärte alles und ich fühlte mich sehr wohl bei ihr. Als ich dann mit meinem ersten Kind schwanger war, empfand ich diese Ärztin als sehr unfreundlich. Sie war patzig, unterstellte mir Dinge, ging nicht auf mich und meine Ängste ein. Nachdem sie dann auch noch vor meinen Augen die Sprechstundenhilfe zusammenstauchte, entschloss ich mich zu wechseln.

Ich landete dann bei einem Mann. Ein sehr netter Arzt, sehr kompetent. Was mich allerdings immer mehr störte, waren seine Sprüche. Zum Beispiel fragte er meinen Partner, ob er auch wirklich der Vater sei. Es könne ja sein, dass der Postbote bei mir zu Hause war. Solche Sprüche kamen öfter. Zudem war die Wartezeit trotz Termin immer sehr lang.

Nun war ich seit 3 Jahren nicht mehr beim Frauenarzt und muss dringend mal wieder zur Krebsvorsorge. Nun habe ich mir einen anderen Arzt herausgesucht. Eine Gemeinschaftspraxis nur mit Frauenärztinnen. Ich mag irgendwie nicht mehr von einem fremden Mann unten herum angeschaut werden. Das geht nicht mehr.

» Liana » Beiträge: 816 » Talkpoints: 12,72 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Also ich gehe nicht zum Frauenarzt um mich dort wohl zu fühlen. Ich gehe da nur zur Vorsorge hin. Da reicht es mir, wenn der Arzt nicht gänzlich unsympathisch ist. Smaltalk muss er mit mir nicht teilen. Wenn dann die Praxis noch modern und sauber ist reicht mir das vollkommen.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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