Wie Wirkung von Gesagtem verstärken?

vom 19.12.2017, 00:54 Uhr

Mir ist aufgefallen, dass eine Freundin von mir nach sehr vielen Sätzen immer ein "genau" anhängt, wenn sie etwas erzählt. Nachdem sie einen Satz beendet hat, kommt ganz oft dieses Wort. Seitdem mir das einmal aufgefallen ist, kommt es mir so vor, als würde sie das ständig sagen.

Ob sie das nun macht, um die Wirkung des Gesagten zu verstärken, weiß ich nicht. Ich weiß von mir, dass ich während Referaten auch mal so eine Angewohnheit hatte - allerdings hat das "genau" damals das "ähm" bei mir ersetzt und diente also nur einer kurzen Pause zum Überlegen.

Wie kann man denn am besten die Wirkung von Gesagtem verstärken und welche Worte eignen sich dafür am besten? Versucht ihr das bewusst zu machen oder macht ihr euch keine Gedanken darüber?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Meiner Ansicht nach kann man verbal versuchen, das Gesagte zu verstärken wie man möchte. Selbst das tollste und passendste Wort (in diesem Fall erwähnst du "genau") taugt in meinen Augen nichts, wenn man keine passenden Gesprächspausen macht. Denn was bringt es, verbale Verstärker zu verwenden, wenn man pausenlos quasselt und der Zuhörer gar keine Chance hat, die Informationen zu verarbeiten? Meiner Ansicht nach bringt das gar nichts. Daher lege ich mehr Wert auf Pausen als auf irgendwelche bestimmten Wörter.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Mit verbalen Ticks wie "genau", "ähm", oder "sagen wir mal" verstärkt man gar nichts, sondern disqualifiziert sich nur als ungeübter Redner. Das sieht man ja schon in der Tagesschau, ganz zu schweigen von irgendwelchen Kinofilmen, wo große Reden geschwungen werden, bevor es gegen den Feind geht oder das entscheidende Spiel ansteht. "Haltet, ähm, stand, Männer des Westens! Bei allem, was euch sozusagen lieb und teuer ist, müsst ihr eigentlich jetzt hier, äh, kämpfen und die Horden Mordors sozusagen im Endeffekt zurückschlagen, weil wir sonst alle tot sind, und so. Genau!" Ich weiß ja nicht...

Ich würde daher eher sagen, dass man auf Füllwörter und Sprechmarotten aller Art tunlichst verzichten sollte, wenn man wirklich Nachdruck auf das Gesagte legen und kristallklar vermitteln möchte, dass man meint, was man sagt. In meinen Augen ist es ein Talent, welches man auch üben kann, wenn man sich in unterschiedlichen sozialen Kontexten angemessen ausdrücken kann, sprich, beim Small Talk die Kolleginnen nicht anherrscht wie der Feldherr Tacitus, aber bei Gehaltsverhandlungen oder Präsentationen nicht mit leeren Floskeln um sich wirft, sondern sich auf den Inhalt des Gesagten konzentriert und diesen möglichst klar und ohne Umschweife vorbringt.

» Gerbera » Beiträge: 11313 » Talkpoints: 47,96 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Prinzessin_90 hat geschrieben:Wie kann man denn am besten die Wirkung von Gesagtem verstärken und welche Worte eignen sich dafür am besten? Versucht ihr das bewusst zu machen oder macht ihr euch keine Gedanken darüber?

Ich höre gerne Leuten zu, die langsamer, klar und deutlich sprechen. Ich bin der festen Überzeugung, dass man jeden ernsten, seriösen oder informativen Vortrag durch nervöses Plappern und zu vielen Sätzen ruinieren kann.

Irgendwelche Füllwörter stören mich dabei nicht mal so, aber wenn ich das Gefühl habe, dass der Redner das Gesagte in ganz vielen anderen Informationen, Nebensätzen oder Randbemerkungen verstecken möchte, dann kann ich das Gesagte nicht zu ernst nehmen.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9228 » Talkpoints: 24,02 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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