Wie wirken Antidepressiva auf das Gedächtnis?

Eine Bekannte von mir war vor Jahren depressiv und hat aus diesem Grund nicht nur eine Therapie gemacht, sondern auch Ciprofloxacin verschrieben bekommen. Auch wenn das schon Jahre her ist und es ihr inzwischen gut geht, beklagt sie allerdings die Folgen des Antidepressivums.

So meint sie zum Beispiel, dass sie seit der Einnahme des Mittels Gedächtnisstörungen und Konzentrationsprobleme hätte. Sie hätte Probleme damit, mehr als ein paar Seiten in einem Buch zu lesen und dann noch zu behalten, was sie da gelesen hätte, auch wenn sie das Buch sehr interessieren würde und sie ausgeschlafen wäre. Sie meint, dass die Folgen trotz Absetzung des Medikamentes immer noch spürbar wären und nicht weggehen würden.

Ich persönlich bin da etwas skeptisch und habe ihr daher dazu geraten, mal einen Bluttest machen zu lassen. Denn vielleicht hat sie einen Nährstoffmangel und die Probleme kommen daher. Was meint ihr dazu? Wie wirken Antidepressiva auf die Gedächtnisleistung? Wie wahrscheinlich sind negative Folgen trotz langer Absetzung?

Mir hat mal ein Mediziner unter der Hand erzählt, dass man doch gerade bei diesen ganzen Psychopharmaka überhaut nicht richtig wüsste, wie und wo sie im Gehirn eingreifen, und dass keiner absehen kann, ob und welche Folgeschäden sie potentiell haben könnten. Ich kann mir vorstellen, dass es gerade in der Langzeitwirkung und bei längerem Gebrauch bei manchen Individuen zu Symptomen kommt, die man heute in der breiten Schicht der Behandler noch gar nicht kennt.

Was mir beim Lesen aber spontan einfiel, und an Nährstoffmangel in unseren Breiten glaube ich nicht, ist, dass diese Beschreibung ziemlich sicher auch auf Depressive zutrifft. Ich glaube gar nicht mal, dass es noch mit den Medikamenten zu tun hat, sondern einfach eine Folgeerscheinung oder noch eine Restsymptomatik der eigentlichen Krankheit sein könnte.