Wie wird Corona-Impfung dokumentiert, wenn Impfausweis weg?

vom 23.05.2021, 15:03 Uhr

Kommende Woche habe ich einen Impftermin, allerdings kann ich meinen Impfausweis nicht mehr finden. Ich habe im Internet gelesen, dass man den Impftermin trotzdem wahrnehmen kann. Ich frage mich aber, wie das dann dokumentiert wird, dass ich geimpft wurde.

Bekomme ich dann einen neuen Impfausweis? Oder erhalte ich einen anderen Zettel, den ich dann, wenn ich meinen Impfausweis mal wiederfinden, dort mit hineinlegen kann? oder muss ich das später nochmal nachfragen lassen?

» vde » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



So viel ich weiß bekommt man dann erst mal einen Nachweis über die Impfung in schriftlicher Form. Einen neuen Impfausweis bekommst du dann aber von deinem Hausarzt, je nachdem wo du also die Impfung machst, kannst du dann vielleicht auch einen neuen Ausweis bekommen, aber im Normalfall macht das eben der Hausarzt, bei dem man sich ja aber auch impfen lassen kann. Das ist aber auf jeden Fall kein Problem.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Wichtig ist der kleine Aufkleber auf dem schriftlichen Dokument. Dieser enthält die Angabe über den Impfstoff zum Beispiel C*** und die Chargennummer. Dieser Aufkleber wird dann vom "Not-Ausweis" abgeribbelt und wird dann in den Impfausweis, den der Hausarzt ausstellt, fest eingeklebt. Ohne schriftliche Angabe des Impftermins, Stempel und Unterschrift des Hausarztes ist der Ausweis (gemäß § 22 Infektionsschutzgesetz) ungültig. Und dann muss noch in die richtige Kategorie, die richtige Seite, nicht etwa unter "Impfungen im Säuglings- und Kindesalter" eingetragen werden. Bei meinem Impfausweis ist auch noch die Reisepassnummer mit eingetragen. Fälschungssicherheit wird damit erhöht.

» Gorgen_ » Beiträge: 1151 » Talkpoints: 410,36 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



@Gorgen_ : Stimmt alles nur teilweise. Der Aufkleber ist nicht wichtig und überhaupt nicht erforderlich. Das steht auch nicht in dem Gesetzestext drin. Was richtig ist, dass die Chargennummer drin stehen muss, dass drin stehen muss wogegen geimpft wurde, wann und wer es gemacht hat. Aber all das kann im Grunde auch einfach handschriftlich eingetragen werden ohne dass der Impfausweis deswegen ungültig wird.

Gerade zu Beginn der Impfung gegen Covid-19 gab es vielerorts auch gar keine Aufkleber und alles wurde per Hand dokumentiert. Zumal man den Aufkleber kaum ein zweites mal benutzen kann, wenn der schon mal irgendwo geklebt hat. Das klappt bei ein paar Versuchen gut und bei den meisten ganz schlecht. Ist aber wie gesagt auch überhaupt nicht erforderlich.

Die Stelle wo es eingetragen wird, spielt eigentlich auch keine Rolle. Hauptsache es steht irgendwo. Schließlich wird ja die Erkrankung mit eingetragen wogegen geimpft wurde. Und wer nicht gerade ein Impfmuffel ist, hat sowieso meist ganz schnell schon viele Seiten in seinem Ausweis gefüllt und man muss die Impfung dann irgendwo eintragen. Hab ich in ganz vielen Ausweisen so handhaben müssen. Zumal jeder Impfausweis anders aussieht. Bei einigen hab ich es bei Grippeimpfungen mit eingetragen, weil da einfach Platz war, bei anderen bei sonstige Impfung, bei anderen landete es unter den Hepatitisimpfungen, weil sonst kein Platz mehr da war. Das spielt aber alles keine Rolle, da jeweils alle notwendigen Daten in die Zeilen mit eingetragen wurden.

Die Reisepassnummer bringt übrigens überhaupt nichts was die Sicherheit angeht. Also natürlich kann man damit noch etwas sicherer belegen, dass dir der Impfausweis gehört. Aber eben nicht ob die Impfung auch tatsächlich stattgefunden hat oder ob du nicht einfach den Ausweis irgendwo gegen eine kleine Gebühr erworben hast oder dir jemand aus Gefälligkeit etwas eingetragen hat. Schließlich reicht es ja aus, dass alles per Hand eingetragen wird.

Und wenn wir jetzt mal ehrlich sind. Wo ist das Problem so etwas zu fälschen? Einen Impfausweis haben wir fast alle und wenn nicht kriegt man den ja ziemlich einfach bei irgendeiner Impfung, wenn man keinen hat, egal ob Hausarzt oder Notaufnahme. Dann trägst du da einfach irgendwas ein, Handelsnamen sind ja im Netz zu finden, Impfabstände stehen überall, Chargennummern kann man sich einfach ausdenken und einen Stempel kannst du dir an jeder Ecke bestellen. Kaum jemand wird die Chargennummer nachprüfen, wie denn auch? Das wäre viel zu viel Aufwand, wenn ich da ein Konzert habe oder ein Freizeitpark mit 20.000 oder 30.000 Besucher, wo ich innerhalb von 2-3 Stunden alles überprüfen sollte. Das macht kein Mensch, Hauptsache da steht was im Impfausweis.

Um zur eigentliche Frage zurückzukommen. Die Dokumentation erfolgt bevorzugt gleich im Impfausweis. Hat man keinen kann man sich unter Umständen gleich einen neuen ausstellen lassen. So werden das die meisten Hausärzte handhaben. Alternativ gibt es auch eine Ersatzbescheinigung, die das RKI herausgegeben hat. Dort werden deine Daten vermerkt und was dir wann geimpft wurde. Dort werden aber nur die beiden Covid-Impfungen eingetragen. Du kannst dann entweder immer diesen Zettel mit dir führen oder es übertragen lassen.

Zusätzlich werden alle Covid-Impfungen in Deutschland, egal ob niedergelassene Ärzte, Impfzentren, mobile Impfteams oder in Krankenhäusern an das RKI übermittelt. Hierzu werden alle Daten der geimpften Personen pseudonymisiert und dann übertragen. Grundsätzlich kennt also das RKI jede einzelne Corona-Impfung in Deutschland und grundsätzlich könnte man diese alle zurückverfolgen. Der Datenschutz gibt das aber nicht her, weswegen wir statt einer App oder Datenbank lieber Papierzettel benutzen, die jeder fälschen kann. Die Sachen mit der RKI-Datenbank wäre dagegen am fälschungssichersten und könnte nur ausgetrickst werden, wenn jemand Impfungen melden würde, die er gar nicht durchgeführt hat. Geht natürlich auch, wäre aber am Ende die größte Hürde, die man einbauen könnte.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



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