Wie wichtig stuft ihr Realismus bei Videospielen ein?

Die heutigen Videospiele haben häufig wirklich sehr gute und realitätsnahe Grafiken. Es macht wirklich viel Spaß, sie zu spielen. Es gibt aber noch immer Details in den Spielen, die absolut unrealistisch sind. So kann man in einigen Spielen mit Autos Stunts machen, die in der Realität undenkbar wären. Außerdem gibt es genügend Spiele, wie Super Mario, die sowieso unrealistisch sind.

Wie wichtig aber ist euch der Realismus in Spielen überhaupt? Wollt ihr komplett realistische Spiele oder sollten die Entwickler nicht unbedingt den Fokus darauf legen?

Ich finde jedem Spiele-Entwickler ist es frei überlassen wie realistisch sein Spiel sein soll. Und nur realistische Spiele wären ja langweilig.

Es gibt schließlich genug Spiele welche der Realität absolut nicht entsprechen. Zum Beispiel die 'Legend of Zelda' Spiele oder auch wie du schon erwähnt hast, die 'Super Mario' Spiele. Und davon gibt es noch eine ganze Reihe. Und vielleicht kennst du ja auch 'Goat Simulator'. In diesem Spiel übernimmst du die Rolle einer Ziege und kannst die verrücktesten Sachen machen, wie zum Bespiel Fahrrad fahren oder Zivilisten angreifen und wegschleudern. Es ist überhaupt nicht realistisch macht aber viel Spaß.

Ich denke Spaß ist ein ganz wichtiger Faktor bei Spielen. Da ist es den meisten Leuten dann eher egal ob das Spiel dann realistisch ist oder nicht. Vor allem RPG's oder Fantasy Spiele haben oftmals nichts mit der Realität zu tun, aber die schöne fiktive Welt und Spielspaß liegen da klar im Vordergrund.

Ich brauche in Spielen selbst keinen Realismus. Ich entwickle selbst Spiele und am meisten gefallen mir Spiele, die eine solide, aber nicht unbedingt realistische Grafik (also sowas wie Comic [Super Mario] oder Semi-Comic-Look [Diablo 3]) haben. Wichtig ist für mich, dass die Spielmechanik rund ist, das Spiel fesselnd und gut auf Dauer nicht frustrierend ist.

Den Hype um absoluten Realismus kann ich nicht nachvollziehen (speziell sowas wie: "Schau mal, ich kann ihm den Arm oder den Fuß einzeln wegballern, voll krass realistisch"). Es sind letztlich Spiele. Wenn ich ein absolut realistisches Verhalten von einem Auto will, dann habe ich noch die Realität. Unrealistische und übertriebene Verhalten, unmögliche Stunts oder Moves machen ein Spiel interessant. Niemand mochte Mortal-Combat damals, weil es so mega realistisch war. Es waren einfach irre viele Moves, die man lernen und super spielen konnte.

Trotzdem denke ich, dass moderne, der Zeit angemessene Grafik ihren Platz hat. Niemand möchte mehr 3D-Modelle von Menschen sehen, die nur aus 15 Polygonen bestehen. Aber sie müssen für mich trotzdem nicht aussehen wie die Realität, denn die Realität ist langweilig. Wenn man mal Schauspieler wie z.B. Marvel's Avengers in Kostümen in der Realität gesehen hat, dann weiß man, wie lächerlich diese in der Realität eigentlich aussehen.

Total unproportioniert und unrealistisch. Und trotzdem wirkt es in Filmen und Spielen gut. Da kommen eben ganz andere Maßstäbe zum Tragen als in der Realität. Deswegen gibt in auch den sogenannten "Hero scale" bei Comics oder Filmen. Kopf kleiner, Körper groß und muskulös. So sieht im Normalfall aber ein Mensch nicht aus. Und dennoch macht genau das den Charakter interessanter als realistische Proportionen.

Ähnliches gilt übrigens bei Blut. Wenn in Filmen oder Spielen ein Mensch getötet wird, da spritzen Unmengen Blut umher. So würde das in der Realität nie aussehen und trotzdem ist genau das der Faktor, der viele Spieler total begeistert zu so einem Spiel zieht. Ein 70kg Mensch hat 5 Liter Blut. Das meiste davon in den Körperteilen und Organen "versteckt". Wenn man ihn trifft, spritzen da keine 15 Liter Blut. Realismus ist also nicht wirklich gefordert. Oft geht es um gewalltvollere Darstellung und mit der kann ich mich nicht identifizieren.