Wie wichtig sind euch Wertschätzung und Anerkennung?

Egal ob im Beruf oder im privaten Leben, Wertschätzung und Anerkennung erhält man ja bestimmt auch immer sehr gern und diese sind ja bestimmt auch sehr wichtig. Mir persönlich ist das schon wichtig und das baut mich auch immer ein stückweit auf. Geht es euch da ähnlich? Welchen Stellenwert nehmen denn Wertschätzung und Anerkennung für euer tägliches Tun und Handeln bei euch ein?

Das dürfte für jeden bewusst oder unbewusst einen hohen Stellenwert einnehmen. Denn wenn die geleistete Arbeit nicht anerkannt und geschätzt wird und dazu gar nichts gesagt wird oder diese nur schlecht geredet wird, dann fühlt man sich selbst nicht sonderlich gut. Das schlägt sich dann auch in körperlichen und psychischen Problemen nieder. Von daher gibt es bereits seit Jahren den Trend, dass auch in Unternehmen die Vorgesetzten auf so etwas geschult werden eben ihre Mitarbeiter auch einmal für die geleistete Arbeit zu loben. Denn so einfach fällt es den meisten nicht das ganze auch auszudrücken.

Im Privaten ist es sogar nochmals eine Stufe schlimmer. Sitzt dort eine Frau nur Zuhause und schmeißt den ganzen Haushalt, abends kommt der Herr des Hauses nach Hause und macht dumm weil das Abendessen noch nicht fertig ist und würdigt ihre Arbeit in keiner Weise, dann wird die Frau auch nicht sonderlich Glücklich in dieser Beziehung sein.

Von daher ist es schon wichtig, dass man es dem anderen auch einmal sagt wie sehr man ihn dafür anerkennt und auch lobt, wenn er etwas gemacht hat auch wenn vieles inzwischen als Selbstverständlich angenommen wird. Das sorgt für mehr Zufriedenheit in allen Bereichen wenn so miteinander umgegangen wird.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass jemand Wertschätzung und Anerkennung überhaupt nicht vermisst, sondern im Job oder privat munter vor sich hin werkelt, ohne Beachtung zu finden, sondern höchstens Kritik einsteckt, wenn es mal nicht zu hundert Prozent passt. Natürlich macht man im Laufe des Erwachsenenlebens früher oder später die Erfahrung, dass man nicht immer eine Teilnehmerurkunde bekommt oder für jeden behobenen Papierstau belobigt wird, aber im Großen und Ganzen ist es doch gut für die Motivation und das Seelenleben, wenn man nicht immer nur ignoriert oder angeschnauzt wird.

Deswegen würde ich schon sagen, dass mir Wertschätzung und Anerkennung wichtig sind. Einerseits bin ich zwar der Meinung, man solle sein Selbstwertgefühl nicht allzu sehr vom Verhalten anderer abhängig machen, sprich, beispielsweise sich die Laune versauen lassen, weil der Chef mal wieder nicht bemerkt hat, wie toll man doch ist. Andererseits kann ich auch nicht leugnen, dass ich beruflich wie privat engagierter und besser gelaunt mein Tagesgeschäft erledige, wenn auch mal jemand wahrnimmt, wie gut es gerade läuft und entsprechend etwas Positives verlauten lässt.

Jeder Mensch will für das, was er tut Anerkennung haben. Leider wird das oftmals überhaupt nicht beachtet, vor allem im beruflichen Umfeld. Mein Chef macht dies auch nicht, deshalb arbeiten wir auch alle auf Sparflamme. Das ist dann unsere Art von Genugtuung. Und dann hat er eben wirklich Grund dazu, uns nicht zu loben.

Im privaten Umfeld ist es mindestens ebenso wichtig. Sei es in der Beziehung oder im Umfeld von Bekannten und Freunden. Aber hier kann man sich ja glücklicherweise die Menschen aussuchen, anders als im Beruf. Eine Beziehung ohne gegenseitige Wertschätzung wird über kurz oder lang scheitern. Und Freunde die einem keine Anerkennung geben, wenn man sie verdient hat, nun ja, die kann man einfach aussondern.

Auch wenn es viele nicht glauben können, aber ich mag es gar nicht! Ich hasse es gelobt zu werden, ich mag es nicht, wenn man mir ständig sagt, dass ich etwas gut gemacht habe und finde das unglaublich unangenehm. Ich wurde als Kind nie wirklich gelobt und denke, dass die Ursache da liegt. Immer musste eine 1- lieber eine glatte 1 sein. Es war nie gut genug.

Seither mache ich auch immer noch denselben Aufwand. Ich werde von meinem Partner zwar wertgeschätzt, aber denke mir meist immer "Bohr, lass mal stecken". Das nervt mich. Ein Ich Liebe Dich, sowas geht. Doch wirkliche Wertschätzung in Form von "Schatz, das Essen war köstlich" usw. will ich eigentlich nicht haben. Wer aufisst, dem wird es wohl geschmeckt haben und wenn nicht, geh ich nach dem Motto "Pech".

Ich bin sehr schwierig als Mensch, was mein Arbeitsumfeld und meine Kindheit sowie Jugend aus mir gemacht haben. Doch ich bin lebensfroh, immer happy und glücklich. Dazu brauche ich niemanden, der mir Honig um die Backe knallt. Ich muss also keine Belobigungen haben, keine Anerkennung auf der Arbeit usw. Ich bin da etwas anders, aber was eben daran lag, dass ich es früher nie bekommen habe und ich es heute nicht vermisse, sondern dadurch unangenehm finde. Das ist im Übrigen auch mit familiärer Wärme durch die Familie meines Partners so, das erdrückt mich.