Wie wichtig ist euch Intimität in der Beziehung?
Ich bin zur Zeit in meiner 4. Beziehung, und hoffe auch dass es die Letzte ist. Aber darum geht es ja auch nicht. Ich habe mir erst recht spät angefangen über mein Intimleben Gedanken zu machen, was man für Vorstellungen oder Phantasien hat, die man gerne umsetzen oder erleben möchte.
Meine erste Beziehung ging gut 3 Jahre, ich war noch sehr Jung, 19 Jahre, und man hat sich nicht so viel Gedanken darüber gemacht, was man gerne machen möchte oder was nicht. Mein erstes mal war auch nicht all zu lange vor dieser Zeit. Der sexuellen Aktivitäten schliefen aber auch recht schnell ein und auch was die Experimentierfreudigkeit anging, liefen unsere Vorstellungen immer weiter auseinander.
In meiner zweiten Beziehung war am Anfang alles gut, sind aber auch sehr schnell Eltern geworden. Nach der Geburt nahmen auch die Aktivitäten in dieser Beziehung recht schnell ab. Für mich war damals klar, das gehört wohl in einer Beziehung dazu. Aber ich merkte auch zunehmend, dass was fehlt.
In meiner 3 Beziehung, lief das ganze Spiel, Oh Wunder, nicht viel anders ab, als in den Beziehungen davor. Am Anfang alles recht gut, und dann zog die Realität wieder ins Schlafzimmer ein. Natürlich können diese Dinge auch dann immer noch mit der Wahl des Partners zu tun haben, und daher war es in dieser Beziehung mal so, dass ich nicht mehr die Anziehung zu meiner Lebensgefährtin hatte.
Egal in welcher Beziehung ich mich befand, im Prinzip war es immer dasselbe. Von daher hat die Intimität irgendwann mal an Gewicht, ob es mir wichtig ist oder nicht, verloren. Mir war Intimität einfach nicht mehr so wichtig, da ich eh nicht das bekommen würde, was mir meine Phantasien so hergeben, dabei sind es nicht mal Außergewöhnliche Dinge, die ich gerne tun würde. In meiner letzten, dritten Beziehung, schrieb ich mir dann Intimität auch völlig ab und fand mich damit ab, das gute Intimität nur ein Produkt von Film, Fernsehen oder anderen Produktionen ist. Bis zu meiner aktuellen Beziehung.
In meiner aktuellen Beziehung ist das alles ganz anders. Man könnte jetzt sagen, dass wir mit 2 Jahren eigentlich noch recht frisch zusammen sind. Dennoch ist enormer Unterschied zu den anderen Beziehungen festzustellen. Nach 2 Jahren, war bei allen meinen anderen Beziehungen, bereits die Luft raus. Auch das Thema Intimität an sich, wurde eher unter vorgehaltener Hand oder als Tabu behandelt. Ganz nach dem Motto "über sowas spricht man nicht". Ob Prüde oder nicht, das lass mal dahin gestellt sein.
Fakt ist, dass in meiner aktuellen Beziehung nichts abzuflauen scheint. Ich hatte immer die Einstellung, dass Intimität in einer Beziehung nicht wichtig ist. Inzwischen bin ich da ganz anderer Meinung und bin davon Überzeugt, dass gute Intimität, die Bindung zum Partner fördert, die Beziehung lebendiger macht und es vor allem wesentlich einfacher macht, wenn man über das gemeinsame Intimleben reden kann. Wie ist das bei euch? Wie wichtig ist es für euch, eure Phantasien mit Partner teilen zu können? Oder sagt ihr euch, Intimität ist nicht alles?
Ja, mit ist Intimität in der Beziehung sehr wichtig, ohne funktioniert es für mich nicht. Aber ich meine damit etwas vollkommen anderes als du. So wie ich deinen Text auffasse, meinst du Sex, wenn du von Intimität, Vorstellungen und Fantasien schreibst. Und Sex an sich ohne Intimität finde ich nicht spannender als ein Menü von McDonalds. Den kann man immer haben, mal besser und mal schlechter. Aber der befriedigt nur kurz die Bedürfnisse und berührt mich nicht wirklich.
Unter Intimität verstehe ich zuerst die geistige Ebene. Wenn ich nicht alle Gedanken und Gefühle mit dem anderen Teilen kann und er die versteht und respektiert, dann wird das nichts. Natürlich erwarte ich nicht, dass der andere das alles toll findet. Aber er muss es nachvollziehen und akzeptieren können, auch wenn er eine andere Sichtweise hat. Das gilt natürlich auch umgekehrt.
Wenn das funktioniert, dann entsteht wahrscheinlich körperliche Intimität, nein kein Sex. Denn ich lasse nur bei sehr wenigen Menschen körperliche Nähe zu. Ich finde bereits nah stehen, oder am Rücken oder Arm angefasst zu werden, sehr unangenehm. Beim richtigen Menschen, mit dem eine entsprechende geistige Intimität besteht, ist das toll.
Und wenn dieser Mensch männlich, werbend und mit fantastischem Geruch gesegnet ist, dann wird es bei mir eine Beziehung. Und dann kommt auch die sexuelle Intimität, die man nicht mit Sex verwechseln darf. Denn tatsächlich ist das dann überwältigender als die beste Performance und selbst dann besser als jeder Höhepunkt, wenn es eigentlich grottenschlecht ist.
Ohne diese Vorbedingungen führe ich keine Beziehung und ich halte sie nicht aufrecht, wenn das nicht mehr da ist. Natürlich ist das nicht immer so und man auch profanen Sex. Aber über den konnte ich schon mit dem ersten Partner und bis auf eine Ausnahme auch mit allen anderen reden. Da wüsste ich echt nicht, was man noch ausprobieren sollte. Was ich mag und was nicht, das weiß ich seit Ende 20. Aber ich würde auch keine Beziehung führen, in der man nicht darüber reden kann.
Ich habe das Glück, mit meinem Partner stramm auf die Silberhochzeit zuzugehen und wir fühlen uns gleichzeitig so, als wären wir maximal ein Jahr und gleichzeitig schon immer ein Paar. Und die ganze Zeit lebt sowohl das, was ich unter Intimität verstehe, und auch der Sex. Da ist nichts langweilig geworden und eingeschlafen ist gar nichts. Es reicht immer noch ein Blick quer durchs Theaterfoyer, um den anderen zu bezaubern.
@cooper75: Da muss ich Dir dann mal sagen, dass ich nicht gedacht hätte, dass wir die Dinge doch recht ähnlich sehen. Ich habe ja nun schon einige Kommentare von Dir gelesen und die waren ja immer recht direkt. Aber mit dem was Du geschrieben hast, triffst Du den Nagel größten Teils buchstäblich auf den Kopf.
Um es aber auch direkt klarzustellen, natürlich ging es bei meinem Bericht um Sex. Kurz nach dem ich den Bericht geschrieben hatte wurde dieser gelöscht und mit einer genauen Beschreibung für den Grund der Löschung, tun die Admins und Moderatoren ja doch immer etwas schwer. Von daher habe ich mal Sex gegen Intimität ausgetauscht.
Auch wenn ich damit Sex gemeint habe, muss ich dazu aber auch erwähnen, dass es Sex für mich nur geben kann, wenn auch die Gefühle dafür da sind. Simpel gesagt, ich bin kein Mann für eine Nacht. Vielleicht mag es sein, dass viele Männer da eher anders ticken, aber mir ist die Liebe und die Gefühle, die ich zu meiner Partnerin empfinde sehr wichtig, ohne würde auch nicht viel laufen.
Auch dieses Gefühl, als wäre alles immer noch so wie am Anfang, kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich mag zwar erst seit gut 2 Jahren mit meiner Partnerin zusammen sein, aber wir kennen uns schon seit mehr als 30 Jahren und waren damals schon ein Paar.
Die Grundlage um sich richtig fallen lassen zu können ist sicherlich Vertrauen und eine andere Art von Intimität als nur Sex, man muss auch miteinander reden können, sich wohlfühlen und so weiter. Dieses Gefühl der Geborgenheit ist sicherlich eine gute Grundlage für gute Gespräche und einen aktiven Austausch als Paar.
Intimität ist mir sehr wichtig. Sowohl reden als auch guten Sex finde ich in einer Partnerschaft sehr wichtig. Mit meinem Mann bin ich seit 10 Jahren zusammen und beides stimmt immer noch sehr gut zwischen uns. Gemeinsam haben wir Wünsche umgesetzt, Sachen ausprobiert und konnten zu jeder Zeit immer offen miteinander reden. Verkrampft sein beim Thema Intimität finde ich in einer Partnerschaft schon etwas unangebracht, da man sich dann nicht entwickeln kann und letztendlich wirkt es dann auch so als hätte man kein Vertrauen.
Wobei es bei mir und meinem Mann so war, dass man sich anfangs auch erstmal herantasten musste an das, was man so mag und dem Gespräch darüber. Nach und nach sind dann noch Dinge dazu gekommen und darüber konnten wir reden. Mit meinem Ex habe ich über so etwas auch nicht reden können, aber das hat auch in sämtlichen Lebenslagen nicht gepasst, bei meinem Mann fühle ich mich sicher, geborgen und verstanden. So etwas ist wichtig, wenn man lange gemeinsam glücklich sein will.
Man muss auch immer schauen, dass man sich nicht im Alltag verliert, sich wichtig bleibt. Nach 10 gemeinsamen Jahren kann ich aber nur sagen, dass kein Mann besser zu mir passen könnte und ein Blick reicht und ich bin hin und weg, umgekehrt ist das zum Glück auch so. So etwas hat man nicht mit jeder Person im Leben, aber bei der passenden Person muss man einfach dran bleiben, damit sich dieses Gefühl nicht verliert.
Kodi hat geschrieben:Um es aber auch direkt klarzustellen, natürlich ging es bei meinem Bericht um Sex. Kurz nach dem ich den Bericht geschrieben hatte wurde dieser gelöscht und mit einer genauen Beschreibung für den Grund der Löschung, tun die Admins und Moderatoren ja doch immer etwas schwer.
Löschungen von Themen oder Beiträgen kann man ziemlich leicht entgehen, wenn man sich im Vorfeld mit den Richtlinien und Regeln im Forum befasst. Dein gelöschtes Ursprungsthema entsprach leider nicht den Anforderungen und diese findet man unter Beiträge zu nicht jugendfreien Themen.
Für mich ist Intimität in der Beziehung auch viel mehr, als nur das Körperliche. Ich möchte Gedanken und Gefühle mit dem Partner teilen, die ich ansonsten eher mit niemanden besprechen würde. Ich denke, dass man dem Partner auch viel mehr anvertraut als einem anderen Menschen und umgekehrt ebenso. Mir würde da etwas fehlen, wenn dem eben nicht so wäre. Wenn sich die Intimität nur darauf bezieht, was im Schlafzimmer passiert, dann läuft in meinen Augen etwas falsch und ich würde mich in so einer Beziehung eher nicht wohlfühlen.
Ok ich muss das wohl nochmal erklären. Es ging mir schon um Sex in meinem Bericht, konnte es aber nicht schreiben, weil der Bericht direkt wieder gelöscht wurde. Für mich besteht eine Beziehung natürlich auch nicht nur aus Sex, da steht auch für mich viel mehr dahinter. Auch wenn ich als Mann vielleicht von den Meisten eher belächelt werde.
Für mich ist das ganze Drumherum in einer Beziehung auch sehr wichtig. Liebe, Vertrauen, auf einer Wellenlänge zu sein, auch gemeinsame Interessen gehören für mich dazu. Interesse am Partner und nicht um Ihr damit einen Gefallen zu tun, sondern weil man es gerne macht. Meine Freundin weiß mehr über mich, als jeder andere Mensch auf dieser Welt und umgekehrt ist das genauso. Es gibt mit Sicherheit noch einiges, was ich hier vergessen habe oder auch nicht mehr reinschreibe, weil es den Rahmen sprengen könnte.
Was ich mit meinem Bericht eigentlich erfragen wollte, wie wichtig euch der Sex in einer Beziehung ist. Ich habe eben in meinen vergangenen Beziehungen nicht wirklich viel Glück gehabt und von daher, hat auch der Sex darunter gelitten. Für mich was das Thema Sex dann irgendwann abgehakt. Aber mit meiner aktuellen Freundin, ist das etwas völlig anderes, ich habe den Spaß am Sex entdeckt, das haben wir beide. Und ich muss dann eben feststellen, dass auch der Sex eine doch nicht so unwichtige Komponente in einer Beziehung ist. Wir reden auch nicht mal davon, dass wir Sex haben, sondern eher davon, dass wir eins werden, auch wenn wir nach Außen hin eh schon unzertrennlich wirken.
Mit Glück haben hat das wenig zu tun. Die meisten Frauen, nicht alle, und mancher Mann brauchen für Lust eine wirklich gute Beziehung. Stimmt da unterschwellig etwas nicht, dann fühlt sich theoretisch alles an, als wäre es in Ordnung, aber die Lust auf den anderen fehlt. Das ist logisch. Wer möchte schon Sex mit jemandem, der einen respektlos behandelt, nicht aufmerksam ist oder sich nicht genug beteiligt?
Das ist ein schleichender Prozess. Da beschließt niemand, dass er nicht mit dem anderen schläft. Es ist eher so, dass man den anderen noch liebt, sich nicht trennen möchte und eher an Stress oder Überlastung glaubt. Es scheint alles bestens, nur die Lust fehlt. An der Situation tragen beide ihren Anteil, das ist nicht nur Pech.
Für mich ist Intimität, wie du es nennst, sehr wichtig. Ohne Intimität hat man eben auch nur eine innige Freundschaft, wenn man sich ansonsten gut versteht und gerne Zeit miteinander verbringt. Das musste ich allerdings auch erst mit der Zeit verstehen lernen. Ein Partner mit dem ich vier Jahre zusammen war, legte sehr wenig wert auf Intimität. Es lief nur alle paar Wochen oder sogar Monate etwas und selbst Küsse, Kuscheln und Streicheleinheiten gab es kaum. Er meinte immer, er sei einfach nicht der Typ für so etwas und brauche so etwas nicht.
Ich war selbst nie so, hatte mich aber in der Beziehung einfach damit abgefunden und mir gesagt, dass es Wichtigeres gäbe. Ich wollte nicht so "oberflächlich" sein und meine Beziehung von so etwas abhängig machen. Mir hatte immer etwas gefehlt, aber das hatte ich so hingenommen. Alle Versuche, mit meinem Partner zu reden und ihn zu verführen, hatten einfach nichts gebracht. Er hatte kein Interesse daran und fertig. Der Fairness halber muss man aber auch sagen, dass es schon zu Beginn der Beziehung so war, wenn auch nicht ganz so stark. Da hatte er es aber immer auf Stress geschoben und gemeint, dass er nicht den Kopf für so etwas hätte.
Allerdings hatte sich in den ganzen vier Jahren nie etwas dran geändert, auch wenn ich es immer gehofft hatte. Irgendwann habe ich dann auch erkennen können, dass mich die Beziehung nicht glücklich gemacht hat. Wir hatten lediglich eine Freundschaft geführt und selbst Küsse hatten sich dann mit der Zeit irgendwie "falsch" angefühlt, weil wir uns so selten geküsst hatten.
Mittlerweile habe ich einfach erkannt, dass mir Intimität sehr wichtig ist. Es ist nicht alles, aber eine Beziehung mit fehlender Intimität ist eben nur eine Freundschaft für mich und dafür brauche ich keinen Partner. Ich finde, dass so etwas einen als Paar sehr zusammenschweißt. Es macht Spaß, es bringt das Paar einander näher und es gehört für mich einfach absolut dazu.
Zudem ist das Ganze sogar wissenschaftlich erwiesen, dass die ganze Intimität zwischen zwei Menschen sie näher bringt und das Zusammengehörigkeitsgefühl stärkt. Medizinisch gesehen ist es nichts weiter als ein Hormon was beim Kuscheln, Küssen oder Sex ausgeschüttet wird. Oxytocin, wird auch das Kuschelhormon genannt.
Für mich ist das auch unheimlich wichtig. Ich hatte es mit meiner Jugendliebe sehr extrem erleben dürfen. Das war in den Beziehungen danach nie so wirklich der Fall. Klar am Anfang ist das immer alles sehr intensiv, da wollen Beide die Nähe des anderen. Aber irgendwann, sobald die erste Verliebtheit verflogen war, lies das alles nach und umso länger es andauerte, desto mehr merkte man, das irgendwie was gefehlt hat.
Heute bin ich wieder mit meiner Jugendliebe zusammen und wir erleben das alles wieder. Wir beide stellen immer öfter fest, dass es recht viel gab, was uns all die Jahre gefehlt hat. Wir haben immer noch sehr viel Nähe, die auch nicht nachlässt und das seit inzwischen fast 4 Jahren. Eigentlich haben wir sogar das Gefühl, dass es immer mehr wird. Es ist uns beiden sehr wichtig und haben auch beide den Wunsch, aber auch den Drang, das alles aufrecht zu erhalten. Es ist ganz klar das mit das Wichtigste in einer Beziehung, mindestens genauso wichtig, wie das man über alles miteinander reden kann, wirklich über alles.
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