Wie wichtig ist euch Entscheidungsfreiheit in Spielen?

vom 26.03.2016, 21:13 Uhr

Mein Bruder zockt für sein Leben gerne und er hat auch schon alle möglichen Spiele durchgezockt. Aktuell ist er an ein Spiel geraten, das ihn total frustriert. Er meint nämlich, dass er da kaum Entscheidungsfreiheit hätte. So wird ihm vorgeschrieben, wann er was zu tun hat und sogar welche Tools er benutzen soll, um sein Ziel zu erreichen.

Er meint, bei einigen Vorgängern dieser Spielereihe hätte er die Möglichkeit gehabt, auch mal selbst kreativ zu werden und eine Lösung für ein Problem zu finden, wobei da nur das Ergebnis gezählt hat, aber nicht der Weg dorthin. Diese Spiele hätten ihm viel mehr Spaß gemacht als das aktuelle, sodass er auch keine Lust mehr hat, dieses "gesteuerte" Spiel zu Ende zu spielen, sodass er es letztendlich abgebrochen hat.

Wie ist das bei euch? Wie wichtig ist euch Entscheidungsfreiheit in Spielen? Habt ihr es lieber, wenn ihr eure Kreativität ausleben könnt und gewisse Freiräume habt oder habt ihr es lieber, wenn euch jeder Schritt "diktiert" wird, weil euch zu viel Freiraum überfordert?

» Capri » Beiträge: 658 » Talkpoints: 8,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ganz so allgemein kann man das meiner Meinung nach gar nicht sagen. Ich mag eigentlich beides recht gerne, allerdings muss es auch einfach zum Gesamtwerk passen und hängt auch immer von meiner aktuellen Laune ab, auf was ich denn derzeit mehr Lust habe.

Sehr lineare Spiele, bei denen zum Beispiel eine neue Gegnerwelle genau dann ausgelöst wird, wenn ich eine bestimmte Grenze übertreten habe und es oftmals im Gebiet auch keinen Weg zurück gibt, sind oftmals genau das Richtige für eine kurze Runde. Man muss zumeist nicht sonderlich viel nachdenken, sondern kann einfach gut abschalten. Auch ist dieses Modell meistens recht gut, wenn der Fokus auf der Geschichte des Spiels liegt, von der man nicht so leicht durch eine Million anderer Nebentätigkeiten einfach abgelenkt wird.

Auf der anderen Seite stehen natürlich dann die offenen Welten, Entscheidungsmöglichkeiten (fast) ohne Grenzen und tausende von anderen Möglichkeiten, was ich denn als nächsten angehe. Gerade wenn man sich Red Dead Redemption ansieht, oder auch die The Elder Scrolls-Reihe, so hat man auch nach unzähligen Spielstunden noch immer genug zutun. Hier verstrickt man sich dann gerne in gewisse Kleinigkeiten und verbringt seine Zeit lieber mit Hufeisen-Werfen oder kleineren Nebenquests, als dann doch einmal der eigentlichen Geschichte zu folgen. Zumindest in Skyrim zum Beispiel ging das bei mir so weit, dass ich über dreihundert Stunden auf dem Zähler habe, aber die Hauptgeschichte dennoch noch nicht vollendet ist.

Für mich haben beide Modelle durchaus ihren Reiz. Dennoch ist es schon vorgekommen, dass ich mir bei manchen Spielen mehr Interaktionsmöglichkeiten und damit auch Freiheitsgrade gewünscht hätte, wie etwa auch bei Beyond - Two Souls. Dort hat man, obwohl es der Nachfolger von Heavy Rain ist, das eigentlich alles richtig macht, relativ wenig Entscheidungsmöglichkeiten und auch viel zu wenige Interaktionsmöglichkeiten an sich. Umgekehrt ist mir das eigentlich noch nie passiert, dass ich mir dachte, dass man in einem Spiel zu frei agieren kann.

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» zuki » Beiträge: 520 » Talkpoints: 3,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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