Wie wichtig ist euch eine gehobene Sprache bei Büchern?
Der Vater meines Freundes legt sehr viel wert auf eine gehobene Sprache bei Büchern. Wenn Bücher zu umgangssprachlich geschrieben sind, legt er diese sofort wieder weg. Er mag es, wenn diese sachlich geschrieben sind und sich möglichst viele Fremdwörter darin befinden. Von daher finden sich aber auch kaum Romane in seinen Regalen.
Ich lege eigentlich kaum Wert auf eine gehobene Sprache. Ich lese gerne Klassiker, die in gehobener Sprache geschrieben sind, mag aber genauso gerne Romane, die umgangssprachlich und leicht verständlich sind. Es kommt immer darauf an, worauf ich gerade Lust habe. Wie wichtig ist euch eine gehobene Sprache bei Büchern und wie viel wert legt ihr darauf?
Für mich ist das Kriterium nicht "gehobene vs. Umgangssprache", sondern eher "passende vs. unpassende Sprache". Wenn ich ein Fachbuch lese, wünsche ich mir einen adäquaten Schreibstil unter Verwendung des dementsprechenden Fachvokabulars. Lese ich hingegen ein populärwissenschaftliches Buch, darf die Sprache zum leichteren Verständnis und besserer Lesbarkeit etwas vereinfacht sein.
Bei Romanen zur reinen Unterhaltung ist Umgangssprache für mich völlig in Ordnung, solange Wortwahl und Satzbau korrekt und ansprechend sind und zum Inhalt passen. Dieser sollte für mich, je nach Genre, fesselnd, unterhaltsam oder amüsant, in jedem Fall aber an sich interessant sein und so "verpackt", dass er meine Aufmerksamkeit langfristig binden kann.
Die Sprache sollte also für meinen Geschmack zum Zweck (Bildung, Unterhaltung...) und zur Zielgruppe passen. Ein möglicher Zweck kann die Vermittlung des Zeitgeistes oder eines Eindrucks des typischen literarischen Stils einer bestimmten Epoche sein - dann sollte die ursprüngliche Ausdrucksweise unverändert beibehalten werden.
Ist der Zweck aber reine Unterhaltung, z.B. "leichte Kost zum Einschlafen", dann kann die Ausdrucksweise auch dementsprechend einfach sein. Dient Literatur jemandem dazu, sich vor anderen mit den ach-so-hochtrabenden Werken, welche gelesen hat, zu profilieren oder dazu, sich einfach selbst besser zu fühlen, weil er sich durch ach-so-hochwertige Literatur quält, dann mag "gehobene Sprache" das wichtigste Auswahlkriterium sein.
Mir ist eine gehobene Sprache bei Büchern absolut nicht wichtig und manchmal möchte ich auch gerade ein Buch lesen, das nicht in so einer gehobenen Sprache geschrieben wurde und darum auch leichter verständlich ist. Überhaupt bevorzuge ich eher eine nicht ganz so gehobene Sprache bei Büchern und deswegen lese ich auch kaum mal einen Klassiker. Ich finde es schöner, wenn ich flüssig lesen kann und dann durch das Buch auch schnell durch komme. Das ist bei gehobener Sprache nicht immer so einfach.
Bei mir kommt es immer darauf an, was ich von dem Buch erwarte. Ich mag den gehobenen Schreibstil nicht unbedingt, aber ich bevorzuge einen intelligenten. nicht abgehobenen, gut lesbaren Schreibstil. Gute Bücher müssen sich bei mir einfach so weglesen, ich möchte sie nicht mehr aus der Hand legen.
Saloppe Bücher mag ich jedoch auch nicht. Ich habe mir ein paar dieser Trend-Bücher, die sich zum Beispiel die Geschichte eines Möchtegern-Bloggers wie zum Beispiel "Blogging Queen" vorknöpfen, gelesen und ich habe es recht schnell weggelegt und weggeschmissen, weil der Schreibstil so schlecht und salopp war, dass das Buch mich nicht angesprochen hat.
Ich lege nicht wirklich viel Wert auf eine gehobene Sprache. In der Schule werden wir sowieso mehr oder weniger dazu gezwungen, Theaterstücke und Ähnliches in den kleinen gelben Reclam Büchern zu lesen. Die Meisten davon sind schon in einer sehr gehobenen bzw. teilweise auch veralteten Sprache geschrieben, was mir nicht so wirklich zusagt.
Deshalb lese ich, wenn ich in meiner Freizeit Bücher lese, meist welche, die leicht verständlich sind. Erst vor Kurzem kaufte ich mir zum Beispiel den Roman "Alle Toten fliegen hoch", welcher manchmal ziemlich umgangssprachlich geschieben ist und mir eher zusagt. Wenn ich etwas anspruchsvolles lesen will, was bei mir jedoch eh nicht der Fall ist, warte ich einfach zwei Wochen und unsere Deutschlehrerin hat schon wieder ein neues Buch parat.
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