Wie wichtig ist euch die Realitätsnähe bei Videospielen?

Der frühere FC Bayern- Spieler, Franck Ribéry, hatte sich vor Kurzem über sein rustikales Aussehen in FIFA 20 beschwert. In der neuesten Version des Games war der Weltstar tatsächlich kaum wieder zuerkennen Im neuesten Update des Spiels bekam der Franzose nun ein neues, realitätsnäheres Gesicht. Insgesamt wurden mit dem Update 36 neue Spieler aufgefrischt.

Wie wichtig ist euch die Realitätsnähe bei Spielen? Achtet ihr da auf Details? Geht für euch der Spielspaß oder zumindest ein Teil des Spielspaßes verloren, wenn Figuren dem realen Menschen nicht mehr ähnlich genug sehen?

Es kommt immer darauf an um was für ein Spiel es sich handelt. Bei Fifa kann man tatsächlich gewisse Körperhaltungen und Bewegungsabläufe einigen Spielern zuordnen. So hat man bei Messi zum Beispiel es so eingerichtet, dass er wirklich so dribbelt, wie er es auch tatsächlich macht, der dribbelt nämlich auch vorwiegend nur mit seinem starken Fuß. Auch gewisse Bewegungsabläufe wie die von Ronaldo kann man schon recht gut erkennen. Es ist vielleicht alles ganz nett und für die Fetischisten von Realitätsnähe wohl unumgänglich.

Für mich ist es bei Fifa aber weniger wichtig wie sich die Spieler bewegen bzw. ob sie sich tatsächlich so bewegen, wie in der Realität was das persönliche Bewegungsmuster angeht. Da ist es mir eher wichtig, dass die Spieler im Spiel sich realistisch bewegen und dann keine plumpen und abgehackten Bewegungen stattfinden. Auch das Aussehen ist nicht ganz so wichtig. Klar sollten die Spieler Menschlich aussehen uns wirken, aber ob sie dann genauso aussehen wie in der Realität, ist mir dann doch eher egal. Das sieht man dann bei Fifa eh nur in der Nahaufnahme oder auf den Karten der Spieler.

Generell kommt es bei aber auch darauf an, was für ein Spiel ich spiele. Bei einem Rollenspiel wie World of Warcraft oder Diablo ist eine Nähe zur Realität absoluter Nonsens, da ich mich eh in einer Welt bewege, die reine Fantasie ist. Bei Spielen wie Farcry, oder The Division finde ich schon, dass eine gewisse Nähe zur Realität schon irgendwie Pflicht ist, da es dann schon etwas mehr Spieltiefe verleiht.

Was mich als Grafik-Fetischist aber immer wieder an neueren Spielen reizt, ist die Detailtiefe die manche Spiele inzwischen bieten. Man kann das natürlich dann auch als Nähe zur Realität sehen, aber selbst bei solchen Spielen wie Diablo oder anderen Fantasie-Spielen, kann eben auch mit sehr viel Details arbeiten, ohne nahe an der Realität sein zu müssen. Da geht es dann eher um das ganze Drumherum, Effekte und dergleichen.

Wo ich eine aber eine sehr hohe Nähe zur Realität sehr bevorzuge sind Simulationen. Grade bei den Renn-Simulationen finde ich es schon von Vorteil wenn alles sehr realistisch wie möglich ist. Auch wenn es sicherlich nicht das Realistischste aller Simulationen ist, finde ich, dass die Serie von Sony Computer Entertainment, Gran Turismo ihr Sache für den Konsolensektor recht gut macht und auch sehr Realistisch (optisch) rüber kommt. Nur bei den Sounds der verschiedenen Fahrzeuge könnte man noch etwas arbeiten, die hören sich zum Teil nicht unbedingt wie das Original an.

Gar nicht, bei Damespielen oder Fantasyspielen gibt es für mich keinen Vergleich zur Realität. Auch Rollenspiele sind nicht Vergleichbar mit den Rollenspielen aus dem sogenannten Real Life. Wichtig ist, dass das jeweilige Spiel Spaß macht, für Unterhaltung sorgt und man es nicht nur spielt, weil man mit sich selbst sonst nichts Anderes anzufangen weiß. Science Fiktion oder Echtzeitstrategiespiele haben auch nichts mit der Realität zu tun, können also gerne grafisch und melodisch von der realen Lebenswelt abweichen.

Bei Sportspielen und Simulationen ist eine gewisse Realitätsnähe natürlich wünschenswert. Aber ich persönlich spiele viele RPGs, Strategiespiele etc. und diese Spiele leben teilweise von ihren realitätsfernen Settings. Also für mich persönlich ist die Realitätsnähe eines Videospiels deshalb komplett irrelevant.