Wie wichtig haltet ihr magisches Denken im Kleinkindalter?

vom 18.04.2019, 10:40 Uhr

Heutzutage sind manche Eltern auf dem Tripp, dass man Kindern erst gar nichts vom Osterhasen, Weihnachtsmann, Nikolaus usw. erzählen soll, weil man die Kinder anlügt. Ich kenne einige junge Eltern, die es so halten und es schrecklich finden, wenn dann die Großeltern hingehen und sagen, "Das hat der Osterhase dir gebracht" oder "Was wünschst du dir vom Weihnachtsmann" usw.

Ich habe Erzieherin vor einigen Jahrzehnten gelernt und dort wurde auch immer wieder gesagt, dass das magische Denken und die Fantasie an den Osterhasen und Co zu glauben sehr wichtig für ein Kleinkind ist und für die Kinder so ein magisches Denken für das Gehirn sehr wichtig sind. Mit so einem Argument kann man aber den "wahrheitsliebenden" Eltern nicht kommen.

Wie wichtig findet ihr es, dass Kinder mit diesem magischen Denken und Glauben an Zahnfee, Osterhase usw. aufwachsen? Denkt ihr, dass man den Kindern schadet, wenn man von Anfang an sagt, dass alles nur eine Fantasie ist und es diese Figuren nicht gibt? An was sollten Kleinkinder glauben?

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Kindheit zu behüten und so lange zu erhalten, bis das Kind nach anderem strebt, ist doch etwas Wunderbares. Ich kenne keine Eltern, die ihre Kindern nicht vom Osterhasen oder Weihnachtsmann erzählten. Ich denke da noch so gern an die Kindheit meiner Tochter zurück, wie sie ihrem Onkel aufgeregt zurief "Onkel X, wo warst du denn, der Weihnachtsmann war gerade hier!" :D

Solche Erinnerungen sind doch einfach nur wunderschön, was wären wir ohne sie, doch ein Stück ärmer. Mit sieben Jahren fielen ihr die Zähne aus und dann kam halt in der Nacht die Zahnfee. Eines nachts war die so durcheinander, dass sie zwar den Euro unter das Kopfkissen legte, aber vergaß, den Zahn mitzunehmen. Da war ja dann am Morgen etwas los. Die Zahnfee hat den Zahn vergessen, so etwas aber auch.

Ich sagte ihr dann, dass der Zahnfee dass sicher aufgefallen wäre und sie sicher in der nächsten Nacht vorbei schauen würde, um das zu korrigieren. Die Kleine schrieb dann am Abend einen kleinen Brief an die Zahnfee mit dem Inhalt: "Liebe Zahnfee, du hast den Zahn vergessen! Drei Fragen noch: Welche Augenfarbe hast du und welche Haarfarbe, hast du einen Mann?

So wissen wir heute, dass die Zahnfee blond ist, blaue Augen hat und keinen Mann hat. :lol: Solch etwas zu erleben, ist doch für Eltern etwas Wunderschönes. Das kann man einfach für kein Geld der Welt kaufen. Aufklären muss man solche Geschichten nicht, die Kinder wissen dann irgendwann selbst, dass es keinen Osterhasen, Weihnachtsmann und auch keine Zahnfee gibt. Da muss man gar nicht drüber reden.

Benutzeravatar

» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Wie wichtig so etwas für die kindliche Entwicklung ist, kann ich nicht beurteilen. Ich denke aber, dass das vom Charakter des Kindes abhängig ist. Ich persönlich war als Kind ziemlich sauer auf meine Eltern, als ich erfahren habe, dass es den Weihnachtsmann gar nicht gibt. Mein Vertrauen in meine Eltern wurde dadurch erschüttert da ich ihnen bis dahin schon fast blind vertraut hatte - siehe Urvertrauen. Ich finde, dass solche Lügen nicht gut für die Eltern-Kind-Beziehung sind und diese nachteilig beeinflussen können, daher würde ich meine Kinder da auch nicht anlügen.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^