Wie weit reicht Euer Verständnis von Kinderlärm anderer?

vom 22.02.2015, 17:30 Uhr

Oft hat man gleich zwei Mieter übereinander, die laut Mieter sich "in ihrer Kindheit" entfalten sollen. Dazu gehört angeblich Ballspielen in der Wohnung, Skateboardfahren bei Schnee draußen, Fangenspielen oder auch Kegeln auf dem Parkett. Das macht reibende, kratzende und pumpernde Geräusche.

Wie weit reicht Euer Verständnis für die Entfaltung von 10 bis 15-jährigen in Wohnungen, die ihr hören könnt von 8 Uhr bis 24 Uhr? Sagt Ihr Euch, schön, dass diese Kinder so interessiert an Sport sind oder könnt Ihr bei dem dumpfen Krach und Gepumpere die Nerven verlieren oder setzt Ihr Euch einen Kopfhörer auf und hört laute Musik oder steckt Ihr einfach Ohropax ins Ohr und denkt an Eure eigene Jugend?

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



So lange die Nachtruhe von 22-7 Uhr eingehalten wird und die Mittagsruhe von 12-14 Uhr ist mir das so ziemlich egal, wie laut Kinder sind und wie sehr sie ihrem Spaß Ausdruck verleihen. Ich selbst bin auch Kind gewesen habe ich so einigen Quatsch und Lärm gemacht, jedoch waren die Nachtruhe und die Mittagsruhe für mich absolut tabu und ich musste leise sein. Ich finde, dass Kinder auch mal Grenzen lernen müssen und das geht nicht, wenn man sie auch nachts um Mitternacht Krach machen lässt. Wie sollen sie sonst Rücksicht auf Mitmenschen lernen, wenn sie immer nur machen dürfen was sie wollen?

Ich habe als Kind immer richtig Ärger bekommen, wenn ich die Mittagsruhe nicht eingehalten habe. Meine Großeltern wohnten in der Wohnung direkt unter uns und die haben sich Mittags nach dem Essen immer für einige Stunden hingelegt und wenn es dann zu laut war, konnten die nicht schlafen.

Später haben wir Nachbarn bekommen, die im ambulanten Pflegedienst tätig waren und wo wir auch immer leise sein mussten, da die im Schichtdienst arbeiteten und zu Hause Ruhe brauchten. Ich finde, Rücksicht sollte selbstverständlich für Kinder sein, egal wie alt sie sind.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Olly, Deine Worte kann ich auch teilen. Ich verstehe es auch, wenn es mal lauter wird, aber wenn es nach 22 Uhr ist, kann ich schon mal laut schreien. Auch ist es ein Unterschied, wenn Kinder mal 1 Stunde lauter sind oder teils wirklich 10 Stunden die Decke wackelt. Wer das noch verstehen kann, soll sich mal dann darunter setzen und die tiefen Druckgeräusche aushalten.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Die Mittagsruhe gibt es ja gesetzlich nicht mehr, also wäre diese mir sogar noch relativ egal. Es existieren ja nur noch ein paar dieser Hausordnungen, bei uns hier ist sie nicht mehr enthalten. Mir wäre es nur wichtig, dass die Kinder so erzogen werden, dass sie vielleicht um spätestens 24 Uhr Ruhe geben würden. Leider ist das bei einer Partei hier im Haus nicht so. Ich habe wirklich kein Problem mit Kinderlärm, er stört mich nicht einmal, ich würde sogar aufspringen und einfach mitspielen, aber irgendwann muss doch mal Schluss sein.

Ich musste mich als Kind weder an die Nachtruhe noch an diese komische Mittagsruhe halten, da wir in einem eigenen Haus in einer recht kinderreichen Gegend lebten. Ich habe aber irgendwann von selbst Ruhe gegeben. Um 21 Uhr musste ich zu Hause sein, durfte aber noch lärmen und herumtollen. Aber meistens war ich kurze Zeit später so müde, dass ich es bis 24 Uhr nicht mehr ausgehalten habe.

Am Anfang fand ich den Kinderlärm hier im Haus sehr nervig, mittlerweile geht es an sich. Viel schlimmer sind die Nachbarn, die um 3 Uhr nachts die Möbel umstellen. Aber spätestens um 24 Uhr, wenn nicht sogar lieber um 22 Uhr sollte der Kinderlärm etwas gedämpft werden.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Wenn ich das so grob mal zusammenfasse, ist es so, dass sich niemand an etwas halten will oder früher wollte. Dann ist es auch klar, warum ein friedliches Zusammenleben in Wohnhäusern oftmals nicht möglich ist.

Eine junge Mutter sagt seinem Kind nicht, dass es Leuten darunter in den Ohren weh tut, wenn sie maßlos herumspringen und laufen, weil sie das Kind auch durfte. Eine Ausnahme gibt es anscheinend, wenn Verwandtschaft darunter wohnt, denn dann gelten etwas andere Regeln.

Im Prinzip kann es mir egal sein, ob andere Kinder in der Wohnung genügend Auslauf bekommen. Das Problem ist, wenn die Kinder nicht ein paar notwendige Grenzen lernen, lernen sie das als Schüler auch nicht und fast alle Schulkameraden, die ich noch gelegentlich treffe, die nun auch an die 45 Jahre alt sind, sind im Grundbenehmen so, wie sie es mit 16 Jahren waren.

Ins Weltbilde umgesetzt, kann es auch keinen Frieden in diversen Ländern geben, wenn der Nachbar es nicht will. Der Krieg im Wohnhaus ist die kleine Welt, der Krieg mit Waffen und Toten die große Welt, dabei könnte jeder so leben, wie er will, wenn man Regeln einhält, zu denen man nur den gesunden Menschenverstand braucht.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ich bin der Meinung, dass Kinder sich schon bewegen dürfen in der Wohnung. Aber Ballspiel, Kegeln usw, das geht zu weit und darf nicht sein. Gerade auf Parkett kann man nicht kegeln. Das sollten auch die Eltern wissen. Dagegen kann man angehen, weil es kein normaler Kinderlärm für die Wohnung ist. Ballspiele sind nach draußen zu verlagern, auf Spielplätze und fangen spielen ist ebenfalls kein Spiel für die Wohnung.

Wenn du an die eigene Jugend erinnerst muss ich sagen, dass das nicht geduldet worden wäre. Etwas gesitteter waren die Kinder früher schon. Da haben sich die Eltern auch noch mehr mit ihnen befassen können. Heute geht das nicht immer, weil beide Elternteile arbeiten müssen. Trotzdem würde ich das nicht dulden. Man muss auch mal damit rechnen, dass manche Menschen ihre Arbeit zu Hause erledigen und in einem solchen Krach geht das nicht. Hier kann man sich den Vermieter mal holen, der sich das anhören kann.

Wibbeldribbel, die gesetzliche Mittagsruhe gibt es immer noch, nur nicht in allen Bundesländern. Es kommt darauf an, wo du wohnst. Bei uns in NRW muss sie eingehalten werden.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Da stellt sich aber die Frage, ob es den oberen Mietern überhaupt bekannt ist, dass man es unten so extrem hört. Wir haben auch zwei kleine Kinder über uns wohnen und wir hören sie. Nicht über mehrere Stunden, aber doch zu bestimmten Zeiten. Die Eltern wissen es auch, dass man das bei uns hört und halten die Kinder da schon an, dass sie nicht ständig rennen sollen. Aber das kann man nicht immer verbieten und als Mieter darunter kann man es auch nicht komplett untersagen.

Man muss dabei aber auch sehen, dass die Kinder noch recht klein sind. Da werden eben auch Stühle mal mehrere Meter geschoben, was man bei größeren Kindern oder gar Jugendlichen so nicht tolerieren würde. Die Mieter unter uns wissen auch, dass sie sich melden sollen, wenn es meine Mädels mal zu bunt treiben sollten. Das sind meiner Meinung die Grundvoraussetzungen für ein gutes Verhältnis mit den Nachbarn.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Punktedieb, das klingt nach einer vernünftigen Lösung. Die Mieter über uns behaupten aber, dass sie nicht laut wären und nur in der Wohnung gingen. Da müssen aber alle, sobald sie in der Wohnung sind, zu stampfenden Elefanten mutieren. Auf meine letzte Bitte, dass man vielleicht etwas weniger Krach am Boden machen könnte, meinte der Lebensgefährte und der Hausfreund der Mieterin, dass ich Pech hätte. Leider muss hier bald doch nach 2 Jahren die Hausverwaltung informiert werden. :|

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Warum lädst du die beiden Mieter nicht mal dazu ein, sich bei euch in die Wohnung zu setzen und bittest die Kinder dann oben mal so richtig Gas zu geben, wie sie es normalerweise tun? Natürlich kann es sein, dass die Kinder ausgerechnet dann extrem brav sind, aber vielleicht gibt es noch andere Optionen den Mietern über euch die Situation zugänglich zu machen.

So haben wir es damals mit einem störrischen Nachbarn gemacht, der steif und fest behauptet hat, dass hier in der Wohnung der Fernseher zu laut gewesen war. Wir haben ihn zu uns eingeladen, ihm gezeigt, dass wir Teppich verlegt haben und den Fernseher auf die normale Lautstärke gestellt. So hat er gemerkt, dass wir gar nicht so laut waren und dass es einer der anderen Nachbarn gewesen sein muss. Seitdem herrscht Frieden.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Wir haben das mit der Mutter gemacht und der Sohn sollte mit dem Hund sein Wurfspiel spielen. Das Resultat war, dass man nichts hörte, weil der Sohn zurückrief, dass der Hund keine Lust zum Spielen hätte. Dass aber nicht der Knochen geworfen wurde, hörte ich schon, denn der knallt auf den Laminatboden und natürlich hat der Sohn gar nichts gemacht, denn sonst hätte die Mutter nichts sagen können, dass der Knochen und der danach laufende Hund nicht zu hören wäre. Dumm sind die Mieter auch wieder nicht.

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