Wie weit reicht Euer Verständnis von Kinderlärm anderer?

vom 22.02.2015, 17:30 Uhr

Dann könnt ihr nur ein Lärmprotokoll machen und andere Nachbarn zu euch einladen, die dann aus Zeugen zur Verfügung stehen. Mit solchen Nachweisen kann auch die Hausverwaltung beziehungsweise die Vermieter die Sache nicht mehr abwiegeln. Vor allem wenn die Lärmbelästigung nach 22 Uhr ist und über das normale Laufen hinaus geht, sollte man das alles dokumentieren.

Wobei ich selbst auch sagen kann, wann die Kleinen über uns am späten Abend noch mal zur Toilette müssen. Das hat man auch bei den vorherigen Mietern immer gehört, wenn die Kinder noch mal ins Bad geflitzt sind. Aber das sind eben nur ein paar Schritte zum Bad und dann wieder ins Bett.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Wenn jemand aufs WC muss, auch um 3 Uhr in der Nacht, das verstehe ich und würde ich auch nie ankreiden. Ich bin aber so, dass ich nach dem Wasserlassen nicht die Klospülung betätige, obwohl unter uns nur der Keller ist. Wenn ich mal mehr muss, geht es nur mit Spülung, aber ich gehe in der Regel nicht in der Nacht. Auch ein Duschen nachts stört mich wenig.

Das Problem ist dieses Aufstampfen, wahrscheinlich mit hartem Schuhwerk und dieser fester Schritt. Das ist wie eine Trommel und macht dumpfe Geräusche. Die Mieterin hatte gestern eine Party und bis 22 Uhr war es so laut, dass wir uns mit Ohropax ins Schlafzimmer flüchteten.

Dabei war nicht das Gelächter, der Gesang oder das Lachen schlimm, das ich nur am WC und bei offener Wohnungstür hörte, sondern das Möbelschieben, Stuhlrücken und sonstige Aktivität, die mit dem Boden verbunden ist. Das sind dumpfe und hallende Töne, die einem den letzten Nerv rauben.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Wenn du die Mutter runterholst und den Sohn bittest, das Wurfspiel zu spielen, ist doch klar dass nichts passiert. Ohne die Kinder zu informieren könnte man die Mutter abfangen, wenn sie vom Einkaufen nach Hause kommt und die Kinder oben Krach machen. Dann haben sie keine Chancen, extra leise zu sein. Wenn es wieder mal extrem laut ist, könntest du jemanden aus dem Haus bitten zu dir zu kommen und sich das mal anzuhören.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Natürlich sollte man sich an gewisse Zeiten halten, auch wenn sie vielleicht mancherorts nicht mehr vorgeschrieben sind. Das ist zumindest meine spießige Meinung als Mutter. Aber auch gerade kleinere Kinder kennen nicht unbedingt die Uhr. Wenn das kleine Kind eben nach 22 Uhr einen Heulkrampf bekommt, kann ich mir den Mund fusselig reden.

Ballspielen in der Wohnung finde ich normal, gerade wenn draußen schlechtes Wetter ist. Wenn das Wetter frühlingshaft mild und trocken ist, würde ich schon aus Rücksicht auf meine eigenen Nerven die Kinder draußen spielen lassen, vom Mieter darunter ganz zu schweigen. Dass Kinder aber mal etwas hibbeliger sind, wenn die dritte Woche stürmisch regnerisches Novemberwetter ist, sollte auch Nachbarn klar sein.

Meine Kinder sind auch solche Exemplare, die gerne mit dem ganzen Fuß auftreten und man hört das dann. Wenn man dann ermahnt, anders aufzutreten, dann hält das im besten Fall ein paar Minuten und dann laufen die Kinder wieder so, wie sie ganz natürlich laufen. Das muss nicht mal böse Absicht sein. Ich achte aber darauf, dass solche Episoden, wo die Kinder mal Ball in der Wohnung spielen nicht zur Dauerbelastung werden, sondern die Kinder sich dann auch hauptsächlich mit anderen, deutlich leiseren Dingen, beschäftigen.

Ich habe auch mal in einer Wohnung gewohnt, wo die Decke extrem hellhörig war. Das war auch das einzige Mal, dass wir da einen unzufriedenen Mieter unter uns hatten. Man hat sprichwörtlich jeden Schritt durch gehört, selbst wenn man barfuß lief. In der Wohnung blieb ich aber nicht lange wohnen, denn so ein Baufehler ist wirklich nervtötend für alle. Der Vermieter wollte auch nicht, dass man auf sein PVC irgendwas (z.B. Auslegware) darüber legt, was den Schall frisst.

Die Nachbarn darunter hatten allerdings extrem Pech. Nach uns ist eine Familie mit nur einem Kind eingezogen, dessen Eltern aber kaum Grenzen gesetzt haben. So war das eine Kind lauter, als meine Großfamilie. Als ich die Ex-Nachbarn mal wieder getroffen habe, haben sie fast weinerlich gesagt, sie hätten netter zu uns sein müssen. Tja, Pech. Letztlich haben die sich dann ein Eigenheim gebaut.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Mein Verständnis ist relativ groß, was Kinderlärm betrifft. Ich habe selber Kinder und ich war auch mal ein Kind, so dass ich weiß, wie schwierig es ist, als Kind wirklich leise zu sein.

Du schreibst etwas von 10 bis 15- jährigen Kindern. Diese sind in der Tat nicht mehr so klein, dass sie nicht verstehen können, dass andere Menschen sich durch ihren Lärm gestört fühlen. 10-15 jährige können Rücksicht nehmen und sollten in der Lage sein, sich auch mal leise, bzw. bei Zimmerlautstärke zu beschäftigen. Andererseits sollten die anderen Hausbewohner auch mal Verständnis aufbringen, wenn Jugendliche laute Musik hören oder es eben allgemein etwas lauter wird.

In der Wohnung Ball spielen muss nicht sein. Bevor wir in unser eigenes Haus gezogen sind, in dem es jetzt zum Glück niemanden mehr stört, ob die Kinder laut sind oder nicht, durften sie in der Wohnung auch nicht Kegeln oder Ball spielen. Toben in Maßen und zu bestimmten Uhrzeiten, wenn schlechtes Wetter war aber eben abends ab 18 Uhr nicht mehr und auch nie sehr lange am Stück. Dreirad fahren und so ein Kram geht auch gar nicht.

Bei kleineren Kindern sieht die Situation anders aus. Kleine Kinder können noch keine Rücksicht nehmen und wissen auch nicht, das andere Menschen sich gestört fühlen. Ich erinnere mich an unseren Nachbarn damals als mein Sohn noch sehr klein war (ein Baby). Der Nachbar unter uns war so ein typischer Kandidat von Kinderhassern. Bei jedem Geräusch hat er mit dem Besen an die Decke geklopft. Ich habe mich nicht mal mehr getraut, die Waschmaschine nach 18 Uhr anzuschmeißen, geschweige denn abends oder in der Mittagspause den Staubsauger zu benutzen.

Wenn mein Sohn nachts dann mal geschrien hat, gab es sofort Besengeklopfe von unten und eine Beschwerde bei der Hausverwaltung. Da frage ich mich, wie man als Eltern verhindern soll, dass ein Baby nachts schreit. Babys schreien nun mal. Soll man ihnen den Mund zukleben??

Grob zusammengefasst: Kinderlärm stört mich nicht! Bei kleinen Kindern kann man sowieso wenig machen, außer vielleicht nach draußen gehen und dort toben und Ball spielen, bzw. versuchen, den Krach einigermaßen in Grenzen zu halten. Größere Kinder können schon Rücksicht nehmen, wobei sie auch selber ein wenig Rücksicht verdient haben.

Einige kinderlose Menschen und auch einige ältere Menschen wollen immer Rücksicht von Anderen, sind dabei aber selbst häufig einfach nur intolerant und engstirnig,

» Sandra980 » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 12,41 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich denke, man sollte schon 10 bis 15-jährigen beibringen, dass man nichts tut, was man selber nicht will. Lernt so ein Teenager für eine Schularbeit und über ihm werden sinnlos Möbel herumgestoßen oder gehüpft und gerannt, dass die Decke wackelt, wird er sich auch nicht konzentrieren können oder sich etwas merken.

Man sollte auch überlegen, dass harte Stöße gegen den Boden immer für die Menschen darunter ein Horror sein müssen. So viel Vorstellungskraft wird doch jeder besitzen.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


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