Wie viele Wochen nicht über Schwangerschaft reden?
Wenn man schwanger ist, dann tut man das ja nicht gleich jeder Person kund und normalerweise wartet man da wohl immer ein paar Wochen. Wie viele Wochen sind das denn aber? Wie lange habt ihr denn gewartet, bis ihr anderen Leuten von eurer Schwangerschaft erzählt habt oder wie lange würdet ihr es denn tun?
Man sollte hier Beruf und Privat trennen. Wenn man in einem Beruf arbeitet, der sich mit einer Schwangerschaft absolut nicht verträgt, weil zu erwarten ist, dass das Arbeitsumfeld das ungeborene Kind schädigt oder ähnliche Nebenwirkungen nach sich zieht, dann sollte man die Schwangerschaft dann mitteilen, sobald sie sicher festgestellt werden konnte. Also sobald man zeitnah bei Frauenarzt war und dort die Schwangerschaft bestätigt wurde. Man muss ja kein unnötiges Risiko eingehen.
Im Privaten habe ich meist so zirka bis zur zwölften Woche gewartet, weil in der Zeit es immer noch passieren kann, dass die Schwangerschaft frühzeitig in einem Abgang endet, weil irgendwas nicht funktioniert. Und man will ja nicht ständig jedem erzählen, dass man schwanger war und dann erklären, dass man einen Abgang hatte. Unter Umständen bekommt das die Familie trotzdem mit, zum Beispiel dann, wenn man ins Krankenhaus muss, weil irgendwas mit der Schwangerschaft nicht stimmt. Aber das ist halt dann so.
Letztlich hängt die eigene Entscheidung, wann man die Nachricht verkündet, vom eigenen Umfeld ab. Wenn sich die Verwandten über eine Schwangerschaft freuen würden, kann man gerne schon früher was erzählen. Wenn man gerade gemerkt hat, dass man ungewollt schwanger ist, eventuell überlegt, einen Schwangerschaftsabbruch anzugehen, sollte man sich überlegen, wem man da ins Vertrauen zieht. Denn das kann hitzige Debatten auslösen. Aber wenn man sich da mit der richtigen Person bespricht, kann das durchaus helfen, einen kühlen Kopf zu bewahren und eine gute Entscheidung zu fällen.
Ich habe im Job und auch privat bei beiden Schwangerschaften sofort erzählt dass ich schwanger bin und halte die Regelung, dass man erst am der 12. Woche was sagen sollte für absurd. Sicher kann dann ein stiller Abgang eher passieren. Aber passieren kann auch nach der 12. Woche was. Bei der ersten Schwangerschaft habe ich fast in der 30. Woche eine Fehlgeburt gehabt. Damals war es noch nicht so, dass die 30. Woche nicht so unbedenklich war wie heute. Heute überleben die meisten Kinder, die in der 30. Woche zur Welt kommen.
In meiner ersten Schwangerschaft habe ich in der 5. Woche erfahren, dass ich schwanger war. Das heißt, es wurde ja ab dem ersten Tag der letzten Regel gezählt. Schwanger ist man dann ja erst ca. 3 Wochen. In der zweiten Schwangerschaft war es die 4. Woche. Sofort nach Ausbleiben der Regel habe ich erfahren, dass ich schwanger bin. Und mein damaliger Ehemann und Vater der Kinder hat es sofort erfahren und auch mein Umfeld.
Ich war bisher nur ein Mal schwanger und da habe ich es sofort erzählt. Es war einfach so, dass ich gar nicht daran gedacht habe, dass man ja eigentlich wartet, weil etwas passieren kann. Die Freude war so groß. Letztendlich sehe ich es aber auch so, dass man das ruhig sagen kann.
Hat man einen Abgang oder Fehlgeburt wird man dann natürlich darauf angesprochen und bekommt Mitleid, auch wenn man das vielleicht nicht möchte, aber wenn es einem schlecht geht hat man dann eben auch Menschen, die für einen da sind. Ich möchte noch ein Kind bekommen und auch dann werde ich es sofort sagen, denn selbst wenn ich einen Abgang habe, ist das meine Entscheidung und ich möchte es kundtun.
Ich denke aber, dass das jede Frau selber entscheiden sollte. Dem Partner sollte man es aber auf jeden Fall sofort erzählen. Mein Mann war bei der Bestätigung beim Frauenarzt dabei und das fand ich auch schön, immerhin konnten wir schon etwas hören und zusammen freut es sich vielleicht auch ein bisschen besser.
Ich bräuchte es nicht, dass die ganze Welt weiß, dass ich schwanger bin. Der Partner und die engste Familie wusste es natürlich, aber mehr dann bitte auch nicht. Die bekommen das schon mit, wenn der Bauch wächst. Ich möchte nicht mit Hinz und Kunz diskutieren müssen, wenn es schief gehen sollte. Und ich möchte auch nicht ständig hören, dass ich das nicht mehr tragen, die Hunde nicht mehr ausbilden und die Pferde besser nicht mehr reichen sollte. Das gilt ganz klar der Spruch "Mein Bauch gehört mir!", auch wenn der eigentlich eher zum Thema Abtreibung passt.
Beruflich ist es noch einmal etwas anderes. Wer kein Beschäftigungsverbot zu erwarten hat und beispielsweise einen befristeten Vertrag hat, der tut gut daran, die Schwangerschaft nicht zu früh zu verkünden. Denn selbst wenn es schlief geht, erwartet der Arbeitgeber, dass man es noch einmal versucht, und verlängert den Vertrag nicht. Das wartet Frau besser ab. Bei problematischen Berufen funktioniert diese Taktik leider nur bedingt.
Da ich ein sehr privater Mensch bin und absolut keine Lust darauf hätte, mit anderen Leuten, die mit mir nicht blutsverwandt sind oder bei der Zeugung dabei waren, über den Fortschritt meiner Fortpflanzung fachzusimpeln, würde ich nicht sofort mit den Neuigkeiten herausplatzen, sondern jobmäßig die Sache so regeln, wie es üblich ist, und das ist für gewöhnlich nach dem dritten Monat. Es stimmt nämlich leider schon, dass man als Arbeitnehmerin einen schlechteren Stand hat, wenn es zu früh offensichtlich wird, dass man sich zumindest fortpflanzen möchte und deswegen diese ganzen lästigen Umstände von wegen Mutterschutz im Raum stehen.
Auch der weiteren Verwandtschaft und dem Freundeskreis würde ich es aus bekannten und genannten Gründen erst dann mitteilen, wenn die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass ich die ganze Bagage zuerst rebellisch gemacht habe und ihnen dann doch mitteilen muss, dass kein Baby in Sicht ist. Natürlich kann auch später noch etwas schiefgehen, aber wenn man danach geht, kann man den Leuten gleich ein Kindergartenkind vorstellen. Spätestens sobald die Beule nicht mehr zu übersehen ist, geht das Gelaber ja sowieso los, da braucht man gar nicht mehr versuchen, so etwas wie Privatsphäre zu bewahren.
In meinem Umfeld bin ich damit nicht hausieren gegangen, sondern habe abgewartet bis ich darauf angesprochen wurde, warum der Bauch größer geworden ist. Ich sehe keinen Anlass dazu, dass ich es jedem auf die Nase binde und hinterher dann noch Heuchler angekrochen kommen, die bedauern wenn es eine Fehlgeburt gegeben hat. Kann ich absolut nicht brauchen, dass danach jeder ankommt und sein Mitgefühl ausdrückt und man darüber reden muss. Geht diese absolut nichts an und es ist belastender, wenn man darauf dauerhaft angesprochen wird von jedermann, als wenn das nur der eigene Partner ist.
Beruflich sah das anders aus. Da musste man es vom ersten Tag an mitteilen, da direkt ein Beschäftigungsverbot ausgesprochen worden ist. Sprich ich bin direkt mit dem Zettel vom Frauenarzt zu meinem Chef gerannt und habe diesen abgegeben und damit war ich raus, direkt von Anfang an im Beschäftigungsverbot. Eine Auskunftssperre gab es ebenfalls, daher wusste es bis auf den Chef und die Personalabteilung auch niemand, warum ich nicht mehr anwesend bin und man ging von einer langfristigen Krankheit aus warum ich von heute auf morgen nicht mehr da war.
Eigentlich hätte man direkt mit dem positiven Test zum Chef gemusst und es melden, noch bevor die Bestätigung vom Frauenarzt vorhanden ist. So war eine direkt mit einem Frühtest beim Chef und direkt raus, da war sie vielleicht 3. oder 4. Woche und das ganze nur leicht eingefärbt und der Rest wurde nachgereicht. Bei mir wurde es überhaupt erst spät von meinem Partner festgestellt, ich selbst habe nichts gemerkt und da war es dann schon weiter. Dennoch musste ich auch 3 Wochen auf einen Termin beim Arzt warten und bin 3 Wochen noch auf Arbeit gegangen und habe erst dann etwas gesagt, als der Wisch auch direkt fertig war.
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