Wie viele Urlaubswochen braucht ihr zur Erholung am Stück?
Momentan befinden wir uns ja wieder mitten in der Sommerurlaubszeit. Auch ich habe soeben zwei Wochen Urlaub hinter mir und hatte mal wieder das Gefühl dass die Zeit viel zu schnell rum war und ich noch mindestens eine Woche mehr gebrauchen hätte können.
Im Arbeitsrecht ist ja geregelt, dass einem Arbeitgeber bei einer 5-Tage-Woche zwei zusammenhängende Wochen Urlaub zur Erholung zu gewähren sind. Und auch Krankenkassen & Co. empfehlen einen Erholungsurlaub von mindestens zwei, besser noch drei Wochen. In der Regel brauche man nämlich mindestens zwei bis drei Tage damit man körperlich und geistig von der Arbeit abschaltet und in den Urlaubsmodus umstellt und auch außerdem würde man die letzten Urlaubstage auch bereits wieder mit den Gedanken bei der Arbeit sein.
Trotzdem mache ich und auch eine Vielzahl meiner Kolleginnen immer wieder den "Fehler" mir maximal zwei Wochen Sommerurlaub zu gönnen und damit scheinen wir nicht wirklich alleine zu sein. Knapp 48% nehmen 11 - 15 Tage Urlaub, 31% nur 6 -10 Tage am Stück. Mehr als 16 Tage nehmen gerade einmal 8% und mehr als 21 Tage nur noch 6% - wobei es sich bei letzteren um Eltern zu handeln scheint, die sich um die Betreuung ihres Nachwuchses kümmern müssen.
Wie viele Urlaubswochen nehmt ihr euch am Stück bzw. braucht ihr für einen wirklich erholsamen Urlaub? Könnt ihr schnell abschalten oder machen bei euch wirklich mindestens zwei oder drei Wochen Sinn?
Das Problem mit der Erholung ist bei mir eher weniger, dass zwei Wochen zu kurz sind, sondern eher, dass mindestens eine der zwei Wochen notgedrungen mit lästigen Pflichten wie Arztbesuchen, Amtsgängen, Haushalt und Erledigungen vollgeknallt wird, zu denen ich unter der Arebitswoche kaum richtig komme. Bevor man es also erstmals in den absoluten geistigen „Leerlauf“ schafft, ist die Hälfte des Urlaubs wieder vorbei, und dann hat man schon den nahenden Arbeitsbeginn im Nacken und zählt mehr oder weniger im Kopf andauernd die Tage, die einem bis dahin noch bleiben. Das macht es sicher auch nicht erholsamer.
Generell merke ich auch, dass ich viel besser und in kürzerer Zeit abschalten kann, wenn ich im Urlaub wegfahre. Ich muss nicht mal groß ins Ausland und auf Weltreise gehen; es reicht auch schon, Freunde oder Familie im Umkreis zu besuchen und einige Tage aus den eigenen vier Wänden zu fliehen. Dann ändert man auch automatisch Gewohnheiten, die einen im Alltag festhalten - alleine schon den Zugang zu digitalen Medien und die Kommunikation mit seinem Umfeld.
Kurzum: Bleibe ich zuhause, dann müsste ich wohl drei Wochen Urlaub für eine ernstzunehmende Entspannung haben. Kann ich wegfahren und einige Tage komplett aus meinem Alltag herauskommen, dann tut mir schon eine Woche sehr gut.
Ich habe auch irgendwo gelesen, dass zwei Wochen am Stück ausreichend für "Erholung" sein sollen, und alles darüber hinaus zwar einen netten Bonus darstellt, aber für die Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit nicht zwingend notwendig ist. Die Frage ist natürlich immer: Wie misst man "Erholung", und kann man den Arbeitsalltag einer Bürokraft, eines Bergarbeiters, einer Schauspielerin und einer Notärztin wirklich in einen Topf werfen, was den Erholungsbedarf angeht?
Mir geht es genauso wie vielen anderen Berufstätigen. Wie schon erwähnt ist es ja nicht so, dass "Urlaub" gleichbedeutend mit Erholung pur ist. Im Haushalt gibt es immer noch genug zu tun, Erledigungen sind liegengeblieben und oft ist es auf Monate hinaus die einzige Gelegenheit, mal die Schilddrüse checken und die Zähne reinigen zu lassen. Und zack, ist die erste Woche vorbei. Wenn es nach mir ginge, hätte ich mehrfach im Jahr ein bis zwei Wochen frei, aber das gibt die Urlaubsregelung nicht her, und einen Teil der Urlaubstage halte ich mir auch absichtlich für Unvorhergesehenes und Termine aller Art frei. Da sind zwei Wochen am Stück auf einmal wieder wirklich viel.
Wir sind dazu angehalten, einmal im Jahr mindestens drei Wochen Urlaub "am Stück" zu nehmen. Dies wird auch in der Urlaubsplanung penibel überprüft, am Ende aber nicht immer eingehalten.
Ich nehme diese drei Wochen allerdings grundsätzlich immer, mit Gleittagen kann ich diese Zeit auch immer noch um eine halbe Woche verlängern. Dieses Jahr habe ich durch Kurzarbeit sogar mehr als 5 Wochen am Stück frei, was auch mal ganz nett ist.
Ich kann allerdings nicht immer sofort auf Urlaubsmodus umschalten. Ich denke zwar nicht an die Arbeit, mein Körper braucht aber immer ein paar Tage, bis die innere Uhr auf Urlaub geschaltet ist. Die erste Woche werde ich also zur normalen Uhrzeit wach, liegen bleiben kann ich irgendwie nicht. Also stehe ich im Urlaub dann auch sehr früh auf, bin dann natürlich auch sehr früh am Abend wieder müde, so dass es immer etwas dauert, bis sich da eine Änderung einstellt.
Schlimm finde ich das aber nicht, bin halt ein Morgenmensch und kann auch den frühen Morgen genießen. Bis ich mich aber so richtig erholt fühle, brauche ich schon zwei Wochen.
Ich persönlich habe übrigens fast mehr davon, wenn ich meinen Urlaub auf viele kleine Portionen aufteile, die ich gut übers Jahr verteile. Das größte Problem bei einem langen Urlaub ist, dass ich mich zwar während des Urlaubs gut erholen kann, aber der Erholungseffekt gleich nach dem Ende des Urlaubs wieder weg ist. Und die Aussicht, dass der größte Teil des Urlaubs dann verbraucht ist, zieht mich regelrecht runter.
Daher komme ich eigentlich besser zurecht, wenn ich immer mal wieder ein paar Tage frei habe, weil ich mich dann übers Jahr verteilt immer wieder auf die nächsten Kurzurlaube freuen kann. Längere Urlaube plane ich hauptsächlich dann ein, wenn dies aufgrund einer größeren Reise sinnvoll ist, aber wenn es wie in diesem Jahr keine größeren Reisen geben kann, verfolge ich derzeit die Strategie der vielen kurzen Urlaube.
Um mich so richtig zu entspannen und zu erholen, brauche ich zwei Wochen Urlaub am Stück, die ich mir auch einmal jährlich nehme. Nehme ich kürzer Urlaub, dann sind die freien Tage tatsächlich wesentlich schneller vorbei, als man schauen kann. So richtig Zeit um sich zu erholen, bleibt da einfach nicht. Immerhin ist es ja doch so, dass man die freie Zeit dann eben auch nutzt, um liegengeblieben Sachen im Haushalt zu erledigen, private Termine wahrzunehmen und einfach verschiedene Sachen zu machen, die man schon lange aufgeschoben hat. So etwas entspannt natürlich nicht, muss ja aber auch gemacht werden.
Und wenn man sonst im Arbeitsalltag einfach keine Zeit für solche Sachen findet, dann muss eben der Urlaub dran glauben. Bei mir geht dann schon immer etwas Zeit dafür weg. Und wenn man ohnehin nur eine Woche frei hat, dann bleibt leider nicht besonders viel Zeit für die Entspannung übrig, was natürlich extrem schade ist. Aber manchmal nehme ich mir bewusst auch nur ein paar Tage frei, um eben etwas Abstand von der Arbeit zu bekommen und die Möglichkeit zu haben, verschiedene Sachen zu erledigen.
Um mich richtig zu entspannen, nehme ich mir aber immer zwei Wochen frei und das reicht mir dann tatsächlich auch immer sehr gut. Die zwei Wochen braucht man ja auch, wenn man eine Fernreise machen will, da sich diese sonst einfach nicht richtig lohnt. Ich muss aber sagen, dass ich mir nie mehr als zwei Wochen Urlaub nehme. Zum einen mache ich nie länger als zwei Wochen Urlaub am Stück und zum anderen spare ich mir die Urlaubstage lieber für einen anderen Zeitpunkt auf. Dazu kommt, dass mein Partner nicht mehr als zwei Wochen Urlaub am Stück nehmen kann, so dass ich die eine Woche dann ohnehin allein frei hätte. Und das möchte ich auch nicht unbedingt.
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