Wie viele Stunden am Tag lernen macht Sinn?

vom 30.01.2016, 20:57 Uhr

Ich habe eine Freundin, die samstags und sonntags von 9.00 bis 18.00 in der Bibliothek sitzt und lediglich für einen Gang in die Mensa zur Mittagszeit eine Pause einlegt. Sie ist natürlich überzeugt davon, produktiv zu sein.

Ich selber kann das ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Wenn ich lerne, ist spätestens nach anderthalb bis zwei Stunden Schluss. Gott sei Dank dauern Klausuren in der Regel auch nicht länger, denn ich kann nicht lange hoch konzentriert arbeiten.

Danach beschäftige ich mich mit anderen Sachen und erst nach einer ausgedehnten Pause kann ich mich wieder an den Schreibtisch setzen.Ich kenne zwar Menschen, die in einem kurzen Zeitraum von morgens bis abends lernen, aber ehrlich gesagt könnte ich das nicht. Einige scheinen damit aber Erfolg zu haben. Bin ich nicht leistungsfähig? Oder übertreibt meine Freundin? Ist es überhaupt sinnvoll, so lange am Stück zu lernen?

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 30.01.2016, 21:03, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Ich bin da so wie du. Ich lerne auch nicht nonstop und ich kann Menschen offen gesagt nicht Ernst nehmen, die tatsächlich behaupten von morgens 7 Uhr bis nachts um 4 (abgesehen von den Mahlzeiten) ohne Pause durchgängig gelernt zu haben. Ich glaube viel mehr, dass das nur Show ist und dass diese Menschen sich vor anderen als besonders streberhaft und ehrgeizig inszenieren wollen.

Ich lerne auch nicht den ganzen Tag, sondern nur dann, wenn ich meine biologischen täglichen Leistungshochs habe, das ist einmal vormittags ein paar Stunden bis Mittag und dann noch einmal abends ab 17 oder 18 Uhr, was immer unterschiedlich ist.

Aber Mittags/ Nachmittags habe ich grundsätzlich mein Leistungstief, da ist mein Gehirn matschig und ist nur für Routine zu gebrauchen, beispielsweise putzen, kochen, einkaufen oder andere Besorgungen erledigen. Manchmal bügle oder wasche ich auch die Wäsche in der Zeit oder mache TVSmiles. Halt irgendwelche stumpfen Aufgaben, wo man nicht viel Denken muss.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Wenn ich eine wichtige anstehende Prüfung habe, dann kann ich durchaus 10 Stunden am Tag lernen; allerdings natürlich nicht ohne Pause. Meistens mache ich es - sofern ich nicht arbeiten oder anderen Terminen nachgehen muss - so, dass ich zwischen 6 und 7 Uhr aufstehe, erst einmal gut frühstücke und mich dann direkt ans Lernen mache.

Da ich morgens am produktivsten und konzentriertesten bin, kann ich bis 12 oder 13 Uhr durchlernen, ohne eine Pause zu brauchen. Dann fällt meine Konzentration aber stark ab, sodass ich erst einmal ein Mittagessen zu mir nehmen und mir ein oder zwei Stunden Entspannung gönnen muss, bevor ich weitermachen kann. Nach der Mittagspause schaffe ich dann meistens nur noch maximal 4 bis 5 Stunden und benötige auch ein paar kleinere Pausen zwischendrin.

Ich habe in der Vergangenheit öfter versucht, die Pausen auszulassen oder zu verkürzen, weil ich mir eingebildet habe, dass ich so noch mehr schaffen könnte - aber das hat sich als Irrtum herausgestellt. Irgendwann war ich so platt, dass ich überhaupt nichts mehr aufgenommen und für die einfachsten Aufgaben doppelt so lange wie normal gebraucht habe. So habe ich im Endeffekt mehr Zeit verschwendet, als mich eine vernünftige Pause gekostet hätte. Daher höre ich mittlerweile mehr auf die Signale meines Körpers und zwinge mich nicht mehr an mein Limit.

Allerdings hat wohl jeder Mensch seinen ganz eigenen Rhythmus und Lernplan und muss selbst entscheiden, welche Taktik ihm liegt und wie viele Stunden er konzentriert bleiben kann. Freunde von mir haben da völlig unterschiedliche Strategien: manche arbeiten ihre Lernzeit lieber am Stück ab und haben dafür den halben Tag frei, andere wechseln immer zwischen zwei Lernstunden und zwei Pausenstunden, und wieder andere lernen bevorzugt die ganze Nacht und schlafen sich dann am Tag aus. Ich habe meine Methode seit Jahren so beibehalten und bin damit immer gut gefahren.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Wir viele Stunden am Tag lernen Sinn macht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Jeder Mensch ist ja auch ein anderer Lerntyp. Jeder kann sich eben unterschiedlich lang und gut konzentrieren. Außerdem kommt es ja auch ganz auf den Stoff an sich an und ob es sich nur um reines Auswendiglernen handelt oder eher um das Verständnis. Außerdem kommt es ja auch auf die Menge des Stoffes an. Gibt es nur einige Seiten zu lernen, ist es natürlich nicht besonders sinnvoll, wochenlang mehrere Stunden am Tag zu lernen. Bei hunderten von Seiten ist das natürlich aber wieder etwas ganz anderes.

Bei mir kommt es auch immer darauf an, wie viel Zeit ich noch habe und wie viel Stoff es ist. Am liebsten mache ich es so, dass ich schon mehrere Wochen vorher mit dem Lernen beginne und dann jeden Tag etwa vier Stunden lerne, also am liebsten je zwei Stunden mit einer Pause zwischendrin. Wenn die Zeit sehr knapp ist oder wenn es besonders viel Stoff zu bewältigen gibt, dann kann es aber durchaus auch sein, dass ich quasi den ganzen Tag lerne. Ich lerne dann etwa von acht Uhr morgens, bis acht Uhr am Abend. Allerdings mache ich regelmäßige Pausen.

Eine einzige Mittagspause würde mir da wirklich niemals ausreichen, da ich mich auf diese Weise einfach nicht konzentrieren könnte. Ich muss etwa alle zwei Stunden eine größere Pause machen. Zwischendurch mache ich aber immer mal wieder fünf Minuten kurz Pause. Ich lerne schon viele Stunden am Tag, aber ich benötige eben auch immer viele Pausen. Man muss ja aber ohnehin immer mal wieder auf Toilette oder etwas essen oder man muss auch etwas anderes noch erledigen, so dass sich das auch immer gut mit einer Pause verbinden lässt.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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