Wie viele Standbeine in der Selbstständigkeit sinnvoll?
Ich mache schon seit vielen Jahren etwas selbstständig nebenbei. Zudem schreibe ich Texte für solche Seiten wie content.de und da ich da eine hohe Einstufung habe und das auch oft mache, lohnt es sich schon. Ich berate auch Leute zu bestimmten Dingen und versuche zumindest, über Webseiten an Werbeeinnahmen zu kommen. So richtig viel an den Werbeeinnahmen habe ich noch nicht verdient, aber die anderen Dinge laufen zufriedenstellend.
Zudem würde ich gerne auch noch generell Texte für Werbezwecke schreiben und das auch außerhalb von solchen Autorenportalen. Damit hätte ich dann in der Selbstständigkeit insgesamt vier Standbeine aus unterschiedlichen Bereichen. Zudem arbeite ich ja normal und das möchte ich auch weiterhin tun, weil ich nur so rentenversichert bin und auch keine Lust habe, mich privat krankenversichern zu müssen.
Wenn ihr selbstständig seid, wie viele Standbeine habt ihr? Wie viele Standbeine sind sinnvoll?
Wie viele Standbeine sinnvoll sind, hängt doch eher davon ab, wie viel Zeit man in die einzelnen Bereiche investieren kann. Ein Tischler mit guter Auftragslage wird sich kaum ein weiteres Standbein anschaffen, weil er es von der Zeit gar nicht bedienen könnte. Es gibt also keine pauschale Aussage über die Menge der Standbeine.
Ich selbst habe auch verschiedene Dinge, worüber Einnahmen fließen. Wobei ich eben Texte schon lange nicht mehr an einzelne Auftraggeber verkaufe, wenn man das angebliche kleine Tagesblättchen außen vor lässt. Meine Texte sind auf eine Autorenseite, zwei Blogs und eigene Bücher verteilt. Der Vorteil darin liegt, dass ich da den Text nur einmal schreibe und über Jahre daran verdienen kann. Es gibt zwar einige Texte, die auch Termine enthalten und da habe ich einmal im Jahr ein paar Minuten Zeit zu investieren, damit diese auf den aktuellen Stand kommen.
Aber insgesamt habe ich für mich feststellen können, dass man mit zeitlosen Themen oder denen, die regelmäßig wieder präsent sind, das meiste Geld verdient. Und das eben mit minimalen Aufwand, den ich dabei betreiben muss. Dazu sind eben noch Einnahmen aus dem Handarbeitsbereich vorhanden, wo eben nur einmalig Gelder fließen. Aber da ich eh gerne beim Fernsehen stricke, sehe ich das gar nicht als Arbeit in dem Sinne. Es ist mehr ein Hobby, was am Ende gutes Geld einbringt.
Ich denke, wenn man weiterhin versicherungspflichtig arbeitet und nicht den Druck hat, tatsächlich ausschließlich vom Schreiben leben zu müssen, ist es nicht so relevant mehrere Standbeine zu haben. Dann würde ich eher das machen, was mir am meisten Spaß macht.
Ich bin auch im Nebenerwerb als Autor und Texter tätig. Ich hatte nie die konkrete Absicht mir verschiedene Standbeine aufbauen zu wollen. Um herauszufinden was mir liegt und Spaß macht, habe ich jedoch allerlei ausprobiert. Von Texterportalen bin ich dabei schnell wieder abgekommen. Der Zeitaufwand rechnet sich, auch wenn ich nicht auf diese Einahmen angewiesen bin, nicht. Vor allem nicht, wenn man für sich den Anspruch hat, etwas Einzigartiges und Hochwertiges abzuliefern.
Ein neues und tragfähiges Standbein kann man nur aufbauen, sofern man feste Kunden findet, die einen immer wieder mit Aufträgen versorgen. Das ist über die Texterportale in der Regel nicht der Fall. Das ist meines Erachtens auch bei Werbetexten so. Die meisten meiner jetzigen Auftraggeber habe ich auf Umwegen gefunden und dafür war vorher viel Netzwerkarbeit notwendig. Die hatte aber oft gar nichts mit dem Schreiben selbst zu tun.
Nur ein banales Beispiel dafür. Ich habe für einen befreundeten Sozialarbeiter einen Flyer für eine Veranstaltungseinladung mitentworfen. Bei dem Event ging es um Betriebssozialarbeit in kleinen und mittelständischen Unternehmen. Teilgenommen haben entsprechend Vertreter dieser Unternehmen. Ich habe dann für meine Mithilfe eine Einladung für die Veranstaltung erhalten. Obwohl mich das Thema nicht interessiert, bin ich dann trotzdem hin. Dort bin ich dann beim Kaffee mit ein paar der Firmenvertreter ins Gespräch gekommen und wurde natürlich gefragt von welcher Firma ich denn bin. Als ich dann geantwortet habe, dass ich an dem Infoflyer beteiligt war, hatte ich sozusagen schon meinen ersten Kunden.
Lange Rede kurzer Sinn. Wenn man dauerhafte Kunden gewinnen will, aus denen sich ein Standbein machen lässt, ist man in den genannten Texterportalen falsch aufgehoben. Man muss sich selbst vermarkten und sich über viel Aussenarbeit Gelegenheiten selbst erschließen. Hat man den Einstieg dann mal geschafft, läuft dann viel über Empfehlungen.
So geht es mir auch, wb. Der einzige Unterschied ist, dass ich tatsächlich von Beginn an von der Schreiberei gelebt habe. Textportale vergüten zu schlecht und es ergeben sich kaum langfristige Kundenbindungen. Dazu sind die Aufgaben in der Regel gruselig.
Ich habe nie auf ein anderes Standbein als das Schreiben, das Lektorat und das Fachlektorat gesetzt. Erstens hätte ich da nicht viel anzubieten. Außerdem hätte es viele meiner jetzigen Auftraggeber abgeschreckt. Denn wie gut ist jemand (gefühlt/aus dem Bauch heraus), wenn er auf verschiedenen Hochzeiten tanzt (tanzen muss?).
Ich habe in den ersten Monaten wirklich getrommelt und jede Beziehung genutzt, die ich irgendwie aktivieren konnte. Dazu kamen Kleinanzeigen in unserem örtlichen Käseblatt und Flyer, die ich persönlich bei genau den Unternehmen abgegeben habe, die für einen Einstieg passend erschienen.
Mittlerweile lebe ich von Empfehlungen. Ich betreibe keine Werbung mehr und unterhalte auch keine Homepage. Nur bei XING pflege ich mein Profil, weil das als Netzwerk ganz gut funktioniert.
Übrigens verdient man doch auch noch lange ein bisschen an Texten, die man einzeln verkauft. Die Meldung an die VG Wort ist etwas umständlich, aber es lohnt sich. Da kommt trotz sinkender Vergütungen eine Masse zusammen. Normalerweise bauen Kunden ohne Stress die nötigen Zählpixel in die Texte ein, das klappt selbst bei den Portalen wie Textbroker oder Content.
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