Wie viele Seiten vor Kauf des Buches lesen?

vom 05.09.2017, 09:33 Uhr

Bevor man sich ein Buch kauft, lässt man sich ja gerne durch eine kleine Leseprobe überzeugen. Ein Bekannter meinte letztens, dass er genau deswegen keine Bücher auf Amazon oder allgemein online kauft, weil die Leseproben dort ja begrenzt sind. Wenn er im Geschäft überlegt ein Buch zu kaufen, dann muss er vor Ort auf jeden Fall das ganze erste Kapitel lesen. Erst dann weiß er sicher, dass es sich für ihn lohnt.

Ich finde ausführliche Leseproben, die richtig Lust auf mehr machen, auch schön, aber ein ganzes Kapitel wäre mir je nach Buch doch zu viel. Vor allem, wenn ich mich dann doch gegen das Buch entscheide. Mir reichen die kurzen Leseproben auf Amazon eigentlich aus und auch im Buchladen lese ich nur ein paar Seiten, bevor ich mich entscheide. Wie lange muss eine Leseprobe für euch sein? Findet ihr ein ganzes erstes Kapitel übertrieben oder nachvollziehbar?

» Schneeblume » Beiträge: 3095 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich kaufe ja keine Unterhaltungsliteratur mehr, sondern nur noch Fachbücher und da ist das ja ein Tick anders. Bei Fachbüchern sehe ich mir als erstes das Inhaltsverzeichnis an und welche thematischen Schwerpunkte behandelt werden. Daraus greife ich mir dann 1-2 Kapitel heraus, die ich dann teils lese, teils überfliege. Ich prüfe dann den Schreibstil, ob Fremdwörter direkt erklärt werden, ob der Text leicht verständlich geschrieben ist, auch wenn das Thema sehr komplex ist. Ich achte auf Übersichtlichkeit und eine gewisse Struktur des Texts. Wenn alles nur heruntergeschrieben wird wie in einem Roman, bringt mir das auch nichts. Ich lege Wert auf Verständlichkeit, eine gute Gliederung der jeweiligen Kapitel und teilweise auch auf eine grafische Darstellung und Veranschaulichung.

Wenn ich die 1-2 Kapitel nach diesen Gesichtspunkten angeschaut habe, reicht mir das meist aus und ich weiß, ob das Fachbuch etwas für mich wäre oder nicht. In der Regel haben die Fachbücher, die ich kaufe, locker 600 Seiten und da kommt es auf die zwei Kapitel auch nicht an, wenn man diese grob überfliegt und nur stellenweise liest.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich kaufe meine Bücher bei Thalia.de. Und dort sagt mir der Umfang der Leseprobe echt zu; ich finde sie total ausreichend. Außerdem lese ich gerade vier Krimireihen und muss sagen, dass ich von den Büchern absolut begeistert und überzeugt bin. Bestelle ich mir also ein Folgebuch aus der jeweiligen Reihe, benötige ich gar keine Leseprobe. Außerdem ist in einer Reihe im jeweiligen Buch immer schon eine Leseprobe drin. Die lese ich allerdings nie. Ich möchte das Buch im ganzen lesen. Entscheide ich mich eventuell für ein mir gänzlich unbekanntes Buch, bzw. unbekannten Autor, reichen mir schon ein paar Sätze völlig aus.

Ich muss nichts Näheres über den Inhalt erfahren. Der sogenannte Klappentext reicht mir diesbezüglich völlig aus. Wichtig ist mir ein gutes Sprachgefühl des Autors und eine gute Art zu schreiben. Ich liebe Sprache und wenn sie gut herübergebracht wird, könnte ich bildlich gesprochen, darin baden. Daher werde ich mich spätestens im Rentenalter an die modernen deutschen Klassiker des 20. Jahrhunderts heranwagen. Thomas Mann, Hermann Hesse, Franz Kafka, Hans Fallada, Erich Kästner und andere. Was sie hervorgebracht haben, ist die wahre Literatur. Und für deren Klassiker brauche ich auch keine Leseproben.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich lese auch sehr gerne eine Leseprobe, bevor ich mich für oder gegen den Kauf eines Buches entscheide. Ich muss sagen, dass mir die Leseproben, die bei Amazon angeboten werden, meistens aber schon ausreichen und danach kann ich es schon ganz gut beurteilen, ob sich der Kauf des Buches lohnt oder eher nicht.

Manchmal ist das dann nicht ein ganzes Kapitel und manchmal ist es sogar mehr als ein Kapitel, was man mit der Leseprobe lesen kann, das hängt einfach von der Länge der Kapitel ab. Ich muss aber auch nicht zwingend ein ganzes Kapitel lesen, um den Schreibstil zu beurteilen, mit den Charakteren vertraut zu werden und in die Geschichte hinein zu finden.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich bin ehrlich gesagt kein großer Freund von Leseproben. Wenn ich mich für ein Buch interessiere, weil mich der Klappentext anspricht oder weil ich viele positive Rezensionen gelesen habe, dann wage ich meistens den Kauf, ohne vorher einen Blick hineingeworfen zu haben. So kann ich mich dann unbeeinflusst ans Lesen machen und mich in Ruhe mit dem Schreibstil und der Erzählweise des Buches vertraut machen.

Leseproben haben auf mich oftmals einen ähnlichen Effekt wie Filmtrailer: Entweder, sie sind so gut ausgewählt, dass ich unfassbar neugierig auf den restlichen Inhalt werde, aber einen falschen Maßstab dafür ansetze und am Ende enttäuscht bin, oder aber der Ausschnitt trifft so gar nicht meinen Geschmack und hält mich womöglich davon ab, der Vollversion eine Chance zu geben, obwohl diese vielleicht um einiges besser ist. Daher genieße ich sie mit Vorsicht und verzichte manchmal auch einfach ganz darauf.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ich schaue im Laden meist die ersten paar Seiten an, wenn mich der Klappentext anspricht. Wie viele das sind, kommt drauf an. Sollte mir ein Schreibstil so gar nicht zusagen, dann landet es meist nach nur wenigen Sätzen im Regal. Bei anderen überlege ich auch mal für zwei, drei Seiten, und mir ist es auch schon passiert, dass mich der Schreibstil sofort mitgenommen hat und mir auf Seite fünf auffiel, dass ich doch eigentlich nur kurz reinschauen wollte. Viel mehr als drei bist fünf Seiten schaue ich mir vor dem Kauf aber selten an. Bis dahin weiß ich normalerweise schon, ob mir der Stil zusagt oder nicht.

» Kalu-chan » Beiträge: 718 » Talkpoints: 11,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich mag solche Leseproben, die einen Ausschnitt des Buches zeigen, gar nicht. Für mich verraten die Leseproben einfach viel zu viel vom Inhalt des Buches. Meistens sind die Proben ja auch so, dass sie nicht das erste Kapitel beinhalten, sondern eben ein anderes, welches mitten im Buch ist. Auch wenn natürlich nicht die Pointe verraten und die Spannung aufrechterhalten wird, ist mir das zu viel. Ich will einfach selbst lesen, was mitten im Buch passiert und ich will das nicht schon am Anfang wissen.

Ich muss sagen, dass ich oft sogar den Klappentext nicht lese, da mir dieser auch oft schon zu viel vom Inhalt verrät. Mir ist die Handlung auch nicht immer so wichtig - oft reicht mir ein spannender Titel und ein schönes Cover aus, um mich neugierig zu machen. Mir ist viel wichtiger, dass mi der Schreibstil gefällt und zusagt. Diesen überprüfe ich, indem ich die ersten paar Sätze lesen - maximal die erste Seite des Buches. Wenn mich das überzeugt, dann kaufe ich das Buch auch.

Wenn ich Bücher online bestelle und man da nur die Wahl hat, mitten ins Buch zu schauen, mache ich das normalerweise nicht. Ich lese mir kurz die Zusammenfassung durch und achte eher auf die Rezensionen der anderen Leute, die dieses Buch schon gelesen haben und schaue auch nach der Bewertung. Damit komme ich eigentlich immer gut zurecht und richtige Enttäuschungen gibt es auf diese Weise tatsächlich auch eher selten.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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