Wie viele Hühnereier am Tag sind bedenklich?

Mein Vater isst jeden Morgen mindestens ein Frühstücksei. Manchmal auch zwei, wenn meine Mutter dann doch keins möchte. Ich finde das sehr viel und denke dabei auch an seine Gesundheit. Denn man sagt einem Ei ja auch nach, dass sehr viel Fett enthalten ist und es für das Blutfett ungesund ist.

Kann man ein bis zwei Eier am Tag schon als gefährlich einstufen? Esst ihr auch so viel Eier? Man sollte ja auch noch bedenken, dass in Kuchen auch Eier sind oder er auch mal abends Spiegeleier isst usw. Wie viele Eier sind noch gesund und ab wie viel Eiern ist es bedenklich?

Wenn man meinen Vater darauf anspricht kommt er mit dem Argument, was er im Netz gelesen hat, dass Eier gar nicht so schlimm sind und gesünder sind als man denkt. klick

Eier sind gesund, denn sie haben sehr viele verschiedene Nährstoffe. In den Eiern eines Wiesen- oder Weidehuhns sind die Nährstoffe wesentlich höher als in denen eines Großbetriebes. Deshalb sollte man für seine Eier nach Kleinbauern suchen. Wenn Eier immer noch als ungesund gelten, haben wir das dem schlechten Ruf bezüglich des Cholesterins zu verdanken, der nicht gerechtfertigt ist.

Wie viel Eier jemand täglich isst, sollte jeder selbst entscheiden, wenn sie ihm schmecken. Ich esse manchmal zwei, drei Wochen gar kein Ei und dann kann ich aber auch drei Stück am Tag essen. Mir schmecken hauptsächlich die gekochten Eier. Mein Cholesterinwert ist gut. Wenn dein Vater morgens sein Frühstücksei mit Genuss verzehrt, dann lass ihn doch. Er wird ja auch ab und zu einen Scheck beim Arzt machen. Da sieht er bei einer Blutuntersuchung auch seinen Cholesterinwert.

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum Eier als so ungesund angesehen werden. Sie haben doch gar keinen Einfluss auf das körpereigene Cholesterin soweit ich weiß. Ich finde, dass man so viele Eier essen sollte, wie man selbst essen mag. Der Körper wird schon entsprechende Signale senden, wenn es zu viel wird und dann wird man die Eier eine Weile meiden. Ich esse auch eher alle paar Wochen mal Eier, aber wenn ich welche esse dann auch direkt zwei oder so.

Bei meiner Ernährungsberatung neulich hieß es auch, man solle nicht mehr als drei Eier pro Woche zu sich nehmen. Mit anderen Worten: Nicht jede Beratung verdient diese Bezeichnung. Nach allem, was ich weiß, hat ein durchschnittliches Hühnerei unter 100 Kalorien, enthält erfreulich viel Protein und sogar ein paar Vitamine und Mineralstoffe.

Es ist also etwa so kalorienreich wie ein Bissen Schokocroissant und zwei Eier am Tag werden in der Kalorienbilanz eines normalen Erwachsenen nach meiner Rechnung kaum aufscheinen. Ob man also drei oder sechs Prozent seines Tagesbedarfs mit Eiern deckt, macht rein rechnerisch in meinen Augen keinen messbaren Unterschied.

Ernährung ist nur eben mehr als die Gesetze der Thermodynamik angewandt auf den menschlichen Körper. Um Nahrungs- und Genussmittel ranken sich auch Mythen wie der vom "gesunden" Alkohol in Maßen, und Eier gelten traditionell immer noch als Cholesterinbomben, obwohl diese Behauptung schon seit langem als überholt gilt. Ich schätze daher, dass man immer noch am Besten fährt, wenn man alles Mögliche in Maßen zu sich nimmt, und 2 Eier à 75 Kalorien am Tag klingen für mich durchaus akzeptabel.

Gelassen bleiben! Dass Cholesterin aus der Nahrung den Wert im Blut anhebt, ist eine fast sechzig Jahre alte Annahme. Ja, Fleisch, Wurst und Eier enthalten viel Cholesterin. Allerdings ist das für die meisten Menschen ziemlich egal. Denn die Mehrheit nimmt gar nicht viel Cholesterin aus der Nahrung auf.

Tatsächlich bastelt der Körper das selbst. Gesättigte Fette und Transfette erhöhen den Spiegel. Mageres Fleisch, Eier, wenig Frttiertes, wenig Fertigblätterteig oder Chips und so weiter bringen viel mehr als ein Eierverzicht. Das gilt zumindest für alle, die keine High Absorber sind. Es kommt eben auf die Gene an.

Um die Verwirrung noch zu steigern: Milchprodukte enthalten viel gesättigte Fette und viel Cholesterin und die scheinen gesund für Herz und Gefäße zu sein. Paradox, oder? Man sieht, es kommt auf die gesamte Ernährung an und nicht auf das Ei am Morgen.