Wie viele Deutsche waren im Dritten Reich auf Droge?
Zuletzt kam eine Doku über Pervitin, was im II.Weltkrieg massenhaft genommen wurde. Heute würde man es wohl eher als Speed bezeichnen. Seine Nebenwirkungen waren allerdings zu stark. Abhängigkeit war hier noch die geringste Nebenwirkung. Nur wurde dies im II. Weltkrieg natürlich verdrängt.
Es gab Pervitin in allen Formen und wurde sogar in Schokolade verkauft. Leider gibt es keine Verordnungen und damit keine Nachweise, wie viele Tabletten auch wirklich eingenommen wurden. Glaubt ihr auch, dass die massenhafte Einnahme von Pervitin und anderen Drogen die Deutschen risikobereiter gemacht hat und damit zur Katastrophe beigetragen hat?
Besagte Doku habe ich auch schon gesehen, aber ich glaube nicht, dass man Pervitin dem breiten Volk zugänglich gemacht hat. Dafür waren gerade in Kriegszeiten die Ressourcen garantiert zu knapp, und die Zivilbevölkerung war sowieso nur insofern interessant, dass die kriegswichtige Industrie nicht zum Erliegen kam und der Widerstand klein gehalten wurde. Dafür waren die Deutschen ebenso wie die Zivilbevölkerung in den anderen betroffenen Ländern auch ohne Drogenkonsum anscheinend gut genug.
Dass man mit Pervitin Flugzeugbesatzungen und andere wichtige oder hochrangige Teile des Militärs und der Kommandoebene fit und wach gehalten hat, glaube ich dagegen ohne Weiteres. Die Einstellung zu und der Umgang mit Substanzen, die heutzutage als Drogen gelten, hat sich sowieso erst in den letzten Jahrzehnten geändert. Als Bomberpilot wurde man in der Regel abgeschossen, bevor man die Nebenwirkungen von Pervitin mitbekommen hat, und die "hohen Tiere" hatten wahrscheinlich gar keine Vorstellung davon, dass sie drogensüchtig waren.
Deswegen bin ich der Meinung, dass im Dritten Reich wahrscheinlich weniger Menschen "auf Droge" waren als heutzutage, und dass das Bewusstsein für die Problematik von gewissen Mittelchen erst aufgekommen ist, als sich ein Massenphänomen daraus entwickelt hat.
Im Übrigen sollen ja auch Jahrzehnte später beispielsweise John F. Kennedy und seine Entourage nach heutigen Maßstäben durchaus mal völlig zugedröhnt die Staatsgeschicke gelenkt haben. Gerade leistungssteigernde Mittel gelten ja gerne mal als nicht so "schlimm" wie andere Drogen. Siehe auch Profisport.
Die Droge gab es zu Anfang sogar in Schokolade und war somit ohne Rezept jedermann zugänglich. Später wurde sie in der Wehrmacht zwar mit Rezept abgegeben, aber der Verbrauch war ebenso wie vorher. Daher würde ich Pervitin schon als Volksdroge des Dritten Reiches bezeichnen, an die zu Anfang jeder heran kam.
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