Wie viel wollt ihr von euren Mitmietern maximal mitbekommen?
Ich bin vor wenigen Monaten umgezogen, da ich mit meiner alten Wohnung sehr unzufrieden war. Das hatte aber auch sehr viele Gründe. Zum einen war die Wohnung grundsätzlich in einem schlechten Zustand, da sie sehr schlecht gedämmt war und sich sehr schnell von außen aufgeheizt und abgekühlt hat, so dass man im Sommer immer am köcheln und im Winter am frieren war. Auch meine Mitbewohnerin ist mir sehr auf die Nerven gegangen, ganz davon abgesehen, dass der Weg zur Universität etwas weiter war und man sich auf die Deutsche Bahn nicht verlassen kann. Das was mich aber am meisten gestört hat, waren die Geräusche, die man von den anderen Mietern mitbekommen hat.
Vor dem Einzug war einem das nicht so sehr bewusst, man schaut sich das Haus ja nur kurz an und denkt sich erstmal nichts dabei. Als wir dann eingezogen sind, meiste die Mieterin unter uns, unsere Vormieter wären angeblich absichtlich laut in der Wohnung hin und her gegangen. Da wurde ich das erste mal schon ein wenig stutzig. Kaum waren wir in der Wohnung, gingen die Beschwerden schon los. Ich musste nur aus der Uni nach Hause kommen und der Weg von meinem Zimmer zu Bad oder Küche war schon Belästigung genug für die Nachbarn unter uns, die das ja angeblich alles so deutlich hören wollten und wir sollten ja bitte Teppiche auslegen und uns Hausschuhe anziehen.
Ich habe mich davon erstmal nicht stören lassen, denn ich konnte die Nachbarn unten auch reden hören, vor allem der Mann hat immer sehr laut geschrien beim Telefonieren. Manchmal konnte man den Fernseher hören. Mit der Zeit aber wurden die Beschwerden immer häufiger, das Staubsaugen war zu laut, wenn wir am Wochenende zu Hause geblieben sind war es zu laut, wir haben aufgeräumt es war zu laut und so weiter und so fort. Später dann drohte die Mieterin die Vermieterin zu benachrichtigen. Für mich war das allmählich etwas zu viel und ich wollte gerne eine Wohnung haben, wo ich den Boden nicht meterhoch polstern muss, damit man meine Schritte nicht mehr hört.
Ich bin dann ausgezogen und war sehr überrascht, wie leise es doch geht. In meiner neuen Wohnung habe ich die ersten Monate gar nicht realisiert, dass ich überhaupt Mitmieter habe. In meiner neuen Wohnung hört man wirklich überhaupt nichts, nur wenn jemand durch das Treppenhaus geht oder die Wohnungstür zuknallt, kann ich das hören. Ich selbst empfinde das als Luxus, aber wahrscheinlich auch nur, wegen meiner schlechten Erfahrungen die ich früher machen musste. Meine momentane Wohnung ist sehr gut isoliert und man bekommt von den anderen Bewohnern rein gar nichts mit.
Bei meinem Freund in der Wohnung bekommt man mitunter schon einige Geräusche mit. Wenn die Nachbarn beispielsweise Besuch haben, kann man das hören oder auch, wenn mehrere Personen in der Wohnung über uns herumtrampeln. Die Mieterin unter meinem Freund beschwert sich in der Regel nicht. An sich ist das auszuhalten. Ich selbst hätte da aber keine Lust mehr drauf, wenn ich jetzt noch einmal umziehen würde. Ich würde dann lieber wieder so eine Wohnung haben wollen, wie ich jetzt hab, so dass man die Nachbarn gar nicht hört. Das ist ein bisschen viel verlangt, denn das ist wohl in den wenigsten Miethäusern so gegeben, aber ich reagiere da schon sensibel drauf, wenn man andere Bewohner dauernd hört.
Wie ist das bei euch in der Wohnung? Findet ihr es normal, dass man ab und an mitbekommt, was in den Wohnungen um euch herum vor sich geht und wenn ja, wo ist für euch die Grenze? Es ist ja schon ein Unterschied, ob man nur hören kann, wenn jemand lauten Besuch hat und feiert oder ob man den Weg des Nachbarn über sich anhand seiner Schritte durch die Wohnung verfolgen kann. Was würdet ihr mitmachen und wo wäre für euch die Grenze?
Für mich ist meine Wohnung im Idealfall eine Oase der Stille, wo ich nach einem langen Tag meine Ruhe haben kann und tun kann, was ich will. In meiner Wohnung will ich von fremden Leuten nichts sehen, nichts hören und nach Möglichkeit nicht mal etwas riechen. Aber das wäre natürlich nur in einer Berghütte in den Alpen fernab der Zivilisation möglich, und nicht in einem Mehrfamilienhaus in einer Wohnsiedlung. Das ist mir schon klar. Glücklicherweise hat meine Wohnung ziemlich dicke Wände.
Deshalb finde ich mich notgedrungen damit ab, dass ich gelegentlich Schritte oder Stimmen aus den Nebenwohnungen höre. Auch der Staubsauger und die Waschmaschine gehören zu normalen Alltagstätigkeiten dazu, weswegen ich mich nie darüber beschweren würde. Selbst spielende Kinder haben das Recht, auch mal durch die Wohnung zu rennen oder im Garten etwas Krach zu machen. Wenn die Ruhezeiten eingehalten werden, könnte ich mich auch damit arrangieren, dass jemand auf seinem Musikinstrument übt.
Die Grenze ziehe ich bei regelmäßigen Partys mit lauter Musik und Grölen bis in die frühen Morgenstunden. Auch Hunde, die zu jeder Tages- und Nachtzeit bellen und jaulen, würden mir ganz gehörig auf die Nerven gehen. Meiner Meinung nach liegt es jedoch öfter an der mangelhaften Bausubstanz als am Verhalten der Nachbarn, wenn es in der Wohnung zu Lärmbelästigungen kommt.
Ich würde es ganz schlimm finden, wenn ich meinen Nachbarn am Telefon hören könnte, was er so sagt. Ansonsten würde mich eigentlich jedes lautere Geräusch aus der Nachbarwohnung stören und so bin ich ganz froh, dass ich ruhige Nachbarn habe, weil so wahnsinnig dick sind unsere Wände auch nicht, aber unsere Nachbarn sind eben so ruhig, dass man trotzdem nichts hört. Mich stören Geräusche von Nachbarn, weil ich in meiner Wohnung schon meine Ruhe haben will.
Mir würde es auch auf den Geist gehen, wenn die Wohnung zu hellhörig wäre. Früher habe ich im Wohnheim gelebt, ein traumatisches Erlebnis. Das einzig gute an dem Wohnheim war aber tatsächlich, dass es sehr schalldicht gewesen ist und ich sogar noch spät abends im Zimmer Gitarre spielen konnte, ohne dass sich jemand gestört gefühlt hat. Von den anderen Mitbewohnern habe ich auch nur dann etwas mitbekommen, wenn ich gerade an ihren Zimmern vorbeigelaufen bin und jemand zum Beispiel laut gelacht hat. Von meinem Zimmer aus habe ich aber nie etwas gehört.
In meiner neuen WG ist es schon recht hellhörig. Beispielsweise ist einer meiner Mitbewohner momentan erkältet und ich höre es sogar, wenn er laut niest. Das ist schon krass, andererseits habe ich auch sehr ruhige Mitbewohner. Das bedeutet wenig Besuch und eigentlich keine Partys. Wenn jemand mal mehrere Gäste hat, dann bin ich das Glücklicherweise scheinen sich die anderen nicht daran zu stören. Laute Musik habe ich bisher auch nie gehört, jedenfalls nicht zu unhumanen Zeiten. Wäre dem aber anders, müsste ich wohl oder übel einen Umzug in Erwägung ziehen. Mein Schlaf ist einfach zu empfindlich, als dass ich mit Krach leben könnte.
Ich musste eine Zeit lang in einer sehr hellhörigen Wohnung leben und kann das sehr gut nachvollziehen. Das nervt einfach nur noch, weil man eben nicht alles mitbekommen möchte. Ich habe es dann auch so erlebt, dass man nicht nur das Baby in der Wohnung links unter einem genaustens gehört werden konnte. Man hat dann auch gehört wie der Nachbar links oder rechts telefoniert hat, sogar wenn das Smartphone auf dem Tisch lag und kurz vibriert hat, weil eine Nachricht eingegangen ist. Gespräche konnte man auch alle belauschen.
Das einzige, was in der Wohnung sehr gut ausgebaut worden ist, waren Küche und Badezimmer. Von da hat man wirklich nichts gehört, aber ansonsten hat man alles gehört, was die Nachbarn da so tun oder nicht tun. Seitdem achte ich bei sämtlichen Wohnungsbesichtigungen und Umzügen darauf, wie hellhörig eine Wohnung ist und frage im Zweifel den Vormieter.
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