Wie viel Wert auf tägliche Rituale legen?

vom 09.07.2016, 21:46 Uhr

Ich schreibe sehr oft mit einer Freundin, je nachdem wie es gerade passt auch mal über Facebook oder WhatsApp. Kommt eben immer darauf an, ob man noch unterwegs ist oder ob man schon am Laptop sitzt und dann eben mehr Zeit zum quatschen hat. Auch telefonieren wir häufiger mal, wenn wir mal keine Zeit für ein Treffen haben. Sie wohnt leider auch nicht gerade um die Ecke.

Jedenfalls ist es so, dass sich schon relativ zu Anfang das so eingebürgert hat, dass sie eine bestimmte Floskel nutzt, wenn es schon spät ist und sie eigentlich schon offline und ins Bett gehen möchte. Allein schon bei einem bestimmten Stichwort weiß ich schon sofort, was kommt und finde das immer wieder witzig. Man kann sagen, es ist unser kleines Ritual geworden, denn wenn ich offline gehen will und es schon spät ist, dann zitiere ich sie immer und benutze dieselben Floskeln.

Neulich hat sie es dann vergessen, wahrscheinlich, weil sie schon zu müde war. Übel nehme ich ihr das auf jeden Fall nicht. Jedenfalls habe ich sie dann scherzeshalber aufgezogen, dass sie doch gar nicht ins Bett gehen "dürfte", weil sie das Ritual vergessen hätte. Sie wusste aber, dass das ein Scherz ist, was ich auch gut finde. Wie viel Wert legt ihr persönlich auf tägliche Rituale und welche Rituale sind das?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Wir haben seit Februar ein Baby, da gehören tägliche Rituale einfach dazu. So versuchen wir immer zur selben Zeit zu essen und dann eben auch den Brei zu geben und abends auch die selben Rituale zum Einschlafen zu benutzen, damit sich der Kleine besser beruhigen kann. Der Tag ist also voller kleiner oder großer Rituale. Früher war das nie so und da hatten wir so etwas auch nicht, selbst nicht unter Freunden.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich denke jeder hat Rituale die täglich stattfinden, jedoch bemerkt sie keiner weil es einfach dazu gehört. Jeder steht morgens auf, geht die Zähne putzen. Bereits das ist ein Ritual, oder auch das Duschen, Kaffee trinken vor der Arbeit, anziehen, losrennen und Arbeiten. Es findet jeden Tag statt und wird daher noch kaum wahrgenommen. Auch fahren die meisten zur selben Zeit auf Arbeit los, nehmen die selbe Straßenbahn usw.

Mit einem Kind wird einem das bewusster, da man vieles immer wieder abwickelt und eine Routine entwickelt. So bilden sich auch die Rituale, aus der Routine heraus. So ist es normal, dass man das Kind an feste Essenszeiten gewöhnen möchte, zur selben Zeit ins Bett bringt damit es morgens zur selben Zeit aufsteht. Wie man das Kind am besten zum einschlafen bekommt, dazu gibt es mehrere gängige Methoden die von vielen angewendet und praktiziert werden. Dem Kind wird so eine Routine vermittelt und es weiß Bescheid was als nächstes ansteht, damit gibt es auch weniger Drama z.B. beim Bett gehen.

Lege ich bewusst Wert darauf? Teilweise schon teilweise ist es einfach ein Automatismus. So ist die Essensvorbereitung für den nächsten Tag reine Routine, auch der Kaffee am morgen, das Zähne putzen, anziehen usw. als ein eigentliches Ritual sehe ich nur die Zeit abends beim zum Bett bringen von meinem Kind.

Dort haben wir ebenfalls einen festen Ablauf der schon lange besteht und nur selten ein wenig abgewandelt wird und dem Alter angepasst. So war es am Anfang das spielen im Bett und inzwischen gibt es eine Geschichte zum besseren einschlafen. Darauf lege ich auch entsprechend Wert, dass es so abläuft und gemacht wird. Alles andere ist inzwischen reiner Automatismus mit festen Prozessen der mir das Leben allgemein sehr erleichtert.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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