Wie viel Verständnis mit schlechten Referaten haben?

vom 10.07.2015, 17:00 Uhr

Ein Kommilitone A von mir besucht zur Zeit ein Seminar, an dem ich nicht teilnehme. Er erzählte dann neulich von einem Referat, das eine andere Kommilitonin B gehalten hatte. B hatte das Referat wohl am selben Tag um 5 Uhr morgens erst angefangen vorzubereiten, die Hausarbeit inklusive. Das Referat selbst musste nur 7 Stunden später um 12 Uhr im Seminar präsentabel sein. Wegen der kurzen Vorbereitungszeit war das Referat entsprechend miserabel, so sagt A.

A hat sich voll darüber lustig gemacht und sehr abwertend über B gesprochen. Er meinte, dass die Referatsthemen schon im Februar verteilt worden wären und dass B schließlich Zeit genug gehabt hätte, um ein anständiges Ergebnis heraus zu bekommen und sie sei aus Faulheit und Dummheit gescheitert. Das hörte dann Kommilitonin C und hatte im Gegensatz zu A sehr viel Verständnis für B. Sie meinte, dass vielleicht private Probleme aufgetaucht seien und B deswegen nicht den Kopf gehabt haben könnte, sich mit dem Referat umfassend auseinander zu setzen. Oder sie sei überlastet durch Arbeit, Uni etc. da man ja auch nie weiß, wie viele Veranstaltungen ein Student so besucht und ob er finanzielle Unterstützung bekommt oder nicht.

Ich finde schon, dass C irgendwie Recht hat, sehe das aber auch ein bisschen so wie A. Selbst wenn Probleme aufgetaucht sein sollten, hat B ja jetzt über 5 Monate Zeit gehabt, etwas auf die Beine zu stellen. Ich mache das immer so, dass ich Themen frühzeitig bearbeite und nicht bis zum Schluss schiebe, so komme ich auch nicht unter Zeitdruck.

Wie ist das bei euch? Wie viel Verständnis habt ihr mit (grotten)schlechten Referaten und warum?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Selbst wenn man 5 Monate Zeit hatte, kann man trotzdem richtig schlechte Referate abliefern. Deswegen würde ich es nicht verallgemeinern. Ich selbst gehöre zu den Kandidaten, die ihr Referat meistens zwei Tage vorher vorbereiten und ich bin bisher immer mühelos durchgekommen, selbst wenn ich mir die Nacht um die Ohren schlagen musste. Aber ich leiste zumindest im Voraus schon Recherchearbeit, ehe ich das Ganze eine Präsentation umsetze.

Aber es kommt auch immer auf die Thematik an. Es gibt Themen, an denen ich immer deutlich länger sitze und mich auch deutlich länger vorbereiten muss. B hat den Fehler gemacht und den Kommilitonen mitgeteilt, dass sie nur so kurzfristig an dem Referat gearbeitet hat. Das ist aber noch kein Grund sich über jemanden lustig zu machen.

Es können viele Faktoren eine Rolle spielen. Man kann zwar anmerken, dass man vielleicht etwas früher hätte beginnen sollen, aber das Kind liegt schon im Brunnen und vielleicht nimmt B sich diese Lehre zukünftig zu Herzen. Wie gesagt, ich habe auch schon grottenschlechte Referate miterlebt, bei denen die Referenten wahnsinnig viel Zeit hatten und einfach am Thema vorbeigelangt haben.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12593 » Talkpoints: 12,89 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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