Wie viel Stress bei Herzkrankheit noch zumutbar?

vom 26.09.2017, 11:49 Uhr

Ich habe gelesen, dass der diesjährige ESC-Gewinner herzkrank sein soll. Er soll ein Spenderherz benötigen, sonst wird er noch in diesem Jahr sterben. Er hat vor kurzem noch ein Konzert abgehalten und sich dort von seinen Fans verabschiedet. Zur Vorsicht, wie er sagt, er weiß schließlich noch nicht, ob er das nächste Jahr noch erleben wird oder nicht und ihm war ein Abschied wohl wichtig. Ein Spenderorgan ist wohl noch nicht in Sicht.

Ich frage mich, ob so ein Konzert nicht ein wenig zu viel Stress ist, wenn man schon herzkrank ist und davon weiß. Haltet ihr es für vorbildlich, wenn man trotz Herzkrankheit sich so einen Stress antut und ein Konzert gibt? Wie viel Stress ist bei einer Herzkrankheit noch zumutbar und sollte man sich da nicht eher schonen? Oder unterscheidet ihr da je nach Herzkrankheit?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Stress ist doch hoch subjektiv. Es gibt bestimmt auch Leute, die so extrovertiert sind und ihren Job so gerne machen, dass ein Konzert oder ein sonstiger Auftritt für sie die pure Freude darstellen. Nicht jeder macht sich bei der Vorstellung, vor Leuten aufzutreten, vor Angst in die Hose.

Außerdem ist es schließlich eine ziemliche Extremsituation, ein Spenderherz zu benötigen, und viele Betroffene sterben, bevor sie ein passendes Organ zugeteilt bekommen. Von daher kann ich auch verstehen, dass sich so mancher Patient vornimmt, sein Leben so lange wie möglich so normal wie möglich zu leben, und sich nicht in Watte zu packen in der Hoffnung auf eine Organtransplantation, die vielleicht nie stattfindet, die man vielleicht nicht überlebt oder nach der man auf 10 bis 15 weitere Jahre hoffen kann. Dass sich dann so mancher sagt: "Falls ich statt dessen bei der Tätigkeit tot umfalle, die mir am meisten Spaß macht, soll es mir auch recht sein!", verstehe ich das vollkommen.

Und für manche Leute ist das Schönste überhaupt die Bühne, egal in welcher Form. Ich finde es weder vorbildlich noch besorgniserregend, dass auch in dieser Branche Leute mit Herzkrankheiten vertreten sind. So mancher hat ja auch ein unerkanntes Herzproblem und fällt beim Squash tot um. Ich würde mich hier schlicht darauf verlassen, dass der Bühnenkünstler und seine Ärzte schon wissen was sie tun, und wenn sich der Gesundheitszustand der Person zu sehr verschlechtert, schafft sie es ja gar nicht mehr, ein Konzert durchzustehen. Meine Sorge, dass mir mein Lieblingsstar auf einmal tot vor die Füße fällt, wäre also relativ gering.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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