Wie viel kostet eine Wärmepumpe, hat wer Erfahrungen?
Ich wende mich heute mit einem Thema an euch, von dem ich selbst quasi keine Ahnung hab, deswegen hoffe ich, ich finde hier etwas Hilfe. Es geht aber auch nicht um mich, sondern um meine Cousine: sie und ihr Verlobter wollen ein Haus bauen und sind deswegen schon fleißig am Planen, das kam jetzt natürlich bei den ganzen Feiertagen und Familientreffen zur Sprache und wir versuchen natürlich alle, so gut es geht zu helfen.
Es geht jetzt um das Thema Wärmepumpe, da sich die beiden im Moment überlegen, wie sie heizen wollen. Ich weiß, die Preise variieren da, aber hat jemand selbst vielleicht gebaut und eine Wärmepumpe und weiß, was da für Kosten auf einen zu kommen? Auch, was die laufenden Kosten betrifft und auf was man generell achten sollte? Vielleicht hat das ja schon mal jemand gemacht und kann uns da etwas weiterhelfen. Danke euch!
Ich würde sagen, man kann die Frage nur seriös beantworten wenn man mehrere Details kennt. Welche Größe hat das Haus, wie ist es gedämmt. Ich denke nicht, dass es sinnvoll ist, andere zu fragen wie viel sie bezahlt haben weil es da einfach zu große Unterschiede geben kann.
Wissen sie denn überhaupt um welche Art von Wärmepumpe es sich handeln soll? Eventuell ist ja eine Tiefenbohrung nicht erlaubt etc. Das hat dann auch wieder Auswirkungen. Ich denke man sollte sich damit schon früh in der Planungsphase auseinandersetzen, einige Details muss man da aber mal vorab klären sonst läuft man im Kreis.
Anschaffungskosten sind zwar etwas höher als bei anderen Wärmequellen, Wartung und Heizkosten dafür um einiges geringer. Da müsste man eben auch abwägen. Hängt halt wieder von den Details ab.
Wegen den Details frage ich sie mal! Was meinst du, dass es nicht erlaubt ist? Kann man gar nicht bei jedem Haus eine Wärmepumpe haben, also wegen der Tiefenbohrung? Daran habe ich gar nicht gedacht, da sieht man mal... Wenn man schon früh anfangen sollte, wo informiert man sich dann da am besten? Also jetzt abgesehen von hier im Forum!
Na ja, erlaubt im Sinne von nicht machbar bzw. sinnbefreit. Tiefenbohrungen sind ja nicht überall möglich. Das hängt dann von der Beschaffenheit des Bodens ab. Haben kann man bei jedem Haus eine Wärmepumpe, man muss aber auch sehen ob es Sinn ergibt. Wenn man jetzt ein neues Haus baut, dann achtet man da ja gleich darauf. Dann kann man ja alles daraufhin planen.
Also jetzt im Frühjahr kommen doch meistens die ganzen Baumessen, dort könnte man sich mal informieren. Eventuell kann man ja auch einfach mal zu einem Hersteller gehen und sich beraten lassen. Ich weiß z.B. von Vaillant, dass die so einen Showroom haben. Muss man halt schauen ob man so etwas in der Nähe hat. Auch ohne Showroom würde ich mal die Hersteller anschauen.
Ansonsten, auch wenn es blöd klingt, vielleicht auch mal dort wo sie den Grund haben spazieren gehen und die Hausbesitzer in der Nähe mit Wärmepumpe einfach fragen. So lernt man auch seine Nachbarn kennen.
Ja, das mit den Messen habe ich bereits gesehen und auch weitergeleitet, ich glaube da wollten die sowieso hin, auch wegen anderen Dingen. Finde so Messen grundsätzlich immer gut, da kann man viel Info auf einmal sammeln. Das mit den Showrooms wusste ich nicht, hast du denn generell schon Erfahrungen mit Vaillant gesammelt, also hast du auch eine Wärmepumpe? Ich glaube soweit ich auf den aktuellen Stand bin tendieren sie im Moment sehr zur Luftwärmepumpe, die kann ja soweit ich weiß auch überall eingesetzt werden.
Aber wie gesagt, auf den Messen und so kriegt man ja auch nochmal eine Handvoll an Information, mal sehen auf was es dann letztendlich rausläuft. Die Wärmepumpen sieht man aber ja auch nicht immer auf dem Grundstück, von meinem Vorschlag, dort mal die Nachbarn zu fragen waren sie etwas überrascht.
Die vielen Menschen muss man halt ausblenden aber sonst sind solche Messen super;) Einerseits will man schauen was es gibt und plant eventuell schon. Andererseits steckt man eventuell gerade selbst in einem Bau- oder Renovierungsprojekt. Generell ist es denke ich interessant, deshalb werden da auch immer so viele Menschen hingehen.
Ich habe zu Hause eine Therme aber eben auch von Vaillant und bin damit eigentlich sehr zufrieden. Da kommt auch jedes Jahr jemand von denen zu mir, ich habe einen Wartungsvertrag. Haben immer alles in den Griff bekommen und sind auch sehr freundlich. Ist ja jetzt auch keine unbekannte Marke, denke die sagen einem schon etwas.
EmilaByz hat geschrieben:Na ja, erlaubt im Sinne von nicht machbar bzw. sinnbefreit. Tiefenbohrungen sind ja nicht überall möglich. Das hängt dann von der Beschaffenheit des Bodens ab. Haben kann man bei jedem Haus eine Wärmepumpe, man muss aber auch sehen ob es Sinn ergibt. )
Was hat das denn mit Tiefenbohrungen zu tun? Bei dir klingt es ja jetzt so, als müsste man für eine Wärmepumpe zwangsweise eine Tiefenbohrung durchführen. Das stimmt doch aber gar nicht. Das ist doch nur der Fall, wenn man für die Wärmepumpe Erdwärme nutzen will. Aber es gibt ja auch Luftwärmepumpen. Da brauchst du nahezu gar nichts bohren.
Die Kosten kann man sowieso nur schwer abschätzen, da es sich ja meistens um ein Gesamtpaket handelt. Gehört zum Beispiel gleich eine zentrale Lüftungsanlage dazu, wird das Haus dann mehr gedämmt, wo stellt man die Wärmepumpe hin. Da gibt es viele Punkte, die die Kosten senken oder auch massiv erhöhen können.
Aber dafür muss man dann eben auch wieder gegen rechnen, dass ein sehr gut gedämmtes Haus mit Lüftungsanlage womöglich deutlich weniger laufende Kosten verursacht als andere Heizungsarten, insbesondere, wenn die CO2-Bepreisung in Zukunft steigt. Da wird dann das heizen mit Ökostrom doch rentabler als eine Ölheizung.
Von daher kann man da eigentlich nur schauen, was die gesamte Heizungsanlage kostet, je nachdem was man sich einbauen würde. Dafür kann es ja unter Umständen auch staatliche Förderungen geben, die man nur bekommt, wenn man einen gewissen Ökostandard einhält beim Bau, wodurch man die Kosten auch teilweise wieder auffangen kann.
Ja, wobei ich finde. dass es bei Messen immer auch sehr darauf ankommt, wann man hingeht. Wenn man das schlau plant, kann man den Menschenmassen teilweise auch entkommen.
Wegen den Tiefenbohrungen, ich hatte das schon so verstanden, dass man bei einer Luftwärmepumpe nicht bohren muss. Aber eben bei anderen Arten von Wärmepumpen, ich denke, dass das so gemeint war. Ich glaube gerade geht es eher auch erstmal darum, erstens welche Arten überhaupt machbar sind (vielleicht fällt da eh schon die ein oder andere Alternative durch) und dann natürlich auch welche Vorteile es gibt.
Ich kenne mich mit diesen ganzen Fachbegriffen nicht so gut aus, aber ich baue ja auch kein Haus. Ich denke nach den Messen haben die vielleicht auch einen besseren Überblick, auch was die Dämmung usw des gesamten Hauses angeht. Das mit den Förderungen dagegen klingt super. Weißt du, wo man sich da genauer informieren kann?
Die Förderungen bekommt man von der KfW, also der Kreditanstalt für Wiederaufbau. Früher bekam man dort sehr gut Zinskonditionen. Die gibt es immer noch, lassen sich aber mittlerweile bei fast allen Banken bekommen. Was die KfW eben jetzt noch attraktiv macht sind die Tilgungszuschüsse, die dort für Kredite gewährt werden. Dazu muss man sich dann die einzelnen Kreditangebote einfach anschauen. Im Endeffekt heißt das dann einfach, dass dir die KfW bei Erfüllung bestimmter Energievorraussetzungen einfach mal 2.500 oder zum Beispiel 5.000 Euro der Kreditsumme erlässt.
Aber wie schon gesagt im Endeffekt kann man so eine Frage nicht pauschal beantworten. Erst das Gesamtkonstrukt kann man wirklich bewerten. So macht in meinen Augen eine Wärmepumpe keinerlei Sinn, wenn man kein auf Energieeffizienz getrimmtes Haus baut. Bei der Wärmepumpe, egal in welcher Technik genau, musst du am Ende des Tages mit Strom heizen. Insbesondere im Winter kommen die Wärmepumpen an ihre Grenzen und müssen über Strom unterstützt werden und das Heizen mit Strom ist gerechnet auf eine Kilowattstunde deutlich teurer als Öl oder Gas. Das macht also nur dann Sinn, wenn man sein Haus so baut, dass man wenig zu heizen muss.
Die Bauart also Luftwärme-, Wasserwärme- oder auch Erdwärme lässt sich immer umsetzen. Das ist gar kein Problem. Nur kann es eben sein, dass so eine Erdbohrung bei ungeeignetem Untergrund sehr teuer wird. Alternativ kann man auch nicht so tief bohren und dafür mehr Fläche im Garten dafür in Anspruch nehmen. Da muss man dann schauen, ob man die Fläche dafür über hat oder anderweitig braucht.
Genauso stellt sich zum Beispiel die Frage, ob man das gleich mit Solarenergie kombiniert um einen Teil des teuren Stroms einfach selber zu erzeugen. Und da siehst du dann, dass es eben wirklich wenig Sinn macht jetzt nach einem Preis für eine Wärmepumpen zu fragen. Am Ende des Tages muss man das Gesamtkonstrukt bewerten und nur als Gesamtkonstrukt können Wärmepumpen ihre Vorteile ausspielen. Sonst baust du dir nachher einen teuren Porschemotor in einen Trabi ein und wunderst dich, warum du viel Geld ausgegeben hast und keine richtige Leistung bei heraus kommt.
Ich habe ja geschrieben, jeder kann eine Wärmepumpe haben. Man muss aber schauen ob die jeweiliger Art Sinn ergibt und überhaupt machbar ist. Tiefenbohrungen wird man nicht überall machen können, für Flächenkollektoren braucht es genug Platz, Luftwärmepumpe kann sich fast jeder hinstellen,...
Auf Teufel komm Raus brauche ich keine Tiefenbohrung machen. Wenn es nicht geht, geht es nicht. Dafür gibt es ja auch noch andere Varianten von Wärmepumpen.
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