Wie viel Hobbys verträgt eine Partnerschaft?
Man hört oft von Paaren, wo ein Partner sehr viele Hobbys hat, die außerhalb der eigenen 4 Wände stattfinden. Schützenvereine, Sportvereine und das mehrere und dann noch Sport in Form von Joggen oder Fitnessstudios, Abende mit Freunden (bei Männern Männerabende oder bei Frauen eben den Mädelsabend), vielleicht noch die freiwillige Feuerwehr, die ja auch Verpflichtungen mit sich bringt usw. Da bleibt für den Partner oder die Partnerin oft wenig Zeit. Entweder muss diese oder dieser sich dann auch mehrere Hobbys anschaffen oder zu hause sitzen. Ein Partnerleben bleibt dann auch manchmal auf der Strecke.
Wie viele Hobbys hat euer Partner? Wie viel Zeit verbringt er mit euch zusammen, wenn getrennte Hobbys da sind? Wie viel Zeit verbringt ihr mit eurem Partner zusammen auch mit seinem Hobby? Wie viel Hobbys verträgt eurer Meinung nach eine Partnerschaft, wenn getrennte Hobbys da sind und keine gemeinsamen?
Ich denke, dass es darauf ankommt, wie oft man den Partner dann eben sieht und wie man die gemeinsame Zeit miteinander verbringt. Es ist sicherlich von Vorteil, wenn beide Partner Hobbys haben, denen sie nachgehen können. Es bleibt ja auch immer die Option, den Partner bei seinen Hobbys teilweise zu begleiten und zu unterstützen oder das Hobby gemeinsam auszuüben.
Ich fände da ein Mittelmaß sehr hilfreich. Wenn ich einen Partner habe, der ausschließlich sein Zeit seinen Hobbys widmet, würde ich mich sicherlich irgendwann überflüssig vorkommen. Da ist es sicherlich auch fraglich, wie lange die Beziehung hält, bis sich der Partner dann zu vernachlässigt fühlt. Manchmal merkt da sicher der Partner auch erst, dass er seine Hobbys mal etwas einschränken sollte, wenn der andere die Notbremse zieht.
Es kommt doch nicht darauf an wie viele Hobbys man hat, sondern wie man dann die Zeit nutzt, die man zusammen hat. Mein Partner macht auch Sport, das finde ich aber auch nicht schlimm, ganz im Gegenteil ich mag es. Natürlich hat man dann etwas weniger Zeit, wenn einer einem Hobby nachgeht, aber jeder braucht eben auch ein bisschen Zeit für sich und es schadet sicherlich auch der Beziehung, wenn man immer nur aufeinander hängt und keiner mal etwas für sich machen darf.
Ramones hat geschrieben:Es kommt doch nicht darauf an wie viele Hobbys man hat, sondern wie man dann die Zeit nutzt, die man zusammen hat.
Genau das sehe ich anders. Ich kenne einen konkreten Fall, wo der Mann so viele Hobbys hat, dass er im Prinzip nur noch (satt wohlgemerkt) zum Schlafen nach Hause kommt und das teilweise sogar am Wochenende. Sie beklagt sich andauernd, weil sie sich als Stroh-Witwe fühlt und sie fühlt sich dann auch so einsam (und gelangweilt ohne soziale Interaktionen als Hausfrau daheim), dass sie ihn mit Nachrichten und Anrufen während der Arbeit voll spamt.
Leider scheint er total beschränkt zu sein, sodass er weder ihre direkte Kritik in dieser Hinsicht Ernst nimmt als auch nicht auf subtile Hinweise und Indizien achtet. Wenn sie Kinder hätte oder nicht berufsunfähig wäre, dann könnte sie sich ja beschäftigen, aber auf dem Land mal eben soziale Kontakte pflegen ist schwierig. Da hat man es in der Großstadt leichter, da findet man deutlich mehr Mitmenschen im selben Alter und mit ähnlichen Interessen.
Hobbys sind ja schön und gut, aber sobald man nur noch zum Schlafen nach Hause kommt und die Beziehung damit vernachlässigt sehe ich das schon kritischer. Da sollte man meiner Ansicht nach sein Verhalten überdenken und sich vielleicht mal überlegen, ob man jedes Hobby alle zwei Tage ausüben muss oder ob auch ein größerer Zeitintervall möglich und umsetzbar ist, damit mehr Zeit für die eigene Familie und Partnerschaft bleibt.
Ich kenne auch das Gegenteil von dem, was Täubchen beschreibt. Ein Paar, dass eigentlich gar keine Hobbys hat und jeden Tag nach der Arbeit nur aufeinander hockt. Er war eine Zeitlang Arbeitslos und hat trotzdem keinen Handschlag im Haushalt gemacht und sie noch angemeckert, wenn sie nicht zeitig das Essen auf dem Tisch hatte. Ich denke, dass da für sie nicht viel Zeit für Hobbys geblieben wäre.
Wenn etwas unternommen wird, dann machen das überwiegen beide nur zusammen. Das ist dann aber auch höchstens mal Essen gehen oder ins Kino. Ansonsten fährt man da nur die Familie mal besuchen. Ich finde, dass es schon das krasse Gegenteil ist und auch nicht gut sein kann. Ich denke, dass jeder auch in einer Partnerschaft, Hobbys braucht. Ich hätte auch keine Lust jeden Abend mit dem Partner vor dem TV zu hocken. Da möchte ich doch auch meinen Hobbys nachgehen und zum Sport und ähnliches.
Daher bin ich einfach der Ansicht, dass man da ein gesundes Maß finden muss, mit dem eben beide Partner gut zurecht kommen. Es nützt natürlich nichts, wenn sich einer von Beiden da vernachlässigt fühlt.
Ich finde, dass es da kein Maß gibt, dass allgemein gültig für alle Paare anzuwenden ist. Schwierig wird es immer, wenn die Partner ein stark unterschiedliches Bedürfnis nach Nähe und Gemeinsamkeit haben oder die Aufteilung unfair ist.
Es gibt Menschen, die wollen ihren Partner jede freie Minuten bei sich haben. Die gehen arbeiten und hätten danach gerne gemeinsame Zeit. Da stört beim anderen bereits das Chorsingen am Mittwochabend. Denn da ist der dann nicht da und das wird als belastend empfunden.
Oder der eine arbeitet und hat Haushalt und Garten an den Backen, vielleicht kümmert er sich auch allein um die Kinder und ist deshalb sehr gebunden, während der andere im Büro Dienst nach Vorschrift macht und sich danach seinen vielfältigen Interessen widmet und seine Kontakte in x Vereinen pflegt. Dass da der ohne Freizeit in die Tischkante beißt, das ist wohl nachvollziehbar. Der kann sich schließlich keine Zeit für sich nehmen, weil alle pflichten an ihm hängen und dafür "sieht" er den anderen dann auch noch nur nachts.
Wenn beide sich einig sind und ähnliche Bedürfnisse haben, dann ist die Masse der Hobbys oder der Zeitaufwand dafür wohl kein Problem. Da kann der eine seine Interessen pflegen und der andere tut das auch, oder er geht einem Ehrenamt nach oder streckt sich auf dem Sofa aus, und alles ist bestens.
Das kommt doch nicht drauf an, wie viele Hobbys man hat, sondern darauf, wie viel Zeit man mit den Hobbys verbringt. Man kann meinetwegen 100 Hobbys haben und trotzdem noch genügend Zeit für die Partnerschaft finden. Nur weil man Hobbys hat, heißt das ja auch nicht, dass man sie auch täglich ausüben muss.
Gerade so etwas wie Skifahren oder Reisen macht man ja auch nicht ständig, sondern höchstens ein paar Mal im Jahr. Viele Hobbys lassen sich ja auch nicht das ganze Jahr über ausüben. Ski im Sommer ist ja auch eher schwer und Stand Up Paddling auf dem See in Deutschland wird man ja auch eher nicht im Winter machen. Abgesehen davon kann man doch auch viele Hobbys gemeinsam mit dem Partner ausüben. Man muss nicht alles zusammen machen, aber sicher lassen sich auch einige Hobbys finden, die beiden Freude machen und bei denen man auch gemeinsame Zeit verbringt.
Problematisch ist es nur, wenn man zu viel Zeit mit den Hobbys verbringt und den Partner in dieser Zeit nicht sieht, wobei "zu viel Zeit" ja auch subjektiv ist. Es kommt eben auch immer darauf an, wie der Partner dazu steht. Wenn beide gerne getrennt voneinander etwas machen und viel Freiraum brauchen, so dass sie sich ohnehin nicht so oft sehen wollen, sind zeitaufwändige Hobbys eher unproblematisch, als wenn der Partner sehr viel Aufmerksamkeit, Zweisamkeit und Nähe braucht und nicht damit klarkommt, wenn der Partner so oft unterwegs ist oder sich anderen Sachen zuwendet.
In unserer Beziehung bin ich diejenige, die hobbymäßig stärker eingespannt und häufiger auswärts unterwegs ist. Normalerweise gehe ich einmal in der Woche nach der Arbeit zum Chor und ein- bis zweimal ins Fitnessstudio. Auch treffe ich mich gerne mal einmal in der Woche mit einer Freundin, auch wenn ich meinem Freund oft anbiete, dass er gern zum Kaffee oder zum Essen in der Stadt mitkommen kann, wenn er will. Dann bin ich meistens noch ein- bis zweimal wöchentlich im 24-Stunden-Dienst, sodass manchmal tatsächlich wenig gemeinsame Freizeit übrig bleibt. Dennoch versuche ich, mir auch Abende für meinen Partner zu reservieren.
Er ist weniger der gesellige Typ und verbringt seine Freizeit viel mit Zocken und Fernsehen, weil ihn das vom stressigen Arbeitsalltag am besten entspannt. Würde er sich die Woche noch mit Terminen am Nachmittag und Abend zuknallen, würde ihn das überfordern. In Arbeitswochen ist er teilweise auch gar nicht so unzufrieden darüber, dass ich meine Unternehmungslust anderweitig auslebe und ihm Zeit zur Ruhe gönne, und ein- bis zweimal in der Woche möchte er auch gerne mit seinen Kontakten zusammen über das Internet spielen und daher keine anderen Pläne machen. Teilweise muss ich ihn zu Gemeinschaftsaktivitäten schon fast überreden. Aber über meine vielen Hobbies hat er sich selten beklagt. Wir leben schließlich zusammen und verbringen dementsprechend eigentlich fast jeden Tag zumindest ein wenig Zeit miteinander.
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