Wie viel Botanik ist im Haus noch akzeptabel für euch?

Ich habe kürzlich einen Bericht von einer Frau gesehen, die in ihrer eigenen Wohnung eine Art Dschungel eingerichtet hat. So waren extrem viele Pflanzen in ihrer Wohnung, sodass man teilweise nicht mehr wusste, wo man stehen kann ohne dass eine Pflanze im Weg steht oder halb im Gesicht hängt. Sie sagte selbst, dass Gäste damit teilweise überfordert wären und sich schon wegen der vielen Pflanzen beschwert hätten.

Ich kenne das höchstens so, dass man vielleicht mal die eine oder andere Pflanze hat, aber nicht so viele, dass es glatt als Dschungel durchgehen könnte. Wie seht ihr das? Wie viel Botanik ist in der Wohnung noch akzeptabel für euch? Ich spreche ausdrücklich von Botanik innerhalb der Wohnung und nicht in einem Garten vor dem Haus oder so. Ich muss ehrlich sagen, dass ich keine Pflanze im Haus haben wollen würde. Ich habe keinen grünen Daumen und auch kein Interesse an Botanik. Ist es bei euch anders?

Ich habe auch keinen grünen Daumen. Generell finde ich auch Pflanzen im Garten schöner, deswegen würde ich eher da versuchen ein bisschen Grün zu haben. In der Wohnung oder im Haus würde ich da nur ein absolutes Minimum, wenn überhaupt haben wollen. Wenn Leute aus ihrer Wohnung einen Dschungel machen ist das für mich nicht nachvollziehbar.

Jedem das seine und ich finde es schon recht hübsch wenn jemand einen grünen Daumen hat und es auch im inneren so aussieht. Es muss sich halt soweit im Rahmen halten, dass man nicht mit einer Machete arbeiten muss damit man vom Wohnzimmer auf die Toilette und ins Bett kommt, aber grundsätzlich bin ich so etwas aufgeschlossen gegenüber.

Was man aber auch bedenken muss, dass viele Pflanzen durchaus auch die Gefahr bergen, dass die Luftfeuchtigkeit im Haus oder in der Wohnung entsprechend hoch ist und damit der Schimmel begünstigt wird. Ebenfalls können sich Fliegen und Larven über die Erde mit eingeschleppt werden und das finde ich dann nicht mehr so pralle, wenn neben der Botanik noch die halbe Fauna mit einzieht oder ich ein ernsthaftes Problem mit Schimmelbefall bekomme.

Mein grüner Daumen hat sich in den letzten Jahren doch um einiges verbessert und ich habe auch einiges an Grünzeug in der Wohnung hier stehen was draußen nicht überleben würde. Darunter auch einige Palmen die hier mit wohnen im Wohnzimmer und im Flur.

War das vielleicht dieser Artikel, wo eine Frau mit mehreren Hundert Pflanzen in New York lebt? Den habe ich nämlich auch diese Woche zufällig entdeckt. Die Bilder und die ganze Wohnung sind schon wirklich sehr beeindruckend zum Angucken. Allerdings habe ich mich gefragt, wie sie das alleine zeitlich bewerkstelligt. Die Pflanzen müssen ja ständig alle gepflegt, geschnitten und gegossen werden, verlieren Blätter, bilden Gespinste aus Staub, müssen umgetopft werden, können krank werden oder Ungeziefer anziehen.

Ich denke bei so einem Dschungel muss man sehr viel Zeit haben und das Ganze auch als Lebenswerk ansehen. Angeblich hat sie ja mit nur einer Pflanze angefangen und wendet täglich nur eine halbe Stunde auf. Aber wenn ich mir vorstelle, ich müsste da Staub wischen oder auch Staubsaugen, wird mir ganz anders zumute. Wie bekommt man die Spinnweben und den Staub aus den ganzen Spalten zwischen Wand und Pflanze wieder weg?

So oder so, faszinierend finde ich es allemal und ich würde so eine Wohnung gerne besuchen, aber der Arbeitsaufwand wäre mir definitiv zuviel. Mal abgesehen davon, dass ich leider auch eher einen braunen Daumen habe und noch viel lernen muss, wenn es um die Botanik geht, aber ich arbeite auch daran und mag meine paar Pflanzen, die ich habe, wirklich sehr. Aber selbst das finde ich manchmal schon fast arbeitsreich, man muss die Sachen ja regelmäßig im Blick haben.

Wir haben schon auch ein sehr grünes Haus. Hier im Wohnzimmer stehen 6 Pflanzen auf den zwei Fensterbrettern, jeweils eine große Pflanze vor den Fenstern und zwei große in der einen Ecke. An der Decke hängen 11 Töpfe mit Kletterpflanzen, die an der Decke entlangwachsen. In den restlichen Räumen sieht es ähnlich aus. Im Winter ist es mehr, wenn einige Pflanzen wie beispielsweise unser riesiger Orangenbaum nicht mehr draußen stehen können.

Von daher gefällt mir die Wohnung aus dem verlinkten Artikel ausgesprochen gut. Vor allen Dingen die bewachsene Wand ist toll. Da hätte ich dann aber wirklich Bedenken, dass die Wand dahinter das nicht verträgt. Bei uns ist da auf jeden Fall richtig Abstand, wo ich auch mit Staubwedel und Staubsaugerrohr lang fahren kann.

Das Pflegen teilen wir uns ja zu zweit. Mein Mann gießt alles. Ich gehe regelmäßig rum und pflücke tote Blätter raus, sauge und wedle mit dem Staubwedel. Der Aufwand hält sich wirklich in Grenzen, wenn man es regelmäßig macht, aber man darf auch nicht erwarten, dass es immer perfekt aussieht.

Wir hätten auf jeden Fall noch mehr Pflanzen, wenn es die Räumlichkeiten und vor allem die Lichtverhältnisse zulassen würden. Ein paar Lampen hängen schon nur wegen den Pflanzen und sind den ganzen Tag an, aber das hat natürlich auch seine Grenzen. Aber ohne Pflanzen könnte ich nicht. Das finde ich sehr traurig. Ich mag das Leben um mich rum. Dafür haben wir nur in ein paar dunklen Ecken Bilder hängen. Allerdings sind das Fotos von Pflanzen.

Ich selber habe nicht so viele Pflanzen in der Wohnung, aber ich habe auch nicht gerade den grünen Daumen und daher würde ich es auch nicht unbedingt schaffen, viele Pflanzen zu versorgen, die ja alle ihre eigenen und oft auch unterschiedlichen Bedürfnisse haben. Aber wenn jemand einen grünen Daumen und eben gerne viele Pflanzen hat, dann finde ich das schon in Ordnung, wenn man auch viel Botanik im Haus hat. Natürlich sehe ich es auch so, dass die Wege schon noch frei sein müssen.

Deine Frage ist für mich total schwer zu beantworten, weil ich das gar nicht so pauschal sagen kann. In erster Linie finde ich, dass jeder die Pflanzen in seiner Wohnung in Anzahl und Art aufstellen soll wie er das für richtig hält und schön findet. Pflanzen gehören für mich auf jeden Fall zur Einrichtung und Dekoration einer Wohnung und können das Wohngefühl unglaublich gemütlich machen.

Sicherlich gibt es auch immer ein Zuviel und das Horden von Dingen ist nie das Optimum. Aber wann es wirklich zu viel ist oder wird, kann man sicher nicht an einer Anzahl festmachen oder an einem prozentualen Anteil bezogen auf eine Wohnfläche. Es kommt sicher auch darauf an, was genau es für Pflanzen sind, die man sich in die Wohnung stellt und pflegt.

Ich selbst habe hauptsächlich Orchideen zu Hause, außerdem einen kleinen Gummibaum, den ich wegen meines nicht ganz so grünen Daumens auch nicht groß bekomme, aber immerhin geht er nicht ein. Orchideen finde ich schön und sie sind pflegeleicht, überleben bei mir also glücklicherweise auch. Außerdem habe ich noch eine Palme, die mir meine Eltern mitgebracht haben, weil sie diese geschenkt bekamen, in ihrer Wohnung aber kein Platz für das auslandende Teil ist.

Man könnte sicherlich auch hundert Orchideen in unserem Haus aufstellen, ohne dass das zwingend zu viel sein müsste. Auf jeden Fall würden die Orchideen durch ihre Wuchsform sicherlich niemanden behindern oder stören, man könnte nur noch individuell nach Geschmack entscheiden, ob einem das gefällt oder nicht. Das gilt allerdings auch für meine gesamte Einrichtung, nicht nur für Pflanzen. Hundert Palmen würden da sicherlich schon deutlich schwerwiegendere Ausmaße annehmen und Besucher und uns selbst hier behindern, also ist es doch wohl wirklich in erster Linie eine Frage der Pflanzenart, die man bei sich aufstellt.

Ich kann mich daher nicht festlegen, ab wann mich Pflanzen stören. Für mich persönlich sollte es schon übersichtlich sein und ich brauche nicht auf jeder Fensterbank eine Pflanze, ganz ohne Pflanzen würde mir allerdings etwas fehlen, muss ich zugeben. Im Endeffekt muss es aber sicher jeder für sich selbst entscheiden.

Ich habe eine ganze Reihe Pflanzen bei mir im Haus stehen, aber ich habe für jede Pflanze einen Platz, es steht nichts im Weg herum. Ich besitze dafür total wenig Dekozeug, da, wo man bei anderen Leuten Figürchen und anderen Nippes findet steht bei mir eben eine Palme. Ich finde das schöner und mochte Zimmerpflanzen schon bevor es ein großer Interieur Trend wurde.

Und wenn Gästen das nicht passt ist das nun wirklich nicht mein Problem. Ich gehe ja auch nicht hin und sage jemandem mit Porzellan Entchen auf dem Fensterbrett in der Küche, dass dort ein paar Krräutertöpfe viel besser aussehen würden. Aber da Grünpflanzen ja im Moment schwer angesagt sind räumen viele von sich aus die Entchen weg.