Wie versuchen, im Alltag Müll bewusst zu vermeiden?

vom 08.10.2017, 14:16 Uhr

Ich achte darauf, nicht so viel Müll zu produzieren und mache mir da auch Gedanken darüber, auch wenn mir das nicht immer so gut gelingt. Allerdings nutze ich für meine Einkäufe beispielsweise immer Tragetaschen aus Stoff. Gemüse und Obst kaufe ich oft lose und nehme da keine Plastiktüte dafür.

Für meine Brote, die ich mit zur Arbeit nehme, nehme ich gerne eine Vesperbox, für Kaffee, den ich mir unterwegs kaufe, habe ich oft meinen eigenen Thermobecher dabei. Das spart schon etwas an Müll ein, trotzdem kommt bei mir immer sehr viel zusammen.

Wie versucht ihr, im Alltag bewusst Müll zu vermeiden und wo seht ihr Möglichkeiten, Müll einzusparen, indem ihr anders handelt? Macht ihr euch da überhaupt Gedanken darüber oder denkt ihr, dass ihr ohnehin nur so wenig einsparen könntet, dass es nicht wirklich etwas bringen würde?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Den Gedanken, dass man selber ja eh nicht viel ausmacht, halte ich im Kantschen Sinne für völlig falsch. Man sollte sich da wie auch sonst so verhalten, wie man möchte, dass es für jeden gelten könnte.

Das, was du an Möglichkeiten nennst, finde ich gut und mache ich auch. Außerdem vermeide ich es meistens, Produkte zu kaufen, die mit großem Plastikaufwand verpackt sind. Wenn etwas eine Außenpackung hat, in der dann noch jedes einzelne Stück extra eingeschweißt ist, kaufe ich das normalerweise nicht.

Na ja, und ein ganz wichtiger Punkt sind natürlich noch Lebensmittelabfälle. Wenn ich weiß, dass ein Lebensmittel langsam alt wird und Gefahr läuft, zu verfallen, esse ich es eben auch dann zügig weg, wenn mir gerade nicht so danach ist (und verschiebe natürlich andere Mahlzeiten auf ein anderes Mal). Auch mir wird in seltenen Fällen mal etwas schlecht, aber Bekannte, die nur nach Lustprinzip essen, werfen andauernd Nahrung weg und das finde ich ziemlich schlimm...

» MarkusC » Beiträge: 37 » Talkpoints: 13,55 »


Eigentlich ist es gar nicht so einfach im normalen Alltag Müll zu vermeiden. Ich war gestern einkaufen und jedes einzelne Obststück befand sich in einer Plastikverpackung. Ich habe mir angewöhnt, das Obst soweit umzufüllen und dann im Kühlschrank zu lagern und nach einem Wocheneinkauf eine große Tüte Plastikmüll zu entsorgen, anstatt viele kleine Fuhren.

Soweit wie es geht, versuche ich auf jeden Fall Netze und Tüten zu vermeiden, aber das geht nicht immer. Ich führe immer eine Mehrfachtasche mit mir, anstatt in Geschäften eine neue Tüte zu verlangen. Auch wenn ich in einer Stadt unterwegs bin, habe ich immer einen Beutel dabei, in dem ich meine Einkäufe verstaue.

Ich kaufe mittlerweile auch viele Glasflaschen, aber ob das Müllvermeidung ist, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall habe ich so gut wie keine Plastikflaschen mehr in der Wohnung. Für unterwegs fülle ich mir mein Getränk in eine spezielle Flasche, die ich zum Beispiel für die Arbeit mitnehme und zu Hause wieder spüle. So muss ich mir unterwegs nichts kaufen und auf der Arbeit fülle ich sie ganz einfach nach.

Bei Kaffeepads kaufe ich zwar Großpackungen, aber ich achte darauf, dass sie nicht in Folie eingeschweißt sind. Da ich in der Nähe des Auslands lebe, geht das ganz gut, dass ich solche Packungen mitbringe, wenn ich mal wieder dort unterwegs bin. Das vermeidet Aluminium oder Plastikmüll, wenn nicht jedes einzelne Pad noch in so eine Alufolie eingeschlagen ist und der einzige Müll ist an sich die Tüte.

Mein Essen fülle ich jeden Tag in Bentoboxen. Mittlerweile habe ich sogar Boxen, die für Sandwiches geeignet sind, so dass ich auch keine Brote mehr in Alufolie einschlagen muss. Das hat sich aber eher durch Zufall bei mir ergeben. Ich reinige meine Elektrogeräte einmal die Woche, Backofen und Ähnliches wische ich nach der Nutzung aus, das spart zwar keinen Müll, aber saubere Geräte arbeiten auch sauberer.

Bei Lebensmitteln versuche ich schon alles zu verwerten, was ich eingekauft habe. Das klappt aber nicht immer und ich bin immer wieder erstaunt, was doch noch alles an Müll entsteht. Einen Komposthaufen kann ich nicht anlegen, da ich in der obersten Etage eines Mehrfamilienhauses lebe. Daher ist es schon schwierig hier Müll zu vermeiden und eine Biomülltonne haben wir nicht. Aber ich versuche einfach möglichst viel zu verwenden und dadurch Müll zu vermeiden.

Bewusst tue ich das nicht, es ist so entstanden. Wahrscheinlich hat sich irgendwann meine Einstellung verändert und seitdem versuche ich es so wie beschrieben zu handhaben. Mir ging es irgendwann auf den Keks, immer nur Tüten mitzuschleppen und Geld für Tüten zu bezahlen, die ich eh nur einmal nutze. Mir ging es auf den Keks, dass der Kühlschrank am Ende der Woche noch voll war, weil ich zu viel gekauft habe. Und Cola aus den Glasflaschen schmeckt einfach besser, auch wenn ich das Doppelte dafür zahlen muss.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Wibbeldribbel hat geschrieben:Eigentlich ist es gar nicht so einfach im normalen Alltag Müll zu vermeiden. Ich war gestern einkaufen und jedes einzelne Obststück befand sich in einer Plastikverpackung. Ich habe mir angewöhnt, das Obst soweit umzufüllen und dann im Kühlschrank zu lagern und nach einem Wocheneinkauf eine große Tüte Plastikmüll zu entsorgen, anstatt viele kleine Fuhren.

Du hast nach einem Wocheneinkauf eine komplette Tüte mit Plastik? Das finde ich schon arg viel und ich würde zum Beispiel das Obst, was alles noch mal einzeln verpackt ist, gar nicht kaufen. Viele Obstsorten haben eine eigene Schale, da muss kein Plastik mehr drum herum. So etwas kann man am Besten gleich im Supermarkt liegen lassen und das unverpackte Obst kaufen.

Ich achte insbesondere beim Obst oder Gemüsekauf darauf, das so wenig Umverpackung vorhanden ist, wie eben möglich. Am liebsten kaufe ich Dinge, wo gar keine Verpackung mehr drum ist. Warum sollten Äpfel oder auch Gurken in Plastik eingeschlagen sein? Auch Tomaten kann man ohne Plastikkörbchen kaufen und je nach Supermarkt bekommt man sie auch lose und muss sie nicht in eine von den dünnen Plastiktüten stopfen.

Wenn es sich mal doch nicht vermeiden lässt, dann nehme ich die einfach zum nächsten Einkauf wieder mit und verwende sie so mehrfach, denn nur weil da vielleicht für 20 Minuten Tomaten drin waren, sind die nicht dreckig und müssen weg geworfen werden. Je nachdem wie man damit umgeht kann man sie so einige Male verwenden und zum Schluss auch noch als Mülltüte.

Damit wären wir beim nächsten Punkt, ich brauche so gut wie nie neue Müllbeutel, denn entweder nutze ich Tüten, die ich schon einige Male vorher verwendet habe oder es ist Müll, der eben nicht klebt, schmiert oder ähnliches, dann kommen die Sachen so in die Mülltonne. Gelbe Säcke das gleiche, seit dem wir eine Gelbe Tonne haben, verbrauche ich keine gelben Säcke mehr. Aber ich habe auch in der Vergangenheit vielleicht in 4 Wochen einen halben bis dreiviertel Sack voll gehabt (ich zerdrücke aber auch alles). Das alleine spart schon eine Menge Plastikmüll.

Hier kann man bei einem Metzger seine eigenen Dosen mitbringen für Aufschnitt und Fleisch. Zum Einkaufen habe ich entweder einen Korb oder Stofftaschen bei. Auch zum Shoppen, habe ich immer Stofftaschen dabei und das nicht erst seit dem Plastiktüten Geld kosten.

Restmüll habe ich insgesamt auch nicht viel, meistens ungefähr die halbe Tonne, was gerade mal 40l sind (zahlen muss ich die vollen 80l, weil es keine kleineren Tonnen gibt und nicht nach Gewicht berechnet wird). Biomüll habe ich per se eher selten, das meiste davon kommt dann von meinen Blumen oder der Erde, weil die mal getauscht werden muss.

Papier habe ich leider deutlich mehr, denn alles bekomme ich leider ja auch nicht lose und so Dinge wie Müsli sind eben in Kartons, ähnlich ist es bei Getränken, da habe ich doch recht viel Mehrwegverpackungen, aber so gut wie keine Einwegverpackungen.

Eigentlich ist es schon interessant, früher habe ich nicht so sehr darauf geachtet, was wie verpackt ist und habe deutlich mehr Müll produziert, seit dem ich mit minimalem Aufwand darauf achte, hat sich das drastisch reduziert und wie gesagt, es ist minimaler Aufwand.

» StarChild » Beiträge: 1405 » Talkpoints: 36,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Man kann heute schon vieles lose kaufen, gerade bei Obst und Gemüse kann man ja gut darauf achten, dass da kein Plastik drumherum ist und man es einfach auch ohne Plastiktüte transportiert. Mittlerweile gibt es auch Läden, in denen man Müsli und solche Sachen auch in eigenen Gefäßen kaufen kann und nicht irgendeine Umverpackung in Kauf nehmen muss.

Ansonsten mache ich es so, dass wir gezielt das kaufen, was wir auch essen wollen. Wir kaufen nicht mehr, aber auch nicht weniger und so fliegt bei uns eigentlich nur etwas weg, wenn es von vornherein nicht gut war und man es nur nicht gesehen hat. Papiermüll vermeiden wir indem wir nicht die Werbung und die Zeitung nehmen, sondern das online nachsehen und auch so keinen unnötigen Papiermüll entgegennehmen, also keine Werbeflyer und so weiter.

Ansonsten ist es auch ganz schön, wenn man beim Bauern direkt kauft, denn da kann man sich dann auch die eigene Verpackung mitnehmen. So kann man doch einige Sachen nicht nur regional sondern auch ohne großen Müll kaufen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ramones hat geschrieben:Papiermüll vermeiden wir indem wir nicht die Werbung und die Zeitung nehmen, sondern das online nachsehen und auch so keinen unnötigen Papiermüll entgegennehmen, also keine Werbeflyer und so weiter.

Das würde ich auch gerne von mir behaupten, aber trotz einem Aufkleber am Briefkasten, das ich weder Werbung noch kostenlose Zeitungen möchte, erhalte ich diese regelmäßig oder man ist gleich so dreist und schmeißt die zum Haus passende Anzahl nur noch vor die Haustür (geht ja schneller). Beschwert habe ich mich schon mehrfach, dann war 3-4 Wochen Ruhe und dann ging das wieder los, bei meinen Nachbarn mit Aufkleber am Briefkasten das gleiche Spiel. Soviel Zeitungspapier kann ich auch nicht aufwenden, um den Biomüll darin einzuwickeln.

» StarChild » Beiträge: 1405 » Talkpoints: 36,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Auch wenn es dir so vorkommt, als ob es nicht viel wäre, wenn du allein versucht deinen Müll zu reduzieren. Auf das Jahr gesehen kommt da schon ein schöner Berg zusammen, den du durch dein Handeln nicht mehr verursachst. Ich versuche auch weniger Müll zu produzieren. Beim Einkaufen habe ich immer diverse Taschen im Auto wo ich dann alles aus dem Wagen heraus hineinsortiere. So spare ich mir schon mal die Tragetaschen. Wenn ich z.B. Kleidung kaufe dann nehme ich die Teile auch so und trage sie zum Auto.

Bei Obst und Gemüse versuche ich auch lose gelegte Ware zu kaufen. Man hat so nicht nur weniger Plastikmüll, es ist zudem ja auch erwiesen, dass die Stoffe aus dem Kunststoff auf die Lebensmittel übergehen und in unserem Körper ihre Spuren hinterlassen.

Außerdem trinken wir fast immer Wasser aus der Leitung. So haben wir kaum leere Plastikflaschen. Für diese bekommen wir in Österreich nämlich kein Pfand, sondern sie landen alle in dem Plastikmüll. Da kann man auch ganz schön viel sparen. Bekannte von uns, die nicht auf ihr tägliches Sodawasser verzichten wollen, haben sich einen Sodastream gekauft. Wie umweltschonend die dazugehörenden Kartuschen sind, kann ich nun aber leider nicht beurteilen.

Seinen Müll kann man außerdem auch gut reduzieren in dem man nicht ständig irgendwo Billigkleidung um ein paar Euro kauft, sondern ab und an in etwas Hochwertigeres investiert. Diese Kleidung kann man länger tragen, da sie nicht so schnell die Form verlieren oder auswaschen.

» Birdy93 » Beiträge: 767 » Talkpoints: 10,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Zunächst mal kannst du schauen, ob du auf Produkte in Pfandflaschen und Pfandgläsern umsteigen kannst. Diese dünnen Plastikflaschen sind zum Beispiel keine Pfandflaschen, auch wenn man dafür Pfand bezahlt und sie an einem Automaten zurück geben kann. Das sind Einmalverpackungen, die recycelt werden.

Obst und Gemüse kann man natürlich lose kaufen, das wurde ja schon mehrfach erwähnt. Es gibt schon diverse Supermärkte, die es erlauben, dass man seine eigenen Einkaufsnetze für die Sachen mitbringt, die man abwiegen und dann eigentlich in eine Plastiktüte packen muss. Ist sicher für die Leute eine Alternative, die nicht die Möglichkeit haben bei Erzeugern oder auf dem Markt einzukaufen.

Bei Produkten, die verpackt sind, kann man schauen, dass man eine möglichst große Packung kauft, das ist natürlich nur bei lange haltbaren Lebensmitteln, die man regelmäßig verwendet eine Option. Fünf Kilo Reis statt 200 Gramm Päckchen oder den Portionen, die einzeln in Plastiktüten verpackt in einer Pappschachtel verkauft werden, funktionieren bei uns zum Beispiel super.

Oder brauche ich wirklich einzeln verpackte Kaugummis? Kann ich mir nicht eine Dose mit losen Kaugummis kaufen? Brauche ich Mini-Snickers Riegeln, die einzeln verpackt in einer weiteren Plastikverpackung stecken? Kann ich nicht einen normalen Riegel kaufen und den dann eben teilen wenn ich nicht den ganzen Riegel essen möchte?

Zum Thema Müllvermeidung gehört aber auch die Entsorgung. Bestes Beispiel - Komposthaufen. Alles, was dort landet, landet nicht im Hausmüll. Und weil hier unerwünschte Prospekte erwähnt wurden. Das Problem habe ich auch. "Keine Werbung" Aufkleber helfen rein gar nichts und es gibt außerdem auch Werbung, die als Brief getarnt daher kommt "an die Bewohner des Hauses XY". Allerdings ist Altpapier ein begehrter Rohstoff. Wird bei uns von der Jugendfeuerwehr regelmäßig abgeholt, deshalb ärgere ich mich darüber überhaupt nicht mehr. In manchen Städten wird Altpapier sogar von Privatpersonen angekauft.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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