Wie verhindern, dass Spät-/Frühfröste Bäumen schaden?
Was passiert mit den Bäumen bei Frost? Wie können sie einen frostigen Winter überleben? Schützt die Borke den Baum vor Frost, damit er überleben kann? Wie ich gelesen habe, überleben die Bäume mittels Zuckerverbindungen, die sich in den Zellsäften befinden sollen, wie ebenfalls Eiweißstoffe, die den Gefrierpunkt senken.
Im Frühjahr und Herbst sollen sie mehr gefährdet sein, als im Winter, weil sie dann gegen die Spät- oder Frühfröste ihre Schutzmechanismen noch nicht voll aktiviert haben. In dieser Zeit sind auch die Wurzeln und Knospen frostgefährdet.
Wie kann man die Bäume dann schützen? Die Bäume, denen schon die Knospen erfrieren, werden doch keine Früchte mehr tragen können. Ebenso kann ich mir vorstellen, dass der Baum Schaden nimmt, wenn seine Wurzeln erfrieren.
Im Winter ist es tatsächlich überhaupt kein Problem. Bäume werfen ja ihre Blätter ab und gehen in den Winterschlaf. Da werden also nicht wie im Sommer ständig Wasser und Nährstoffe von unten nach oben transportiert. Nur sehr kleine Bäume sind oftmals frostempfindlicher.
Früh- und Spätfröste sind ein Problem und werden auch zunehmend ein immer größeres Problem. Durch die Wetterkapriolen, die ja immer häufiger werden, kommen die Bäume ganz schön durcheinander. Im Moment ist es Dezember, aber über 10 Grad. Wir haben vor ein paar Tagen entdeckt, dass manche Haselnusssträucher schon beginnen wollen zu blühen. Diese Blüten werden aber erfrieren und bringen jetzt sowieso nichts. Insekten haben nichts davon und es blühen auch nicht so viele Sträucher, dass eine Befruchtung stattfinden würde.
Im Frühjahr stehen diese Blütenansätze dann aber nicht zur Verfügung. Der Baum wird weniger blühen, als er eigentlich könnte. Gerade bei den Haselnussträuchern merken wir das als Imker immer besonders. Das ist mit die erste Nahrungsquelle im Frühjahr und daher von hoher Bedeutung für die Bienen.
Im Garten packen wir unsere kleinen Bäume und Sträucher in dieses braune Vlies ein. Das genügt schon. Große Bäume schaffen es auch so und die meisten Pflanzen vertragen auch ein oder zwei Nächte Frost. Aber für die Pflanzen in der freien Natur kann man wenig tun.
Ich könnte mir aber vorstellen, dass es, wenn das Problem zunehmen sollte, Auflagen geben wird für Forst- und Grundstücksbesitzer, dass sie Haselnüsse und andere ähnlich empfindliche und wichtige Pflanzen vermehrt pflanzen müssen oder nicht entfernen dürfen. Ähnlich wie es ja Bestimmungen gibt, dass man keine Thuja-Hecken pflanzen darf, weil sie Zwischenwirt für einen schädlichen Pilz sind.
Du hast das ja alles sehr interessant beschrieben. Was machen denn die Bienen, wenn ihnen durch Erfrieren der Knospen ihre Nahrungsquelle versiegt?
Ich habe mich mal umgesehen nach den Bestimmungen für das Pflanzen einer Thujahecke. Ich konnte nichts finden, was darauf hinweist, dass man sie nicht pflanzen darf. Sie ist zwar giftig und man muss aufpassen beim beschneiden der Hecke, aber ein Verbot konnte ich nicht finden. Ist das vielleicht regional bedingt?
Cid hat geschrieben:Du hast das ja alles sehr interessant beschrieben. Was machen denn die Bienen, wenn ihnen durch Erfrieren der Knospen ihre Nahrungsquelle versiegt?
Die Zeit, wenn der Winter langsam vorbei ist, ist die heikelste Zeit für Imker. Die Zeit, in der sie am meisten Bienenvölker verlieren. Man füttert die Bienen ja für den Winter ein. Dabei muss man abschätzen, wie groß das Volk ist und wie lange der Winter wird. Wenn er dann doch viel länger wird als erwartet oder eben die erste Nahrungsquelle versiegt, wird es kritisch. Oft muss man dann im März, April noch mal nachfüttern.
Vor allem sollte man aber einen guten Standort für seine Bienen suchen. Je mehr in der näheren Umgebung steht - im Frühjahr fliegen sie ja noch nicht so weit wie im Sommer - desto sicherer wird es. Aber das ist gar nicht so einfach. Wir sind extra auf´s Land gezogen, um die Imkerei aufzubauen und mussten dann feststellen, dass hier neben den landwirtschaftlichen Flächen gar nicht mehr viel übrig bleibt. Dort mal eine kleine Baumgruppe und dann da hinten noch eine. Das macht die Sache echt kompliziert.
Cid hat geschrieben:Ich habe mich mal umgesehen nach den Bestimmungen für das Pflanzen einer Thujahecke. Ist das vielleicht regional bedingt?
Oh ja, das ist regional bedingt. Einige Gemeinden haben es, andere nicht. Wohl eher die wenigsten. Aber es gab doch mal den Skandal, dass irgendein Fußballtrainer sie entgegen der Bestimmungen gepflanzt hat und das Ordnungsamt hat weggesehen, weil er eben ein Promi war.
Mein Mann teilt meine Hoffnung auf zukünftige Bestimmungen bezüglich Haselnusssträucher aber gar nicht. Gerade die wichtigsten Bäume und Sträucher, die, die hier heimisch sind, darf man fällen, wie man lustig ist und die Bestimmungen sind vor kurzem erst wieder gelockert worden. Tja, vielleicht bin ich da naiv, aber irgendwann wird das echt wichtig.
Nochmal spezifisch zu den Frostschäden. Das liegt auch oft an Mangelerscheinungen. Das Problem liegt also oft am Boden und den Nährstoffen, die er bereitstellt. Und Boden ist besonders schlecht, wenn er mit Monokulturen bewirtschaftet wird. Daher gibt es das Problem oft in dumm aufgeforsteten oder zu sehr gepflegten Wäldern und auf Obstplantagen und ähnlichem.
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