Wie unbequem empfindet ihr als Mann eine Krawatte?

Ich habe noch nie eine Krawatte getragen und kenne auch unter meinen bekannten Männern nur einen ehemaligen Freund, der eine solche täglich tragen musste. Er hat aber nie darüber gejammert, dass sie unbequem sei. Ich habe nun einen Artikel gelesen, dass Krawatten sogar gesundheitsschädlich sind, weil sie den Blutfluss in den Kopf behindern. So seien Krawattenträger zum Beispiel weniger kreativ als Männer, deren Hals nicht durch dieses Accessoire eingeengt ist.

Wie unbequem empfindet ihr als Mann eine Krawatte? Müsst ihr eine solche regelmäßig tragen? Was tut ihr dafür, damit sie nicht zu eng ist? Sieht es unschön und unseriös aus, wenn eine Krawatte zu locker ist?

Man sollte allerdings dazu sagen, dass die Teilnehmer der Studie einen doppelten Windsor Knoten so straff angezogen hatten, dass es unangenehm war. Wer trägt denn bitte seine Krawatte so? Wenn das Hemd passt und die Krawatte normal gebunden wird, gern auch mit doppeltem Windsor, dann drückt da nichts. Es gibt schließlich einen Unterschied zwischen sich anschmiegen und drücken.

Das sieht nicht nur mein ständig mit Krawatte hantierender Göttergatte so, auch ich empfinde das so. Weder eine Krawatte noch ein Plastron schnüren den Hals ein, wenn ich mir die Dinger vernünftig binde, optisch sitzt es dann eng. Was allerdings an heißen Tagen fies ist, ist die Wärme. Die staut sich stärker als bei offenem Kragen. Aber Dressurreiterinnen sind ja Kummer gewöhnt, Marscherleichterung gibt es auch tropischen Werten nicht. Wenn man dann auf dem Springplatz mit kurzärmeliger Bluse und Krawatte ungerade ist, ist das geradezu erfrischend.

Ich musste zum Glück bisher nur sehr selten eine Krawatte anlegen. Mir gefallen die Dinger überhaupt nicht und ich habe zum Glück keine beruflichen Veranlassungen dazu. Auch im privaten Umfeld wird inzwischen weitgehend auf Krawattenpflicht verzichtet.

Was mich persönlich an den Krawatten stört: ich habe leider einen relativ kräftigen Hals, der es mir schwierig macht, Hemden zu finden, die ich bequem zuknöpfen kann, ohne dass ich das Gefühl habe, erwürgt zu werden. Wenn dann noch zusätzlich eine Krawatte dazu kommt, wird das Gefühl der Enge noch schlimmer. Abgesehen davon gefallen mir Krawatten nicht, zumindest nicht an mir.

Bei etwas festlicheren Anlässen, da trage ich sehr gern und auch immer eine Krawatte und empfinde diese selten als unbequem und meistens merke ich dann schon gar nicht mehr, dass ich überhaupt eine Krawatte trage. Ich achte natürlich auch immer darauf, dass ich mich beim Anlegen einer Krawatte nicht stranguliere. Aber im Vergleich zu einer Krawatte, da finde ich ein regelmäßiges Tragen einer FFP2 Maske viel unbequemer und vielleicht sogar noch gesundheitsschädlicher.

Naja, das sind ja nun zwei ganz unterschiedliche Sachverhalte. Eine FFP2-Maske trägt man nicht aus modischen Gründen, sondern um die Infektionsgefahr zu verringern, wo viele Menschen nahe beieinander sind. Ich finde nicht, dass es unbedingt sinnvoll ist, das unmittelbar zu vergleichen.

Ich muss gestehen, ich finde es unangenehm, Krawatte zu tragen. Ich habe verschiedene Kragenweiten ausprobiert, von 42 bis 47, aber es sind alle lästig. 42 sieht am besten aus, drückt allerdings auch. Ich trage es trotzdem, weil es mir gefällt, ein wenig dafür zu leiden.

Wenn die Krawatte gelockert ist, sieht das für mein Gefühl hässlich aus. Auch den Rat, den Kragen nicht zuzuknöpfen, finde ich nicht gut. Wenn die Krawatte trotzdem korrekt sitzt, ist es genau gleich unbequem und die Gefahr, dass sich etwas verschiebt, ist größer.

Besonders unangenehm ist die Krawatte, wenn es warm ist. Man schwitzt dann in den Kragen und der Kragen wird feucht und kalt. Das ist fies.

Natürlich ist es nicht erlaubt, über die Krawatte zu jammern.