Wie streitet man sich respektvoll miteinander?
Im Streit kommt es bei einigen ja dazu, dass man sich irgendwelche Schimpfworte an den Kopf wirft, die man sonst vielleicht nicht sagen würde. Im Eifer des Gefechts passiert es jedoch bei vielen, dass sie dann auch beleidigend werden und den anderen beschimpfen. Das gehört aber sicherlich nicht zu einem respektvollen Umgang miteinander, auch im Streit nicht.
Wie streitet man sich aber eurer Meinung nach respektvoll miteinander? Dass man sich dann keine wüsten Beschimpfungen an den Kopf werfen und sich gegenseitig nicht beleidigen sollte, ist klar. Was gehört eurer Meinung nach aber noch alles dazu und schafft ihr es auch, das alles umzusetzen?
Wir haben zum Teil recht unterschiedliche politische Ansichten, über die wir gelegentlich auch mal lautstark streiten. Allerdings werden wir dabei nie persönlich, weil wir ja über ein Sachthema streiten. Das hat den Vorteil, dass wir uns auch unmittelbar nach einer Auseinandersetzung völlig ruhig und normal über ein anderes Thema unterhalten können. Sobald das Streitthema vom Tisch ist oder ausgesetzt wird, gibt es auch kein Streitpotential mehr.
Ich denke auch, dass es bei einem respektvollen Streit darum geht, dass man nicht zu persönlich wird. Vor allem finde ich es neben der Verwendung von Schimpfwörtern, die gar nicht geht, wichtig, dass man beim Thema bleibt und nicht in der Rage, in der man ist, noch andere Themen hervorkramt, die einem auch missfallen. Das führt dazu, dass der Streit immer weitergeht und besonders respektvoll finde ich es auch nicht.
Beim Streiten ist es auch wichtig, dass man Ich-Botschaften sende und weniger vom "Du" spricht. Soll heißen, es wäre unangebracht so etwas zu sagen wie: "Du lässt immer die Socken herumliegen!", sondern es wäre besser, wenn man sagt "Ich habe den Eindruck, dass du die Socken immer liegen lässt". Das klingt dann weniger wie ein Vorwurf und betont die Subjektivität und stellt sie nicht als objektive Wahrheit hin. So fühlt sich das Gegenüber nicht provoziert oder herausgefordert und der Streit eskaliert nicht.
Ich würde sagen, was man schon im Kindergarten gelernt haben sollte, wie man mit anderen spricht, sollte gerade für die Menschen gelten, die man angeblich am meisten liebt. Schon oft habe ich gehört, dass es nicht "schlimm" sei, im Streit auch mal "auszurasten" und den Liebsten mit Schimpfwörtern zu bedenken oder niederzubrüllen. Ich bin dagegen der Meinung dass man seinen Partner nicht respektloser behandeln sollte als beispielsweise den Chef im Job. Wenn man den als Arschloch tituliert, steht man im Regelfall auf der Straße, also sollte man die gleiche Selbstbeherrschung auch in der Familie und unter Freunden walten lassen.
Auch das gute, alte Ausreden Lassen gehört für mich zu einer respektvollen "Streitkultur", ebenso wie eine generell konstruktive Herangehensweise. Wenn ich einfach nur meine schlechte Laune an jemandem auslassen will und erwarte, dass derjenige als mein emotionaler Boxsack herhält und hinterher nicht mal beleidigt sein darf, läuft auch einiges schief.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es einem oft negativ ausgelegt wird, wenn man die Sätze mit "Ich" statt mit "Du" als Ansprache beginnt. Da habe ich schon erlebt, dass einem dann Egoismus vorgeworfen wird und das sich alles nur die eigene Person drehen würde. Ich wäre daher vorsichtig mit solchen Satzanfängen oder Umstellungen.
Ich finde es schlimm, wenn man sich anschreit und die Stimme erhebt. Für mich ist es daher schon wichtig, dass man in normaler Stimmlage miteinander streitet, auch wenn das vielleicht manchmal schwieriger ist. Auch Schimpfworte finde ich respektlos oder Aussagen, bei denen man genau weiß, dass man den anderen sehr damit verletzt und diese auch nur äußert, weil man den anderen damit treffen möchte.
Ich denke, dass ein respektvoller Umgang miteinander in jedem Fall auch beim Streit wichtig ist. Dabei sollten beide Parteien sich möglichst sachlich und höflich austauschen und auf einander eingehen. Es ist wichtig, zuzuhören, was der andere sagt und wie er sich fühlt, und auch die eigenen Gefühle und Bedürfnisse klar zu kommunizieren. Dabei sollte man darauf achten, dass man sich nicht im Ton vergreift und keine Beleidigungen oder Vorwürfe in den Raum wirft.
Ich persönlich versuche auch immer, auf meine Körpersprache zu achten. Wenn ich zum Beispiel die Arme vor der Brust verschränke oder den Blick abwende, kann das beim Gegenüber schnell als Abwehrhaltung ankommen und den Streit verschärfen. Deshalb versuche ich, möglichst offen und zugewandt zu sein und den anderen nicht zu unterbrechen, wenn er spricht.
Es ist auch wichtig, sich im Streit daran zu erinnern, dass man eine gemeinsame Lösung finden möchte und nicht einfach nur recht haben will. Das erfordert manchmal, dass man Kompromisse eingeht oder sich in den anderen hineinversetzt, auch wenn man dessen Meinung nicht teilt. Wenn man gemeinsam eine Lösung gefunden hat, ist es außerdem wichtig, sich zu versichern, dass beide Parteien damit zufrieden sind und auch weiterhin gut miteinander umgehen können.
Natürlich gelingt es mir nicht immer, alle diese Punkte umzusetzen. Gerade im Streit kann es schnell passieren, dass man in alte Muster zurückfällt und sich zu Vorwürfen oder Beleidigungen hinreißen lässt. Deshalb versuche ich immer wieder, mich daran zu erinnern, dass ich einen respektvollen Umgang möchte und dass das auch für den Streit gilt.
Also ich finde, dass respektvolles Streiten bedeutet, dass man trotz des Konflikts respektvoll miteinander umgeht und versucht, eine Lösung zu finden, die für beide Parteien akzeptabel ist. Das bedeutet auch, dass man versucht, sich in die Perspektive des anderen hineinzuversetzen und dessen Standpunkt nachvollziehen zu können. Dabei sollte man auch seine eigenen Bedürfnisse und Wünsche deutlich machen, ohne dabei den anderen zu verletzen oder zu beleidigen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass man sachlich bleibt und sich auf das eigentliche Problem konzentriert, anstatt persönlich zu werden. Das bedeutet auch, dass man nicht mit Vorwürfen um sich wirft oder den anderen für etwas verantwortlich macht, was er/sie gar nicht beeinflussen kann.
Ich denke, dass es in jedem Streit wichtig ist, sich bewusst zu sein, dass man einen Konflikt hat und dass dieser Konflikt gelöst werden muss, ohne dass jemand verletzt wird. Das bedeutet, dass man bereit sein muss, Kompromisse einzugehen und auch mal einen Schritt auf den anderen zuzugehen.
Ob ich es immer schaffe, respektvoll zu streiten? Ehrlich gesagt, nicht immer. In manchen Situationen ist es schwierig, die Emotionen im Zaum zu halten und nicht persönlich zu werden. Aber ich denke, dass es wichtig ist, sich immer wieder bewusst zu machen, was ein respektvoller Umgang miteinander bedeutet und dass man sich darum bemühen sollte, auch im Streit.
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