Wie steigende Gewalt gegen Ärzte & Co verhindern?

vom 23.08.2016, 20:11 Uhr

Ich habe vorhin ein TV-Bericht bei RTL Aktuell gesehen, wo es darum ging, dass immer mehr Rettungskräfte angegriffen werden. Sei es die Krankenschwester, der Arzt oder das Pflegepersonal. Von Rettungseinsätzen vor Ort ganz zu schweigen. Auch hier zu lesen.

Nun ist es ja eigentlich kein Geheimnis mehr, dass überall die Gewalt ansteigt. Die Menschen scheinen ein gesellschaftliches Phänomen darzustellen, welches wohl zu lauten hat, dass Gewalt weiter helfen würde. Denn immer häufiger wird überall Gewalt eingesetzt und eben auch da, wo die Menschen einem eigentlich helfen sollen und durch die Gewalteinwirkung dies natürlich nicht können.

Ich finde es erschreckend, dass die Leute so ausfallend gegenüber ihrer Ärztin werden, im Krankenhaus einen auf Box-Schuppen machen oder ähnliches. Auch finde ich, dass die Mitarbeiter für das Aufwand, die Überstunden usw. das sich nicht gefallen lassen müssen. Doch den Leuten einfach nicht helfen, das dürfen sie auch nicht.

Jetzt ist die Gewalt in einem Nürnberger Krankenhaus so extrem, dass der Sicherheitsdienst genutzt wird. Anderswo passiert sowas natürlich auch, also nicht nur in Nürnberg. Doch wie kann man solche Gewalt eigentlich verhindern? Kann man Ärzte usw. nicht auch gesetzlich besser absichern, wie Gewalt gegen Polizeibeamte?

Was wären Eure Lösungen für das Problem oder wo seht ihr eigentlich das Problem, dass immer mehr Menschen auch auf Rettungskräfte losgehen, die Ärzte verhauen, bespucken etc?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich glaube nicht, dass "überall die Gewalt ansteigt", sondern dass heute ganz anders darüber berichtet wird und die Öffentlichkeit viel sensibler geworden ist als vor, sagen wir, 50 Jahren oder so. Damals konnte man zumindest auf dem Land noch munter seinen psychischen Krankheiten frönen, sich dem Alkohol ergeben und auch mal Weib und Kind verdreschen oder sich auf dem Volksfest prügeln.

Ich würde daher behaupten, weniger das Gewaltpotenzial habe sich verändert, sondern die Einstellung dazu. "Früher" war ja der "Herr Doktor", der Dorflehrer oder der Pfarrer ja oft auch noch eine Respektsperson, mit allen Vor- und Nachteilen, die nicht hinterfragte Autorität mit sich bringt.

Wie man Gewalt gegen bestimmte Berufsgruppen verhindern kann, darüber haben sich schon klügere Leute als ich Gedanken gemacht, und sind bisher auch auf keine genialen Ideen gekommen, zumindest soweit ich weiß. Offensichtlich versucht man mit Konfliktbewältigungs- und Selbstverteidigungskursen das medizinische Fachpersonal auf Vordermann zu bringen.

Auch die Bereitstellung von (zusätzlichem) Sicherheitspersonal in Kliniken sowie speziell geschulten Fahrern für Ärzte, die Hausbesuche bei potenziell volatilen Patienten machen, wird wohl gerade diskutiert. Aber wie gesagt, etwas Intelligenteres als muskulöse Helferlein, die Randalierer aller Art zur Not mit Gegengewalt unschädlich machen können und dürfen, fällt mir auch nicht ein.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Man sollte dabei wohl eher sehen welches Klientel da angreift. Es ist selten der normale Patient der ins Krankenhaus kommt, weil er gesundheitliche Probleme hat. Vielmehr sind es Leute, die unter Einfluss von Drogen oder Alkohol aufgefunden und einfach in die Notaufnahme gebracht werden. Einfach weil auch die Polizei oftmals keine andere Möglichkeit hat, um sie unter Aufsicht wieder zu sich kommen zu lassen.

Deswegen kann man aber nicht sagen, dass das Gewaltpotential insgesamt ansteigt. Man bekommt nur mehr von solchen Fällen durch die Medien mit. Denn stark alkoholisierte Menschen wurden schon vor 30 Jahren einfach in den Krankenhäusern abgeladen, wenn sie durch die Polizei aufgegriffen worden waren.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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