Wie steht Ihr zu Speisen mit extrem breitem Tellerrand?

In Großbritannien waren wir schon öfters Pasta essen. Die Preise waren schon mal nicht so günstig, aber als dann unsere Gerichte mit einem extra breitem Tellerrand daher kamen und die Portion eben mal für einen Kindermagen reichten, machten wir nie ein besonders glückliches Gesicht.

Wie steht Ihr zu Speisen mit extrem breitem Tellerrand? Ist dieser gerechtfertigt, um die Preise für Speisen nicht explodieren zu lassen oder seht Ihr diese Masche eher als Mogelpackung an?

Der Tellerrand allein sagt über die Portion ja noch nicht allzu viel aus. Gerade von Pastagerichten kenne ich es, dass die Teller zwar oft sehr breite Ränder haben, dafür aber auch tief genug sind, um trotzdem locker 300 Gramm gekochte Nudeln zu fassen. In diesem Fall stört mich solches Geschirr dann auch nicht, und ich finde es sogar recht elegant und optisch ansprechend. Außerdem kann man darauf sehr schöne essbare Dekorationen drapieren.

Wenn mir aber ein Hauch von Nichts auf einer XXL-Platte serviert wird, dann würde ich mir auch veräppelt vorkommen. Es ist gerade in noblen und teuren Lokalen aber leider keine Seltenheit, dass die Portionen eines Hauptgerichts maximal den Umfang einer Vorspeise in einem regulären Restaurant erreichen und dass ich mit anhaltendem Hungergefühl wieder nach Hause gehe.

Ich finde auch, dass die Breite des Tellerrandes nicht unbedingt etwas über die Größe der Portion aussagen muss. Ich hatte mir beispielsweise auch schon einmal Nudeln in einem Restaurant bestellt, wobei ich große Augen bekam, als der Kellner den Teller brachte, dieser war nämlich riesig. Wie sich dann aber herausstellte, nahm der Tellerrand den Großteil des Platzes ein, so dass die Portion auf dem Teller winzig und verloren aussah. Ich war richtig enttäuscht und befürchtete, nicht satt zu werden.

Aber das hat dann trotzdem getäuscht, da der Teller tief war und es sich doch um so eine große Portion gehandelt hat, dass ich sie gar nicht ganz geschafft habe. Auch meine Begleitung meinte dabei vorher, dass es ja eine Kinderportion sei, war dann aber erstaunt darüber, wie viel es dann doch war. Von daher würde ich nicht bei einem breiten Tellerrand direkt davon ausgehen, dass die Portion klein sein muss.

Ich kenne es auch bei Pastatellern, die man im Restaurant serviert bekommt, dass der Tellerrand ziemlich breit ist. Aber da die Teller in der Regel doch recht tief sind, passt trotzdem reichlich hinein. Zumindest bin ich doch noch immer satt geworden. Somit würde ich auch sagen, dass der breite Tellerrand alleine nichts aussagt. Wenn es aber wirklich so ist, dass man nicht satt wird, dann würde ich mich immer ärgern und vor allem dann, wenn der Preis dazu in keinem Verhältnis steht.

Ich finde das Pasta-Teller generell einen breiteren Rand haben als normale Teller. Und das ist auch ganz logisch denn normalerweise wickelt man die Spaghetti zum Beispiel nicht mit Hilfe des Löffels auf, wie es bei den meisten Deutschen die Regel ist, sondern man nutzt nur die Gabel und eben den Tellerrand dazu. Wenn dieser zu Schmal dafür ist kann das schon mal in einer mittelgroßen Katastrophe enden.

Eine Mogelpackung würde ich dahinter also nie vermuten. Allerdings muss ich gestehen das ich mir bei meinem Lieblingsitaliener auch oft denke: „Heute ist die Portion aber klein.“ Derweil schaffe ich Sie meistens kaum. Oftmals sehen diese Portionen nämlich deutlich keiner aus als Sie eigentlich sind, Gerade bei Pasta ist man ja oft generell schneller satt als bei manch anderen Gerichten.

Vielleicht hast du aber auch einfach Pech gehabt und ein Restaurant erwischt das generell kleine Portionen serviert. Die Form des Tellers oder des Tellerrandes wird allerdings nicht daran Schuld sein.