Wie steht ihr einem Burka-Verbot gegenüber?

vom 11.12.2014, 00:39 Uhr

In den Medien wird ja derzeit heftig über einen Vorstoß der CDU diskutiert in Deutschland ein Burka-Verbot zu erlassen. Während manche meinen solch ein Gesetz - wie beispielsweise in Frankreich und Belgien schon jahrelang erlassen - ist in Deutschland schon mehr als überfällig, empören sich die Gegner eines Burka-Verbotes förmlich darüber und sprechen schon von einer Instrumentalisierung der Islamgegner.

Wie steht ihr einem Burka-Verbot denn gegenüber? Meint ihr es sollte auch in Deutschland eingeführt werden? Was würdet denn als Pro und Contras zu diesem Thema anbringen können und wollen?

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» info-hotline » Beiträge: 192 » Talkpoints: 123,70 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde das Burka-Verbot gut und ich wäre dafür, dass man es in Deutschland durchsetzt. Auch Kopftücher sehe ich in der Öffentlichkeit kritisch, aber sie sind in meinen Augen nicht so schlimm wie eine Burka. Ich sehe in dieser Thematik nicht die Ausübung der Religionsfreiheit und die Burka als Symbol der Religionsfreiheit. Ich sehe darin einfach die Vorteile im Alltag.

Ich finde, jeder sollte seine Religionsfreiheit ausleben dürfen, aber dann doch so, dass das Leben in Deutschland nicht behindert wird. In meinen Augen ist es aber schon ein Hemmnis und eine Weigerung von Integration, wenn man auf die Burka im Alltag nicht verzichten möchte. Wie soll sich da ein Vertrausensverhältnis zu Behörden, Vorgesetzten und Nachbarn herausbilden, wenn man nicht einmal die Augen der Trägerin erkennen kann? Ich persönlich muss wenigstens die Mimik sehen und interpretieren können, die Haare können ruhig durch ein Kopftuch bedeckt sein, wenn die wirklich darauf bestehen.

Ich habe neulich an einem Bahnhof, an dem ich umsteigen musste, eine Burka-Trägerin gesehen und ich muss sagen mir sind solche Menschen irgendwie unheimlich. Sie trug auch sehr dünne Neopren-Handschuhe und das Gesicht war auch komplett verschleiert, man konnte nicht einmal die Augen sehen. Mir hilft das nicht unbedingt, eine Bindung zu einer Person aufzubauen ganz zu schweigen von Vertrauen. Aber ich finde gerade Vertrauen ist doch wichtig im zwischenmenschlichen Bereich oder wollen sich diese Menschen gar nicht in die Gesellschaft integrieren? So gesehen, kann man die Person doch einfach heimlich austauschen, das würde doch eh keiner merken, weil man sie eben durch die Burka nicht sehen kann.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Zunächst einmal lehne ich jede Art von Sonderbehandlung aufgrund von Religion ab. Es kann nicht angehen, dass man nur die Religionskarte zücken muss und damit dann von Regeln und Gesetzen ausgenommen ist, die für alle anderen gelten. Auf der anderen Seite finde ich allerdings nicht, dass sich der Staat einfach heraus nehmen kann zu bestimmen, wie sich jemand zu kleiden hat.

Die vernünftigste Lösung wäre für mich wohl ein Verbot in bestimmten Bereichen. Auf Demonstrationen gibt es zum Beispiel eh schon ein Vermummungsverbot, da würde diese Verkleidung auch drunter fallen. Und dann gibt es sicher eine ganze Reihe Bereiche, in denen es aus Sicherheitsgründen nicht angebracht ist, wenn sich jemand unter einem Stoffzelt mit eingeschränktem Gesichtsfeld versteckt. Ich denke da zum Beispiel an das Autofahren. Und natürlich muss es jedem Arbeitgeber und jedem Dienstleister frei stehen so jemanden abzulehnen.

Das Problem hinter diesem Kleidungsstück bekommt man mit einem Verbot natürlich eh nicht in den Griff - eine religiöse Tradition, in der Frauen Menschen zweiter Klasse sind und als Eigentum ihrer Familie und später ihres Ehemanns angesehen werden. Unter ihren Stoffzelten kommen diese Frauen wenigstens mal aus dem Haus und sehen an anderen Frauen, dass Unterdrückung kein Schicksal ist, das man als Frau einfach akzeptieren muss. Mit Verbot würden viele wahrscheinlich eingesperrt werden und ein noch schlechteres Leben haben als eh schon.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Eine Burka ist kein Verbrechen und muss daher auch nicht verboten werden. Ich halte die ganze Diskussion für viel Aufregung um nichts, da es sowieso kaum solche Fälle gibt und bisher niemand dadurch Schaden genommen hat.Für mich ist das ganze eher ein verspätetes Sommerlochthema und ein billiger Stimmenfang für Dumme.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich verstehe nicht recht, wie man sich über ein paar hundert Burka-Trägerinnen im Land so aufregen kann. In München sehe ich gelegentlich mal Burkas- vermutlich von Besuchern aus islamischen Ländern. Teilweise sind es Konvertiten. Und oft genug scheint es auch Selbstversuche zu geben von Menschen, die es einfach mal testen wollen bzw. kleine und große Medien, die über einen solchen Test berichten.

Nachvollziehen kann ich die Ängste einiger Menschen nicht wirklich. Man kann die Person einfach austauschen? Mag möglich sein- ist aber bei eineiigen Zwillingen oft ebenso möglich. Und davon leben weit mehr in Deutschland. Ebenso wird es Kriminellen möglich sein eine andere Intentität anzunehmen, wie man zum Beispiel an deutschen Terrorzellen immer wieder sehen kann. Also müsste man sich vielleicht eher überlegen, wie man Menschen eindeutiger identifizieren kann und vor allem, ob die Gesellschaft dies möchte.

Eine Bindung zu einer Burka-Trägerin aufzubauen, mag im Alltag schwieriger sein- gerade im Gegensatz zu einem weltoffenen, freundlichen, charismatischen Menschen. Doch dazu gehören nun einmal nicht alle Menschen, die einem tagtäglich auf den Straßen begegnen. Es gibt durchaus deutsche weit weniger bekleidete Menschen, die einem unter Verwendung von Kraftausdrücken drohen, wenn man sie freundlich ihrer Meinung nach jedoch zu lange ansieht.

Und auch in der Nachbarschaft möchte sich nicht jeder gleich integrieren. Für einen ist der alltägliche Plausch im Treppenhaus Teil der Integration, andere möchten ihre Nachbarn am liebsten gar nicht sehen und keinen Kontakt der über einen Gruß hinausgeht. Das alles hat mit einer Burka meiner Meinung nach recht wenig zu tun.

Außerdem dürfte es nicht mehr als ein paar Dutzend Menschen in ganz Deutschland geben, die direkt mit einer Burkaträgerin in Nachbarschaft leben. Viele sind wie gesagt Gast in Deutschland, andere leben in Eigenheimen oder in moslemischen Gemeinschaften. Ebenfalls berücksichtigen sollte man Konvertite, die ihrer Nachbarschaft ohne Burka bekannt sind.

Vor allem stellt sich mir beim Burka-Verbot die Frage, wie dieses aussehen sollte? In einer Behörde mag es möglich sein vorzuschreiben, dass Augen erkennbar sein müssen, sofern kein medizinischer Grund dagegen spricht. Im Alltag werden jedoch auch andere Gesichtsbedeckungen in Form von Tüllschleiern, gespiegelten Sonnenbrillen und anderem genutzt. Selbst mit Schminke ist es möglich kaum noch zu erkennen zu sein.

In Arbeitsverhältnissen dürfte eine Burka Deutschlandweit keine Rolle spielen, da vermutlich die wenigsten dieser Frauen arbeiten und wenn dann intelligent genug sind sich einen Arbeitgeber zu suchen der damit kein Problem hat. Ob es legitim ist, dass ein Arbeitgeber einem Teile seines Aussehens vorschreibt und in welcher Form muss jeder selbst wissen. Da die meisten Burkaträgerinnen, die überhaupt arbeiten, dies in einem moslemischen Umfeld tun werden, sehe ich diesbezüglich keinerlei Diskussionsbedarf.

Sonnenbrillen, Vollbart

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» Trisa » Beiträge: 3269 » Talkpoints: 20,14 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Zu aller erst muss ich sagen, dass ich Sonderregelungen aufgrund einer vorhandenen Religion rigoros ablehne. Das bedeutet nicht, dass ich keine tolerante Meinung diesbezüglich habe, aber ich lehne eben diese Sonderwürstchen ab. Das hat den Grund, dass es das Miteinander beeinflusst und dies ist bereits deutlich spürbar. Besonders was das Burka oder Kopftuch Thema anbelangt.

Dem Burka Verbot sehe ich positiv entgegen und würde mir wünschen, dass wir es Belgien gleichtun und nachziehen. Ich möchte niemanden in seiner Auslebung der Religion einschränken, aber es gibt viele Probleme, die ich mit der Burka verbinde und zwangsläufig sehe. Darüber hinaus ist die Freiwilligkeit der Burka sehr fragwürdig und viele tragen sie aus Zwang. Das gilt es ebenso zu unterbinden, indem ein Verbot rechtskräftig wird.

Ein weiteres Pro für das Burka Verbot liegt darin, dass es nicht sein kann, dass jede Religion in Zukunft in Deutschland eine Extrawurst erhält. Denn die deutschen Bürger fühlen sich bereits jetzt und dies teilweise zurecht, in die Enge getrieben und wie Menschen zweiter Klasse. Ständig wird aufgrund der Religion ein Fest umgenannt, um muslimische Damen sowie Herren nicht zu belästigen. Eigene Einwände werden nie ernst genommen oder im Keim erstickt. Doch grundsätzlich wird den Religionsfanatikern Recht gegeben, was ich als Fars empfinde.

Darüber hinaus muss einfach Mal gesagt werden, ohne das die Faschistenkeule herausgeholt wird, dass die Damen und Herren mit muslimischen Hintergrund in den Westen gezogen sind. Sie wollten teilweise ein besseres Leben, frei von Sorgen, Ängsten sowie fanatischen Religionsregeln. Nun wollen etliche aber genau das hier einführen, wünschen sich gewisse Tendenzen wie im Iraq, Iran, Saudi Arabien & Co. Ich denke da ist die Idiotie doch auf dem Vormarsch, wenn wir nun dem klein bei geben würden und die Burka gestatten.

Ebenso gibt es ein sogenanntes Vermummungsgesetz, welches wir an dieser Stelle auch aufgrund der Religion nicht außer Acht lassen dürfen. Die Burka könnte potenzielle Straftäter einladen sich nahezu unentdeckt strafrechtlich zu bewegen und auch das möchte ich nicht.

Ich sehe somit viele Gründe, wieso die Burka verboten gehört. Abgesehen davon, dass kein Mann das Recht hat, aufgrund von persönlichen Wünschen und Glaubensrichtungen eine Frau unter einem solchen ganz Körper Schleier zu verhüllen. Häufig ist dies unter Zwang die Alltagskleidung und ein Verbot kann so etwas verhindern.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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