Wie stark mit krankem Haustier mitleiden?

vom 21.09.2017, 07:03 Uhr

Haustiere, die länger krank sind und deswegen gepflegt werden müssen, sollen ihre Halter extrem belasten und auch selbst krank machen. So sollen Tierbesitzer in solchen Fällen zu Depressionen und Angststörungen neigen sowie zu anderen Stressreaktionen. Habt ihr derartige Effekte selbst schon festgestellt? Gibt es einen Weg, ein krankes Haustier zu pflegen ohne selbst krank und kaputt zu werden, weil man sich zu viele Sorgen macht und mit dem Tier mitleidet?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich hatte schon einige kranke Haustiere und es ging auch soweit, dass ich sie am Ende einschläfern lassen musste. Das ist immer belastend, wenn man einem Tier am Herzen liegt. Zumindest ging es mir so, egal ob Meerschweinchen oder Katze.

Es spielt aber auch immer eine Rolle, was für eine Erkrankung das Tier hat. Einer meiner Hunde kann auch durchaus mal etwas wehleidig sein. Allerdings habe ich schon erlebt, dass ein Hund eine Pancreatitis hatte. Das war wirklich alles andere als lustig, wenn er vor Schmerzen laut aufgeschrien oder gejault hat. Das ging einem schon an die Nieren und natürlich war auch die Sorge um ihn groß. Nun habe ich auch einen Hund der eine Herzerkrankung hat. Dabei spielt wohl das Alter und auch die Größe des Hundes eine Rolle. Er ist jedoch auf Medikamente eingestellt worden und muss regelmäßig zu Kontrollen, so dass man da schon etwas beruhigter sein kann.

Aber ich hatte auch schon Meerschweinchen, die schwer krank waren und bei denen ich dann auch nachts alle paar Stunden aufstehen und sie mit einem Gemüsebrei füttern musste. Wenn sie nicht fressen, wie es da der Fall war, dann können sie sterben, weil Magen und Darm dauerhafte Futterzufuhr benötigen. Das ging über mehrere Tage und war auch wirklich anstrengend. Am Ende hat es meist doch nur kurz geholfen und das Schweinchen musste erlöst werden.

Ich kann schon nachvollziehen, dass Besitzer irgendwann unter dem kranken Haustier leiden bzw. mit dem Tier leiden. Immerhin lebt es eng mit den Menschen zusammen und gehört irgendwie dazu. Da fände ich es eher komisch, wenn man da gleichgültig wäre und es einen nicht berühren würde. Allerdings habe ich bisher nicht gehört, dass das wirklich psychische Erkrankungen auslösen kann. Ich denke mir, dass es auch sicherlich normal ist, wenn ein Haustierbesitzer bei einem kranken Tier Ängste hat oder auch depressive Stimmungen. Es spielt aber sicher eine Rolle, ob diese irgendwann auch wieder nachlassen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich leide immer mit meinen kranken Tieren mit. Natürlich in einem Maß, welches mich nicht krank macht. Angst habe ich jedoch immer, da meine Tiere für mich Familienmitglieder sind und wenn jemand aus meiner Familie oder aus meinem Freundeskreis krank wird, dann belastet mich das auch sehr. Ich versuche immer zu helfen, aber manchmal sind einem die Hände gebunden. Ich bin absolut kein emotionaler Mensch, aber es tut weh, wenn ich weiß, dass ein Abschied bevor steht.

Ich habe viele Tiere bei mir aufgenommen und gepflegt und somit habe ich natürlich auch schon einige Tiere gehen sehen. Um meinen Don-Chamillo, ein Chamäleon, haben wir mit dem Tierarzt mehrere Monate gekämpft, jedoch ist er im Alter von neun Monaten letztendlich doch verstorben. Das war schwer für mich, da ich mir immer ein Chamäleon gewünscht habe und dann den Leidensweg eines so kranken Tieres beobachten musste und ihm trotz einer guten Behandlung nicht helfen konnte.

Ich habe gelernt, dass es in manchen Fällen sinnvoll ist, Tiere einschläfern zu lassen. Ich würde mich auch nicht quälen wollen. Natürlich entscheidet man über Leben und tot, aber ich lege viel Wert auf die Einschätzung und Meinung des Tierarzts meines Vertrauens. In vielen Fällen sieht man ja auch, dass das Tier wirklich leidet.

Ich hatte oft das Glück, dass meine Tiere sehr alt geworden sind und einfach eingeschlafen sind. Sowie drei Hamster mit über 4,5 Jahren und meine Katze mit fast 21 Jahren. Unsere Frettchen stammen alle aus einer schlechten Haltung und eines davon ist neben seinen Schwestern auf meinem Arm verstorben, ohne sich zu quälen. Er hatte hier noch ein paar schöne Jahre, an die ich gern zurück denke.

Man muss lernen ein gesundes Mittelmaß zu finden. So ist es aber auch mit Freunden und Familie. Ein Familienmitglied hatte gerade einen Schlaganfall. Natürlich trifft es mich dann sehr, aber ich habe gelernt auf alles Positive im Verlauf zu achten und bin dann dankbar für jeden Fortschritt. Meinem Hund steht im April eine große Operation bevor, da die Hoden nicht abgestiegen sind. Ich denke viel daran und ja, ich habe Angst davor, aber ich weiß auch, dass es medizinisch notwendig ist und das hilft mir sehr.

» Ela123 » Beiträge: 871 » Talkpoints: 5,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich glaube das ist ein bisschen so wie mit einem kranken Kind. Man kann nichts machen, das Tier oder Kind ist hilflos und man leidet deswegen mit, weil man die große Not des Ganzen sieht. Bei all meinen Tieren habe ich auch mitgelitten, wenn diese krank waren. Das ist denke ich auch normal, wenn man sich um ein Tier jeden Tag kümmert und auch irgendwie die Verantwortung hat, dass es ihm gut geht und da ist es auch egal, was man für ein Tier hat, wie klein oder groß es ist, es obliegt der eigenen Obhut und damit hat man damit verbunden auch Emotionen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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