Wie soll man mit AfD-Anhängern umgehen?

vom 08.06.2016, 22:00 Uhr

Wie soll man als Politiker denn mit der AFD umgehen? Sie machen das, was sie sowieso schon im Alltag mit den Sorgen, Nöten und Ängsten der Bürger machen, sie schweigen sie tot. Wenn mal etwas aus Reihen der AFD kommt, wird echauffiert gehofft, dass die "normalen" Bürger sich nun distanzieren. Während all die anderen als "dumm" und "braun" bezeichnet werden, die weiter der AFD frönen.

Es setzt sich doch niemand wirklich damit auseinander. Ich habe das Parteiprogramm der AFD gelesen. Viele Punkte greifen CSU/CDU, FDP & Co auch auf. Deswegen verstehe ich oftmals auch nicht den heuchlerischen Umgang mit dem Burka-Verbot und der drohenden "Islamisierung" der AFD, wenn viele CSUPoltiker für ein Burka-Verbot sind und etliche andere Parteien härtere Asylgesetzte, wie die AFD fordern usw.

Sicherlich übertreiben Gauland & Co es an vielen Stellen. Spricht auch keiner ab. Doch das Burka Verbot, die härteren Asylgesetze, die strikte Trennung von Einwanderern sowie Asylanten - das sind legitime Forderungen. Das Problem, welches ich sehe ist, dass die Politiker Torschlusspanik kriegen, weil eine Partei etwas aufgreift, was sie bisher gänzlich vermieden haben und merken, dass der O-Ton der Bevölkerung genau dahin geht.

Spätestens nach den Anschlägen in Europa, nach dem Deal mit der Türkei und den dauernden Drohgebärden von Erdogan sowie den Anschlag in Essen (auch wenn nur klein) und die immer wiederkehrenden Auffälligkeiten von Flüchtlingen ist die AFD auf dem Vormarsch. Es muss niemand mehr wirklich etwas tun, weil die angeblich Hilfesuchenden es ganz alleine selber tun, dass die AFD anwächst.

Flüchtlingsunterkünfte brennen, weil einem das Essen nicht schmeckt und wer war es? Pseudoflüchtlinge aus Marokko, die wir hausgemacht wegen der offenen Grenzen nicht mehr los werden, da die Maghreb-Staaten sich an Deals nicht halten. Das Ende vom Lied ist, dass die Politik gegen die AFD preschen kann, wie sie will, weil die vielen angeblich schwarzen Schafe der Einzelfälle dazu ganz alleine beitragen, dass der Hype um die AFD steigt sowie steigt.

Wenn dann ein Herr Schäuble im folgenden Artikel für die Einwanderung wirbt, um von Inzucht sowie Degeneration zu warnen - dann fasse ich mir als Bürgerin an die Birne. Hinzu kommt, dass jetzt schon darüber gerichtlich seltsam entschieden wird, was die Kinderehen angeht.

All sowas trägt ganz alleine dazu bei, dass immer mehr Menschen sich den Altparteien entledigen und der AFD eine Stimme geben. Wer will hier Kinderehen? Wer will, dass auf Steuerkosten Menschen beherbergt werden, die eigentlich abgeschoben gehören, aber es nicht geht, weil Frau Merkel das Einwanderungsgesetz sowie den Dublinvertrag & Co außer Kraft gesetzt hat? Die hausgemachten Probleme steigern sich.

Das ist nur MEINE MEINUNG. Ich bin nicht für die AFD, aber ich verstehe die Leute, die auf genau das, was jetzt medial immer deutlicher wird und präsentiert wird, keinen Bock haben. Das kann es nicht sein.

Deswegen glaube ich, dass der Umgang mit der AFD zu spät kommt. Es wurde müde belächelt, den Deutschen vorgelogen, dass Fachkräfte kommen und jetzt drückt die Realität die Richtung vor und die AFD jubelt, ohne viel dafür zu tun, weil sich die etablierten Parteien selber zerfleischen, sich die Schuld zu schieben, blöde Aussagen tätigen, lügen usw.

Ich befürchte und das meine ich ernst, dass wir nächstes Jahr zwei keine große Änderung finden, aber die AFD für eine Big-Surprise sorgen wird, die uns allen nicht schmeckt.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Bei den Übergriffen in der Silvesternacht waren auch Deutsche beteiligt. Sind deshalb nun alle Deutschen böse Menschen? Anschläge, wie in Paris und Brüssel, die von radikalen Gruppen verübt wurden, weisen doch nicht automatisch darauf hin, dass alle, die den muslimischen Glauben angehören, Attentäter sind.

Pierre Vogel, einer der bekanntesten Salafisten Deutschlands, wurde auch mal evangelisch getauft und besuchte eine katholische Schule. Nun wirbt er Mitglieder für radikal islamische Verbände. Werden nun alle Christen zum IS-Kämpfer oder Attentäter?

Nicht jeder Deutsche ist ein Nazi, nicht jeder Moslem ist ein Attentäter oder IS-Kämpfer, nicht jedes AfD-Mitglied ist radikal. Das nenne ich über den Tellerrand schauen. Vorverurteilungen aufgrund von der Religion sind einfach Mist.

Mich wundert es nicht, wenn die Arbeitslosigkeit hoch ist und die Perspektiven schlecht sind, dass man einen Sündenbock sucht. Aber kann man das wirklich, in dem man sagt, alle Ausländer sind daran schuld? Während wir zeitgleich beim amerikanischen Unternehmen Facebook online sind, gerne den Pizzaservice nutzen und die Frau mit türkischen Wurzeln unsere Toiletten putzt? Wie würde Deutschland aussehen, wenn jeder Bürger reinrassig Deutsch ist und noch dazu gläubiger Christ?

Mich wundert es aber auch nicht, dass sich Organisationen wie die Salafisten aufs Programm schreiben, wie sehr wir Deutschen gegen sie wettern. Mich wundert nicht, wenn sich muslimische Jugendliche von Pierre Vogel besser verstanden fühlen, als von uns.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Juri1877 hat geschrieben:(...) die aktuellen Ereignisse in der Türkei, wo man gerade versucht, die türkischstämmigen Bundestagsabgeordneten anzuklagen, sollten eigentlich jedem zeigen, dass unser Wunschtraum von der Integration eben nicht Wirklichkeit wird. Im Gegensatz zu Italienern, Jugoslawen oder den Russlanddeutschen haben wir bei vielen Türken und anderen Muslimen eben keine echte Integration und daran ändert auch kein deutscher Pass etwas.

Niemand versucht unsere Bundestagsabgeordneten anzuklagen, der Herr Erdogan hat einfach mal wieder Schwachsinn von sich gegeben, aber von dem erwarte ich schon lange keine rationalen Reaktionen mehr. Anklagen möchte er türkische Abgeordnete in der Türkei, die natürlich seine politischen Gegner sind. Wie man das bei einem möchte-gern Diktator eben erwartet.

Unsere türkischstämmigen Bundestagsabgeordneten werden von Herrn Erdogan doch gerade deshalb kritisiert weil sie sich eben NICHT ihm sondern ihrem Mandat verpflichtet fühlen, das sie von den deutschen Wählern erhalten haben. Wie man die Tatsachen in der rechten Ecke so verdrehen kann das man daraus "keine echte Integration" basteln kann ist mir wirklich schleierhaft. Aber das ist auch ein Talent, das man erst mal haben muss. Glückwunsch.

Auch in Deutschland verstehen immer weniger, warum wir 200 Milliarden für ein Haufen nicht integrationswilliger Araber ausgeben sollen und gleichzeitig über die Rente mit 73 reden sollen.

Und wie man in der rechten Ecke auf diese Zahlen kommt und da überhaupt einen Zusammenhang sieht verstehe ich auch nicht. Aber schau dir einfach mal an, wie hoch die Lebenserwartung war als das heutige Eintrittsalter für die Rente festgelegt wurde und dann schau dir an, wie alt unsere Generation im Durchschnitt werden wird. Da muss früher oder später eine Anpassung erfolgen, das geht gar nicht anders. Das ist einfachste Mathematik.

Wenn du heute in die Rentenkasse einbezahlst bezahlst du nicht für "nicht integrationswilliger Araber" sondern für die Leute, die heute Rente beziehen und den Luxus genießen schon mit 63 oder noch früher in Rente gegangen zu sein. Ich dachte eigentlich man lernt in der Schule, wie das mit der Rentenversicherung funktioniert? Nicht?

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Nachdem Bundestagsabgeordnete wegen Morddrohungen von türkischer Seite her unter Mordverdacht gestellt werden, wird es immer schwieriger zu erklären, dass bei Muslimen eine Integration erfolgt. Die AKP hat hier in Deutschland 60 Prozent der Wählerstimmen bekommen. Auch diese Stimmen haben Erdogan geholfen.

Die Bundestagsabgeordneten mögen zwar bei der Resolution zu Armenien gegen Erdogan gestimmt haben aber alle türkischen Verbände im Deutschland haben sich in dieser Frage auf seine Seite gestellt und man muss schon völlig ignorant sein, um hier nicht misstrauisch zu werden.
Selbstverständlich gibt es ein Anklage von zwei türkischen Polizeigewerkschaften, was klar und deutlich zeigt, dass man auch in der Türkei eindeutig andere Vorstellungen hat als hier.

Natürlich fragen sich da auch hier immer mehr Leute, ob man weiterhin so tun sollte, als ob es hier eine Integration gäbe. Sicher wäre es schön, wenn wir unsere Probleme durch Zuwanderung lösen könnte, aber wollen die Zuwanderer überhaupt unsere zukünftigen Altenpleger sein und können sie überhaupt unsere zukünftigen Ärzte sein? Genau daran haben immer mehr Zweifel und dies treibt der AfD die Wähler zu.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 12.06.2016, 14:36, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


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