Wie sinnvoll sind Kiss Ride-Parkplätze vor Schulen?
Viele Eltern fahren ihre Kinder mit dem Auto zur Schule. Die Kinder werden dann fast bis zur Schultür selbst gefahren und dann entsprechend verabschiedet, manchmal sogar mit Abschiedskuss. Manche Schulen beschweren sich schon, weil das oft ein Verkehrschaos verursachen würde, gerade wenn sich fast alle Eltern so verhalten. Eltern würden daher oft im Halteverbot halten, die Straße blockieren oder aber auf dem Lehrerparkplatz parken, um ihre Kinder zu verabschieden.
Die Lehrer wollen aber auch ihre Autos parken, damit sie anschließend regulär der Arbeit nachgehen können. Dass das durch das von Eltern verursachte Chaos nicht unbedingt möglich ist sollte klar sein.
Ich habe jetzt von einer Schule gelesen, die einen "Kiss Ride-Parkplatz" für Eltern fordert, weil das ihrer Meinung nach dem Verkehrschaos ein Ende setzen würde. Die Eltern wären gezwungen, sich schneller von den Kindern zu verabschieden und das quasi am Fließband und ohne irgendwelche anderen Verkehrsteilnehmer wie zum Beispiel Lehrer zu blockieren und zu behindern. Was haltet ihr von diesen "Kiss Ride-Parkplätzen"? Sollte man das an allen Schulen umsetzen oder ist das gar nicht notwendig?
Wir hatten eine Zeit lang mal 2 solche Parkplätze vor meiner alten Schule. Es endete absolut im Chaos, denn diese Plätze waren zwar vor dem Eingang, aber auf der anderen Straßenseite und so hielten die Eltern trotzdem auf der Seite, wo der Eingang war und andere Eltern hielten auf der anderen Seite, warteten dann aber auch bis das Kind hineingegangen war, weil es ja noch über die Straße musste.
Meiner Meinung nach würde es mehr Sinn machen einfach einen größeren Parkplatz vor Schulen zu machen. Immerhin gibt es ja auch Lehrer, die parken müssen, Angestellte und so könnten auch die Eltern das ganz problemlos machen ohne das es Ärger gibt. Kiss and Ride Parkplätze finde ich nicht ganz so sinnvoll, weil das letztendlich ein netter Gedanke ist, der so aber schlecht umzusetzen ist.
Ich finde das nicht Sinnvoll, genauso wenig, dass Eltern ihre Kinder jeden Morgen zur Schule fahren und auch wieder abholen. Wie sollen Kinder da selbstständig werden und in der Regel gibt es auch eine entsprechende Busverbindung oder mit der Bahn, dass diese nach Hause kommen und nicht den Fahrdienst der Eltern beanspruchen müssen dafür.
Daher sollte so etwas gar nicht geschaffen werden und die Parklätze für Lehrer abgeschottet mit einer Schranke, dass dort gar keine wütende Meute Eltern darauf fahren kann, damit sie ihre Kinder zur Schule fahren und noch Abschiedsszenen basteln können wie aus Filmen. Auch das blockieren von Fahrbahnen mit dem parken und halten in zweiter Reihe vor den Schulen ist einfach stärker zu Sanktionieren und nicht nur müde abzuwinken, da es sich jeden Tag vor unzähligen Schulen im ganzen Land abspielt.
Ich muss ehrlich sagen zu meiner Schulzeit gab es das gar nicht. Da war der Parkplatz mit einer Schranke zu, entsprechend konnten dort nur Lehrer mit Ausweis darauf fahren damit die Schranke auf ging. Vor der Schule selbst mit parken in zweiter Reihe, wurde direkt eingeschritten von Lehrern und der Polizei und schnell war das Thema beendet und die Kinder kamen alleine zur Schule und nicht mit den Auto der Eltern.
Der Haken ist doch, dass es nicht funktioniert, wenn kein Parkplatz da ist. Denn genau die Eltern, die sich über rücksichtslose Autofahrer und Gefahren beschweren, düsen mit Höchstgeschwindigkeit (Schließlich ist man wichtig und hat es eilig!) mit ihrem SUV durch die verkehrsberuhigte Zone vor der Schule, erklimmen dann mit den geländetauglichen Wagen den Bordstein (Was interessieren andere Kinder?) und sorgen erst für die Gefahren, vor denen sie ihre Kinder so dringend schützen müssen.
Lehrer sind keine Verkehrspolizisten und haben auf öffentlichen Straßen nichts zu sagen. Sie können nur an die offensichtlich nicht vorhandene Vernunft appellieren. Und die Polizei kann auch wenig tun, dazu müsste man Massen neuer Beamter einstellen. Denn wenn nur ab und zu kontrolliert wird, dann nützt das so gut wie gar nichts. In meiner Stadt gibt es rund 200 Schulen und das Bild ist überall gleich. Dazu kommen rund 150 Kindergärten. Und Parkplätze bauen ist sinnlos. Die benutzt doch keiner, weil das eben unbequem ist. Außerdem fehlt an vielen Orten der Platz.
Ich würde mich jetzt nicht an dem ebenso dämlichen wie missverständlichen Anglizismus "Kiss and Ride" aufhängen. Hier geht es nicht um Abschiedsszenen, sondern ganz banal um Kurzparkzonen. Der Begriff wurde analog zu "Park and Ride" gebildet, und soll implizieren, dass man seine Karre eben nicht den ganzen Tag parkt und mit dem Zug in die Arbeit fährt, sondern dass man eben nur jemanden absetzt und entsprechend nur genauso lang stehen bleibt, wie es dauert, Tschüss zu sagen und seine Siebensachen zu packen. Vor Bahnhöfen oder Flughäfen gibt es ähnliche Kurzparkzonen, und deren Sinn stellt auch niemand in Frage.
Ich selber finde es auch befremdlich, dass offensichtlich doch recht viele Eltern Zeit und Sprit übrig haben, um ihre Kinder nicht den Gefahren des ÖPNVs oder eines Fußmarsches auszusetzen, sondern sie quasi vor dem Schultor abladen. So eine Schulbusfahrt mit 90 anderen in einem klapprigen Reisebus, der für 45 Leute gedacht ist und für 20 km eine geschlagene Stunde braucht, ist eine Schule fürs Leben, die quasi den Wehrdienst ersetzen kann!
Aber wenn die Leute das Bedürfnis haben, ist es in meinen Augen durchaus sinnvoll, spezielle Schülerabladezonen einzurichten, sodass nicht wild kreuz und quer geparkt wird und die Lehrer und Schulbusse nicht mehr durchkommen, sondern dass der tägliche Autocorso der besorgten Eltern in geregelte Bahnen gelenkt wird. Aber natürlich sollten die Kurzparkplätze in unmittelbarer Nähe des Schultors eingerichtet werden, damit die Kinderlein nicht mehr als unbedingt nötig den Unbilden der Natur ausgesetzt sind. Sonst werden sie auch nur ignoriert.
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