Wie sinnvoll sind Bußgelder für Eltern von Schulschwänzern?

Dass die Schule geschwänzt wird, kommt an allen Schulen und in allen Klassen mal vor. Das war in meiner Schulzeit auch nicht wirklich anders, auch wenn das jetzt nicht regelmäßig vorgekommen ist. In Berlin soll das so schlimm sein mit den Schulschwänzern, dass mittlerweile schon Bußgelder verhängt werden. Allerdings werden diese Bußgelder nur von einem Drittel der Eltern gezahlt - laut Umfragen der Deutschen Presse-Agentur.

Was haltet ihr von Bußgeldern für die Eltern von Schulschwänzern? Meint ihr, dass dadurch die Schule weniger geschwänzt wird oder beeinflusst dies das Verhalten der Schüler gar nicht? Würdet ihr solche Strafen auch in anderen Bundesländern befürworten? Warum zahlen so wenige Eltern in Berlin diese Bußgelder? Gibt es keine Konsequenzen bei Nicht-Zahlung?

Ich hab auch ab und an Schule geschwänzt, vor allem den Schwimmunterricht. Aber wenn der Bus mal später kam und man dadurch eine gute Ausrede hatte, da habe ich mitunter auch die nächste Stunde gleich mit ausfallen lassen. Ich finde das nicht weiter tragisch. Irgendwie macht das doch fast jeder Schüler oder?

Wenn Schüler wochenlang wegbleiben, dann hat das sicher andere Gründe außer mal keine Lust, aber was sollen denn die Eltern da machen? Die werden da nur begrenzt Einfluss auf die Kinder haben. Sollen die die Kinder in Handschellen zur Schule führen und davor stehen bleiben, um zu kontrollieren, dass sie nicht wieder abhauen? Solche Bußgelder finde ich sinnlos. Ich denke, da sollte es generell keine Zwangsmaßnahmen geben.

Die Konsequenz bei Nicht-Zahlen des Bußgeldes hast du doch in dem anderen Beitrag erwähnt: Gefängnis. Aber diese Maßnahme ist doch nicht nur auf die Eltern von Schulschwänzern begrenzt. Generell kann jemand, der seine Bußgelder nicht zahlt, ins Gefängnis gehen. So geht auch der ein oder andere Erzeuger von Kindern ins Gefängnis, wenn er den Unterhalt nicht zahlen will oder kann.

Bußgelder für die Eltern von Schulschwänzern werden auch nicht verhangen, wenn mal hier und mal da eine Stunde geschwänzt wird. Dabei geht es schon um wirklich extreme Fälle. Diese Bußgelder werden auch nicht pauschal verhängt. Da wird schon genau hingesehen, ob die Familie überhaupt in der Lage ist dafür zu sorgen, dass die Schulpflicht eingehalten wird. Ansonsten kommt es auch schon mal vor, dass Sozialarbeiter die Kinder zuhause abholen und zur Schule bringen. Die Instrumente sind da wirklich vielfältig.

Die Verfahren in der Schule sind da sehr langwierig. Wenn es auffällt, dass ein Schüler öfter mal fehlt, dann werden als erstes die Eltern zum Gespräch gebeten. Denn die meisten Schüler stehen unter Schulpflicht. Sprich, die Eltern sind in der Verantwortung dieser Schulpflicht nachzukommen, also dafür zu sorgen, dass ihre Kinder in die Schule gehen.

Viele Eltern gehen dazu über, dass Fehlen ihrer Kinder zu entschuldigen oder sie zu verhätscheln. Das Kind spricht von Bauchschmerzen und darf daheim bleiben. Wenn dies zu häufig auftritt und ein Schüler eine horrende Summe an Fehlstunden gesammelt hat, kann eine Attestpflicht eingeführt werden. Immer wieder kommt es dann vor, dass der Arzt, der die Atteste ausstellt, öfters gewechselt wird. Dann kann der schulärztliche Dienst zu Rate gezogen werden.

Wenn es generell keine Zwangsmaßnahmen gäbe, dann würden die Straßen in vielen Städten ziemlich schnell überquellen, weil dann viele nicht mehr zur Schule gehen würden. Dann wäre die Schulpflicht auch hinfällig und jeder könnte das machen, was er gerne machen wollte, nämlich abhängen und chillen. Die Konsequenz daraus würde die Gesellschaft ziemlich schnell merken.