Wie sinnvoll sind Austauschagenturen für Azubis?

Laut Medienberichten kritisiert die FPD, das zu wenige Azubis einen Auslandsaufenthalt absolvieren würden und daher fordert die Partei eine Austauschagentur, die sich dann um die Bürokratie kümmert. Da ich nie eine Ausbildung gemacht habe und mich daher auch mit Auslandsaufenthalten von Azubis nicht auskenne, kann ich dies nicht beurteilen. Wie seht ihr das? Meint ihr, dass die Bürokratie viel zu hoch ist und dass deswegen so wenige Azubis ins Ausland gehen? Oder sind Informationen diesbezüglich zu wenig verbreitet? Für wie sinnvoll bewertet ihr eine Austauschagentur für Azubis? Meint ihr, dass es dadurch bedingt zu mehr Auslandsaufenthalten kommen wird?

Tatsächlich gehen nur etwa fünf Prozent der Auszubildenden ins Ausland, aber das ist kein bürokratisches Problem. Große Konzerne haben eigene Programme, viele Kammern unterstützen den Austausch und es gibt Erasmus+. An der Stelle hakt es nur wenig.

Aber in vielen kleineren Betrieben sind Auszubildende spätestens im zweiten Lehrjahr voll in den Betrieb integriert. Ich habe beispielsweise nach zwei Wochen meine erste Schicht komplett allein gearbeitet und nach einem Jahr konnte ich alles, was der Alltag erfordert. Das war mehr, als andere während der gesamten drei Jahre lernen. Theoretisch hätte ich neun Monate im Ausland verbringen können, praktisch war ich eine volle Arbeitskraft. Ein Bekannter hat in einem großen Werk gelernt und der war die vollen neun Monate in einem Tochterwerk in Spanien.

Der nächste Haken ist das Geld. Die Förderprogramme lassen einen nicht unerheblichen Eigenanteil. Das können sich viele Auszubildende schlichtweg nicht leisten. Große Konzerne übernehmen die Kosten und stellen eine Unterkunft. Kleine Betriebe haben weder die Infrastruktur noch das Geld.