Wie sinnvoll ist eine Migrantenquote?

vom 07.03.2015, 22:20 Uhr

Ich las vor kurzem einen Artikel zum Thema Frauenquote in Führungsetagen von Unternehmen und las dann zusätzlich noch die ganzen amüsanten Kommentare, die unter dem Artikel veröffentlicht worden waren. Ein User forderte sogar scherzeshalber eine Migrantenquote und noch einige andere Quoten mehr, damit das ganze System unübersichtlich wird und man eben tausende von Quoten parallel zu erfüllen hätte.

Wie sinnvoll ist in euren Augen eine Migrantenquote? Würde das die Arbeitslosigkeit unter den Migranten senken? Hätten die Migranten auf diese Weise eine bessere Chance, sich auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu etablieren? Oder würde eine solche Quote in euren Augen nichts daran ändern? Welche Folgen hätte eine Migrantenquote? Würde das den Fremdenhass schüren so nach dem Motto „Die nehmen uns alle Arbeitsplätze weg“ oder wäre eher das Gegenteil der Fall?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich finde die ganzen Quoten nicht wirklich sinnvoll. Ich bin allgemein der Meinung, dass sich Menschen über ihre Fähigkeiten für einen Job qualifizieren sollten. Wenn sie nur deshalb eingestellt werden, weil es eben sein muss und der Arbeitgeber eine Quote erfüllen muss, dann bringt es doch keinem etwas. Und bei einer Migrantenquote kann ich mir auch vorstellen, dass die Fremdenfeindlichkeit weiter geschürt wird, was auch nicht das Ziel sein kann.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


@Barbara Ann: Hier verstehe ich das relativ naive Herangehen an die Frage nicht. So eine Behauptung, dass man sich über die Leistung und Fähigkeiten für eine Position empfehlen sollte und nicht über Quoten gehen soll, mag in der Theorie richtig sein. Wer sich aber die Realität ansieht, merkt gleich, dass das in so ziemlich keinem Bereich funktioniert. Nur deshalb ist doch die Quote erst in Gespräch gebracht worden.

Wie viele Untersuchungen brauchst du noch, um zu verstehen und zu begreifen, dass ein Muhamet oder eine Radmila allein auf Grund ihrer Namen (weil hier auf einen Migrationshintergrund geschlossen wird) und unabhängig von ihrer Qualifikation aussortiert werden? Ebenso kann die Zahl der Frauen in den Führungsetagen nicht mehr mit der hohen Anzahl an fachlich "überlegenen" Männern gerechtfertigt werden.

Vielmehr zeichnet sich das Muster ab, dass hier die Entscheider so nachbesetzen, dass sie sich selbst wiederfinden. Und wenn Männer hier dominieren, dann werden hier auch wieder Männer eingestellt! Die Quote dient nur dazu, diese Situation aufzulösen. Jetzt so zu tun als sei es einem Unternehmen nun nicht möglich, eine gleich gut qualifizierte Frau zu finden, ist entweder lächerlich oder sexistisch.

Nur aus einem anderen Grund würde ich einer "Migrantenquote" kritisch gegenüber stehen: es sind schlicht zu wenig Migranten in der BRD, so dass es hier tatsächlich zu Engpässen kommen würde. Denn ich schätze, dass die Migranten im arbeitsfähigen Alter keine 5% der Bevölkerung stellen. Da hat man es mit der Frauenquote leichter, weil hier vermutlich mindestens 50% der Bevölkerung zur Gruppe der Frauen gezählt werden kann.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



@derpunkt
Ich kann mich hier deiner Meinung überhaupt nicht anschließen. Ich gebe hier Barbara Ann total Recht. Kann es denn sein, dass eine Frau eingestellt wird, die für diesen Job völlig ungeeignet ist und ein Mann, der bessere Voraussetzungen, eine bessere Bildung und es fachlich da mehr drauf hat? Ich denke nicht.

Mit den Migranten kann es natürlich sein, dass viele aufgrund ihres Namens schon nicht eingestellt werden. Allerdings ist das ein generelles Problem von Seiten der Arbeitgeber, die sich nicht an solchen Kriterien hochziehen sollten.

Meiner Meinung nach, sollte das Ganze generell mal überdacht werden und jeder mal etwas locker werden und alle gleich berechtigen und gleich behandeln anstatt irgendwelche Quoten einzuführen.

» elli.fant06 » Beiträge: 1009 » Talkpoints: 0,96 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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