Wie sieht für euch das ideale Ufer eines Badesees aus?

Ich war letzte Woche für ein paar Tage an einem See. Die anderen aus meiner Gruppe sind gerne ins Wasser gegangen. Ich fand das Stück Ufer, das zu unserer Unterkunft gehörte, ideal. Der schmale Rand direkt am Wasser und der Untergrund des glasklaren Wassers waren zwar kieselig, aber dahinter war gleich ein Streifen Wiese mit Bäumen und Stühlen, sodass ich im Schatten sitzen konnte. Es gab eine Holzplattform, ebenfalls mit Stühlen, auf der sich die Leute umzogen und von der aus sie mittels einer Leiter direkt in eine tiefere Stelle des Sees gelangten und gleich losschwimmen konnten. Man musste also nicht barfuß über harte Steine oder eklige nasse Wiesen oder sandige Untergründe gehen.

Es gibt wahrscheinlich auch Leute, die gerne eine Wiese oder Sand am Ufer haben, auf der sie sich sonnen können, wenn sie aus dem Wasser kommen. Für Kinder ist sowas wahrscheinlich schöner. Wie sieht für euch der ideale Zugang oder das Ufer eines Badesees aus?

Wir haben eine ganze Reihe ehemaliger Baggerseen hier und je nachdem wann diese Kiesgruben aufgegeben wurden und wer sich darum kümmert befinden sich die Uferbereiche in ganz verschiedenen Zuständen.

An meinem Lieblingssee ist das schon ziemlich ideal gestaltet, finde ich. Es gibt eine Wiese mit Bäumen, einen Sportbereich und eine Strandbar. Und Zugang zum See selber hat man über einen Sandstrand mit einem extra abgesperrten Kinderbereich und mehrere Holzstege. Die führen über die Felsigen Stellen des Sees hinweg. Und ein Stück Ufer ist auch naturbelassen mit Schilf und vielen Bäumen, als Rückzugsort für die Tiere wenn im See viel los ist.

Ich finde es aber auch nicht tragisch wenn ich über ein paar Steine oder was auch immer laufen muss um ins Wasser zu kommen. Mir selber ist eigentlich nur wichtig, dass ich im See selber schön viel Platz habe und ausgiebig schwimmen kann. Ich spiele auch mal eine Runde Volleyball oder Badminton nach dem Schwimmen oder trinke was an der Bar, aber eine Liegewiese oder einen Sandstrand brauche ich nicht.

Und zum Thema "eklige nass" - genau so fühlt sich doch ein Holzsteg an wenn da schon zig Leute drüber gelatscht sind nach dem Schwimmen? Gerne auch ein bisschen glitschig wenn sie sich vorher brav eingecremt haben.

Ich mag es sehr, wenn davor Wiese mit Bäumen ist und dann Sand aufgeschüttet wurde, damit man nicht über Kies gehen muss. Das ist bei meinem Lieblingssee so und davor gibt es auch so Liegen aus Holz, aber leider nicht so viele, auf denen man sich dann sonnen kann. Eigentlich brauche ich aber nur gutes Wasser, wenn möglich eine tolle Sicht und da ist mir das Ufer recht egal. Es geht ja nicht um den Weg zum Wasser, sondern mir geht es allein um das Wasser des Badesees.

Wenn du eine nasse Wiese schon "eklig" findest, bist du am Badesee wahrhaftig nicht besonders gut aufgehoben. Ich finde diese manikürten Liegewiesen eher langweilig, was mit meiner "Gottseidank ist niemand ersoffen"-Kindheit zusammenhängen mag.

Bei uns in der Gegend gab es auch etliche Baggerseen, die aus dem Kiesabbau entstanden sind. Nach und nach wurden da zwar auch zum Teil Liegewiesen mit seichtem Weiherzugang geschaffen und als offizielle Badestellen deklariert. Aber einige wenige Sommer meiner Kindheit lang sind wir wirklich überall ins Wasser geklettert, wo es irgendwie ging und haben unsere Handtücher am Rand im Kies ausgebreitet.

Da gab es dann kleine seichte Tümpel mit glibbrigen Algen, Fröschen und auch mal einer Ringelnatter, Schlammbäder, Schilf zum Verstecken, verlassene Kieshaufen zum drauf Rumturnen und Buddeln, ein improvisiertes Sprungbrett aus ein paar alten Brettern (komplett mit herausstehenden Nägeln, damit niemandem langweilig wird) und das Ufer ist sofort so steil ins Wasser abgefallen, dass kein Kind mehr stehen konnte. Es. War. Herrlich. Aber natürlich auch mordsgefährlich.