Wie sehen eure Cheat Days aus?

Wenn man eine halbwegs konsequente Ernährungslinie fährt, dann hat man hin und wieder solche Tage, an denen man einfach mal über die Stränge schlagen möchte und alles essen möchte, worauf man Lust hat. In meinem Freundeskreis ist sowas allgemein als "Cheat Day" bekannt und ich mag solche Tage recht gerne.

Ich habe mittlerweile nur noch sehr wenige Cheat Days, da ich das Gefühl habe, dass sie mir nicht wirklich gut tun, wenn ich aber mal entschließe einen solchen Tag einzulegen, dann soll es sich auch lohnen. Meistens gibt es dann Fast Food und dazu noch irgendwelche Süßigkeiten und was auf jeden Fall dabei sein muss, ist ein leckeres Eis. Entweder aus der Eisdiele oder von Ben und Jerrys oder Häagen Dasz, die mag ich besonders gerne.

Nun würde mich mal interessieren, wie solche Cheat Days bei euch aussehen. Was esst ihr so an dem Tag? Gönnt ihr euch viel Süßzeug oder esst ihr trotzdem noch in Maßen?

Ich habe an sich nur noch wenige Cheat Days und wenn dann fallen sie meistens auf die Wochenende, weil ich mir dann auch keine Sorgen machen muss, falls ich etwas essen sollte, was mir auf den Magen schlägt. Ich ernähre mich seit fast einem Jahr kohlenhydratreduziert, manchmal ignoriere ich es auch gepflegt, aber es geht mir seitdem gut.

An den Cheat Days lasse ich es mir einfach gut gehen. Ich esse dann das, worauf ich Lust habe und genieße das Essen einfach. Das kann auch einfach nur ein außergewöhnliches Essen sein. Es muss nicht immer nur Eis oder Schokolade sein, es darf auch gerne mal eine vegetarische Lasagne sein, hauptsache es schmeckt mir und es ist etwas Anderes. Ich habe mir auch abgewöhnt, die Cheat Days prinzipiell auf gewisse Tage zu legen, sondern ich führe sie durch, wenn ich es möchte.

Das Verzehren von Süßigkeiten und Fast Food kann man sich gut abgewöhnen. Gerade wenn man über einen längeren Zeitraum hinaus den süßen Leckereien abschwört, merkt man nach deren Genuss später dann erst so richtig, wie schrecklich süß doch viele Industrieprodukte sind. Daher esse ich jeden Tag eine selbst zubereitete Quarkspeise. Mit der halte ich die empfohlene Zuckermenge der Weltgesundheitsorganisation gut ein.

Fast Food esse ich nur ganz selten. Da muss ich schon mehrere Woche Appetit darauf haben, um meinen Gelüsten endlich einmal nachzugeben. Das ist allerdings höchstens zweimal im Jahr der Fall. Dann aber schlage ich auch so richtig zu. Ich bin in vielen Dingen dieser wenn, dann Typ. Wenn ich etwas mache, dann aber richtig. Für mich persönlich sind Cheat Days nicht, ich verteufele sie aber bei anderen auch nicht. Wenn es sonst gesund zugeht, warum nicht einmal in der Woche sündigen. Selbst habe ich schon vor zwei Jahren meine Ernährung umgestellt.

So nehme ich nur noch zwei Hauptmahlzeiten am Tag zu mir ohne zwischendurch zu snacken oder zu naschen. Sollte mir dennoch einmal nach Chips und Flips der Sinn stehen, mache ich daraus eine Hauptmahlzeit. So kann man Tortilla Chips sehr gut mit gesunden Dips, zum Beispiel aus Avocado oder Tomaten genießen. Wie in vielen Lebensdingen kommt es einfach auf die Kreativität jedes Einzelnen an, auch wie er mit seiner Ernährung umgeht.

Den Ausdruck kannte ich bisher nicht, und ich habe auch gar keine rechten Bedürfnisse nach solchen "Cheat Days". Im normalen Wochenablauf brauche ich das eigentlich nicht. Wenn, dann esse ich hauptsächlich dann mehr als üblich, wenn das im Rahmen von sozialen Ereignissen angebracht ist (z.B. bei Einladungen oder Feierlichkeiten). Aber ich habe mir meine Gelüste nach Snacks, Süßigkeiten etc. schon soweit abgewöhnt, dass ich eigentlich gar keinen Appetit drauf habe und nichts vermisse.

Ich bin kein Freund des Konzepts „Cheat Day“, da ich den Begriff eher als sehr regulierte Ausnahmesituation aus ziemlich strikten Diäten und Fitnessplänen kenne, die mir allesamt zu radikal sind, und weil die Redewendung an sich schon impliziert, dass es sich um etwas eigentlich „verbotenes“ und „verwerfliches“ handelt, wenn man sich mal Süßkram, Fast Food und Co gönnt. Weder das eine noch das andere entspricht meiner persönlichen Überzeugung und meinem bevorzugten Lebensstil, und anstatt mich zu 98% einzuschränken und auf alles, was mir wirklich gut schmeckt, zu verzichten, um dann in 2% hemmungslos über die Stränge zu schlagen, bis mir schlecht wird, dosiere ich meine Naschereien und kalorienreicheren Mahlzeiten lieber angemessen und gönne mir in Maßen.

Natürlich gibt es trotzdem Tage, die etwas aus dem Raster fallen und wo ich deutlich mehr oder ungesünder esse, als ich das im normalen Alltag tun würde. Beispielsweise ist das oft der Fall, wenn ich zum All You Can Eat Buffet gehe, auf einer Grillfeier eingeladen bin oder ein Geburtstag mit viel Kuchen gefeiert wird. Dann halte ich mich nicht krampfhaft zurück, sondern esse wirklich, worauf ich Lust habe - auch, wenn der Hunger irgendwann vielleicht schon gestillt ist und vom Gefühl her aber „noch was geht“. Da es sich aber um Einzelsituationen handelt, sehe ich keinen Bedarf, an den Folgetagen dann strikt Diät zu halten um einen „Ausgleich“ zu schaffen, und daher bezeichne ich diese Momente auch nicht als „cheaten“.

Ich halte gar nichts von dem Konzept. Viele Leute, die das praktizieren, halten die ganze Woche über Diät und zählen jede Kalorie und jeden Schritt und an einem Tag stopfen sie sich dann bis zum Anschlag voll. Ein gesundes Verhältnis zur Ernährung sieht für mich anders aus. Wenn man sich dann eine Kugel Eis gönnt wenn man wirklich Lust darauf hat braucht man nicht am "Cheat Day" den ganzen Becher inhalieren obwohl man vorher schon ein großes Burger-Menü hatte.

Wenn überhaupt, dann würde ich Familienfeiern und ähnliches als "Cheat Day" bezeichnen. Es gibt ja Hochzeiten, da folgt auf den Champagner Empfang nach der Trauung das Mittagessen mit mindestens drei Gängen, dann kommt das Kuchenbuffet, gefolgt vom Abendessen, gefolgt von Cocktails und Mitternachtsbuffet. Da isst man zwangsläufig wesentlich mehr als üblich, aber es ist ja auch kein üblicher Anlass.